Leutzscher Kompost hat geschrieben:Das sind sehr gute Argumente. Ein reflektierter, sehr kluger Beitrag. Ne Anmerkung: Immer wieder stelle ich fest, wenn ich in der Stadt mit Chemikern und Lokisten über den Fußball in den Small Talk komme ( das passiert häufiger als manch Gläubiger denkt ), dass dieses beharren auf die eigene *rotzige Nischenbude* - wie soll ich das sagen ?, so überhaupt nicht zu deren Alltagswirklichkeit passen mag. Das hat immer so ein Geschmäckle wie bei Aufenthalten im Prenzlauer Berg. Den Gutverdienern kann es gar nicht gammelig genug sein um sich wieder zu spüren, was zählt ist die Metaebene. Denen geht es nicht ums Wohnen an-sich, denen geht es nur um das Flair. Ich stelle jetzt einmal ne steile These auf, für die ich hart Prügel beziehen werde - im Regelfall zurecht - aber, bei Lok, wie auch bei Chemie, gurken 1/3 Randhipster herum, denen das auf dem Platz Gebotene mal locker am Allerwertesten vorbeigeht. Die kommen da nicht wegen dem Fußball hin, die kommen wegen dem *rotzigen Flair*. Und diese Fußball-Enthusiasten haben die größten Spendenblogs. Denen geht es nicht um die sportliche Weiterentwn.icklung, denen geht es nur um das politisieren ihrer Erfahrungswelt. Hüben wie drüben. Vielleicht ist das auch ein Grund, warum es so ist, wie es ist.
Hipster findest du in Leutzsch wahrscheinlich eher als in Probstheida. Soweit man sie äußeren Merkmalen festmachen kann, sind sie bei Lok nicht zu sehen, nicht mal in der Fankurve, wenn ich die Gesichter dort, aber auch die auf der Gegengerade, auf dem Dammsteh oder auf der Tribüne mal so an meinem inneren Auge vorbeiziehen lasse.
Das Modell der "rotzige Nischenbude" hat bei allem Reiz trotzdem einen Fehler, zumindest aus meiner Sicht. Mit Oldschool-Charme der 1990er oder frühen 2000er Jahre kann man heute keinen Regionalligafußball mehr machen. Diese "rotzige Nischenbude" wollen dann wohl auch zu viele nicht, die derzeit bei Lok Beiträge und Eintrittsgelder bezahlen oder die auch als Sponsoren unterwegs sind. Diese Modell kann man auf dem Niveau Oberliga oder Landesliga fahren. Ich fürchte, das würden viele bei Lok nicht mitmachen wollen.
Mein persönlicher Eindruck ist der, dass die Übereinstimmung, dass es bei einem Fußballverien um "Fußball pur" gehen sollte, bei Lok größer ist als bei Chemie, quer zu weltanschaulichen oder religiösen Vorstellung, zu Bildungsniveaus, zu Berufen, zu Einkommen, zu sozialen und kulturellen Verankerungen ... Als Folge dessen ist auch die Widerstandskraft des gesamten Vereins gegen eine fußballfremde Instrumentalisierung des Vereins, wofür und durch wen auch immer, in Prosbtheida größer als in Leutzsch.
@ Gerechtigkeitsliga
Es steht dir, wenn du Vereinsmitglied bist, frei, Unterschriften für die Einberufung einer AoMV zu sammeln, wenn du die als notwendig erachtest.