Gebt mir mehr Macht, denn ich habe keine Ahnung!Der gescheiterte Gönner des TSV 1860 München vereint alles, was gegen Investoren im Fußball spricht. Ausgerechnet er will nun die 50+1-Regel abschaffen.Möglicherweise hat sich Hasan Ismaik einfach im Land geirrt. In England wäre es besser gelaufen, in Frankreich auch – überall dort, wo seine reichen Kollegen aus dem Nahen Osten sich ihre Fußballclubs halten. Es scheint für solche Menschen ja derzeit kaum Aufregenderes zu geben, als sich einen Club aus dem alten Europa zu kaufen und ihn mit vielen, vielen Millionen zu päppeln.
Ismaik und Deutschland aber, das klappte nicht. Der Jordanier wollte aus dem TSV 1860 München, mittlerweile die Nummer drei in der Stadt, einen Club von Weltruhm formen. Gestört hat ihn dabei stets die 50+1-Regel. Sie besagt, dass in Fußballclubs die Vereine das letzte Wort haben, nicht der Investor. Die Regel ist vielen heilig, vor allem den Fans. Sie soll dafür sorgen, dass die Vereine nicht gefährdet werden, wenn der Investor keine Lust mehr hat. Oder keine Ahnung. Oder beides.
Ismaik möchte diese Regel nun abschaffen. Das sagte er am späten Donnerstagabend der Süddeutschen Zeitung (
http://www.sueddeutsche.de/sport/tsv-is ... -1.3533713), die in diesen turbulenten Tagen eine Standleitung zu dem Jordanier zu haben scheint. Von einer Entscheidung durch den Europäischen Gerichtshof ist gar die Rede. Tatsächlich gibt es gute Gründe, gegen 50+1 zu sein. Die Regel schreibt den Status quo fest: Clubs, die sich in der Vergangenheit einen Vorsprung auf alle anderen erwirtschaftet haben, müssen um diesen nicht fürchten, weil kleinere Verein ohne Impulse von außen, vor allem ohne Geld, kaum aufschließen können. Die Regel bedeutet auch, dass deutsche Vereine nicht ganz so prassen können wie die europäische Konkurrenz, was ihnen auf lange Sicht in der Champions League und anderen Wettbewerben Probleme bereiten könnte.
Quelle & Weiterlesen: zeit.de