Corona und Fußball in Deutschland

Bundesliga, Olympia, Icehockey & Co.
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greenwhite
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon greenwhite » Mo 27. Apr 2020, 15:07



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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon Estrukiod » Mo 27. Apr 2020, 16:26

Nein.

"In diesem Zusammenhang ist zu befürchten, dass die überdurchschnittlich häufigen Spiele das Risiko potenzieller Verletzungen aufgrund einer daraus resultierenden Überlastung der Spieler erhöhen könnten", teilte der Weltverband mit: "Die Sicherheit der Spieler ist dann eine der Hauptprioritäten der FIFA." Die befristete Regel soll für Wettbewerbe gelten, die 2020 oder 2021 beginnen oder abgeschlossen werden. Auch die auf kommendes Jahr verschobene EM (11. Juni bis 11. Juli 2021) fiele darunter. Sollte eine Partie in die Verlängerung gehen, wäre wie bisher eine zusätzliche Auswechslung erlaubt. Es liegt aber im Ermessen der Ligen und Verbände, ob sie die Ausnahmeregelung umsetzen wollen oder nicht.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon Quelle » Mo 27. Apr 2020, 20:10

3. Liga wird fortgesetzt: Mehrheit der Klubs stimmt dafür, Saison zu Ende zu spielen

https://www.transfermarkt.de/3-liga-wird-fortgesetzt-mehrheit-der-klubs-stimmt-dafur-saison-zu-ende-zu-spielen/view/news/359440

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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon 15kv » Mo 27. Apr 2020, 20:32

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Marco Dorn
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon Marco Dorn » Di 28. Apr 2020, 01:04

Da die sog. Reproduktionszahl "R" derzeit scheinbar die "Heilige Kuh" ist, obwohl diese sehr stark auf Annahmen basiert, hier mal eine Aufstellung für die Zeit ab dem 22. März. Für eine Berechnung vor dem 22. März fehlen mir die notwendigen Einzeldaten.

"R" - Datum
2,36 - 22. März
1,89 - 23. März
1,70 - 24. März
1,57 - 25. März
1,72 - 26. März
1,68 - 27. März
1,57 - 28. März
1,41 - 29. März
1,16 - 30. März
1,00 - 31. März
0,89 - 01. April
1,00 - 02. April
1,08 - 03. April
1,22 - 04. April
1,30 - 05. April
1,04 - 06. April
0,87 - 07. April
0,73 - 08. April
0,68 - 09. April
0,83 - 10. April
0,94 - 11. April
0,99 - 12. April
0,90 - 13. April
0,64 - 14. April
0,54 - 15. April
0,58 - 16. April
0,73 - 17. April
1,07 - 18. April
1,24 - 19. April
1,13 - 20. April
0,89 - 21. April
0,67 - 22. April
0,66 - 23. April
0,78 - 24. April
0,93 - 25. April
1,03 - 26. April
0,88 - 27. April

Ich finde so eine Aufstellung ganz interessant. Man sieht, dass der Faktor teilweise täglich schwankt. Das hat teilweise sicher auch mit Meldeeingängen bzw. Meldeverzug usw. zu tun. So hatten wir allein in der vergangenen Woche (20.-26.04.2020) ein Faktorniveau von 0,66 bis 1,13.

Ob dieser Faktor also wirklich die Realität in einer geeigneten Form abbildet, mag jeder für sich entscheiden. Aus meiner persönlichen Sicht gibt es bessere Kennzahlen, die vor allem auf Nachweisen basieren und deren Kern nicht auf einer Annahme bzw. einem Modell aufbaut.

Ich finde es dann auch recht grenzwertig, wenn RKI und Politik sich dann gern den gerade "passenden" Reproduktionswert greifen und diesen verstärkt in den Fokus setzen. Den meisten Menschen dürfte eine entsprechende Einordnung schwer fallen, mangels Übersichten zur täglichen Reproduktionszahl und auch, weil nicht gerade offensiv publiziert wird, wie man den Faktor ermittelt. Das ermöglicht dann schnell, mit einer "Botschaft" die Leute zu "manipulieren". "Seht her, der Faktor steigt, alles schlecht, wir müssen Maßnahmen verschärfen" usw.

Was man deutlich sehen kann, der sog. Lockdown als "offizieller Knackpunkt" war am 23.03.2020, man sieht die Auswirkung etwa eine Woche verzögert, hier speziell vom 29. auf den 30. März. Vom 30. März bis zum 27. April betrug "R" im Durchschnitt 0,91. R = 0,9 wäre also etwa die Zahl, die im Durchschnitt dauerhaft mit vielen Einschränkungen erreichbar scheint. Das sollte man dann auch als Bezugswert nehmen, um die Faktorentwicklung nach Aufhebung einiger Einschränkungen zu beurteilen.

Man wird dann sehen, ob (a) die verordneten strengen Maßnahmen oder (b) eher das persönliche Verhalten der Menschen maßgeblich entscheidend waren und sind. Mit Lockerung der Maßnahmen wäre nun erst einmal wieder ein Faktoranstieg zu erwarten. Sollte der ausbleiben, dann sind wir näher bei (b).

Nachträglicher wichtiger Hinweis:
Bitte nicht durch abweichende Zahlen irritieren lassen. Ich habe den Reproduktionsfaktor nach Formel auf Basis der täglich genannten RKI-Zahlen berechnet. Das RKI wiederum hat mittlerweile ein sog. "Nowcasting" entwickelt. Im Kern geht es dabei darum, dass sowohl der zeitliche Meldeverzug berücksichtigt werden soll als auch der theoretische Zeitraum zwischen Infektion und Test. Dadurch werden die täglichen Zahlen "glatt gezogen" und bis zu 7 Tage "zurück verlegt". Also noch mehr Annahmen und Modelle. Das RKI arbeitet dann bei der Ermittlung des Reproduktionsfaktors nicht mit den täglichen Meldezahlen sondern mit den so eigens ermittelten Tageszahlen, die dann weniger schwanken. Da sich so nur die Verteilung ändert und nicht die Gesamtzahlen an sich, kommt das RKI für den Zeitraum ab dem 22. März zu der recht allgemeinen Aussage, dass "R auf einem Niveau unter 1/ nahe 1 gehalten werden konnte". Diese Aussage liegt in etwa bei dem von mir ermittelten Durchschnittswert von 0,91.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon siebziger » Di 28. Apr 2020, 06:29

Die Steigerung der aktiven Fälle ------------Der höchste Stand
IT 105813 -0,28%----------------------------------108257
DE 38132 +2,24%------------------------------------ 72865
SE 15647 +1,33%
SN 819 -0,6%-----------------------------------------2487


Marco Dorn hat geschrieben:Man wird dann sehen, ob (a) die verordneten strengen Maßnahmen oder (b) eher das persönliche Verhalten der Menschen maßgeblich entscheidend waren und sind. Mit Lockerung der Maßnahmen wäre nun erst einmal wieder ein Faktoranstieg zu erwarten. Sollte der ausbleiben, dann sind wir näher bei (b).

B, es ist immer B welches den Ausschlag gibt nur braucht es wahrscheinlich A um die vllt 10 bis 20 % der Unbelehrbaren zu ihrem und dem Glück der anderem zu zwingen.
Ist doch wie beim Fußball 90 % tragen die Strafen mit die vom 10 % verursacht werden.

Ohne zu werten nur zur Bildung einer Meinung
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2 ... ff/seite-3

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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon Marco Dorn » Di 28. Apr 2020, 08:19

Ergänzend zu dem Interview:

https://infekt.ch/2020/04/sind-wir-tats ... blindflug/

Da sieht man auch noch einmal die Vorgehensweise, wenn sich auf den theoretischen Zeitpunkt der Infektionen bezogen wird statt auf den Zeitpunkt der Testungen. Diese Vorgehensweise in der nachträglichen Berechnung führt dann eben zur Diskussion, ob die Rate nicht bereits vor den strikten Maßnahmen knapp bei 1 war.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon Estrukiod » Di 28. Apr 2020, 10:37

Bundesliga-Saison könnte ab Mitte Mai weitergehen (zeit.de)

Nach dem Willen der Sportministerkonferenz (SMK) soll die Bundesliga-Saison frühestens Mitte Mai fortgesetzt werden. "Die Fortsetzung des Spielbetriebes in der Fußball-Bundesliga vor leeren Zuschauerrängen erachtet die SMK nach wie vor ab Mitte oder Ende Mai für vertretbar", sagte die SMK-Vorsitzende, die Bremer Sportsenatorin Anja Stahmann (Grüne). Dabei müsse die Bundesliga "strengste hygienische und medizinische Voraussetzungen schaffen, durchsetzen und mit geeigneten Maßnahmen überprüfen".

Zu einer abschließenden Einigung sei es bei der Telefonkonferenz der Sportministerinnen und -minister der Bundesländer nicht gekommen. Eine solche soll bis Dienstagabend dem Bundeskanzleramt vorgelegt werden. Sie soll am Donnerstag als Grundlage für die Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten über weitere Lockerungen in der Corona-Pandemie ab dem 4. Mai dienen.

In der SMK werde derzeit noch diskutiert, welche Empfehlungen sie für den Fall weiterhin begrenzter Testkapazitäten aussprechen wolle. "Wir müssen diese Frage gewissenhaft prüfen und noch weiter diskutieren", sagte Sportsenatorin Stahmann. "Der Sport darf generell nicht den Vorwurf auf sich ziehen, dass er Testkapazitäten beansprucht, die für den allgemeinen Gesundheitsschutz zum Beispiel in Altenheimen oder Kliniken dringend gebraucht werden", sagte sie.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon Quelle » Di 28. Apr 2020, 11:57

Drittliga-Szenario: Saison-Fortsetzung ab 16. Mai - fünf englische Wochen

https://www.sportbuzzer.de/artikel/saison-3-liga-fortsetzung-dfb-spielplan-termin-szenario-englische-wochen/

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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon siebziger » Mi 29. Apr 2020, 06:37

Die Steigerung der aktiven Fälle ------------Der höchste Stand
IT 105205 -0,58%----------------------------------108257
DE 36198 -5,1%------------------------------------ 72865
SE 16261 +3,9%
SN 785 -4,2%-----------------------------------------2487

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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon Marco Dorn » Mi 29. Apr 2020, 08:06

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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon siebziger » Do 30. Apr 2020, 06:43

Die Steigerung der aktiven Fälle ------------Der höchste Stand
IT 104657 -0,5%----------------------------------108257
DE 34672 -4,2%------------------------------------ 72865
SE 16835 +3,5%
SN 767 -2,3%-----------------------------------------2487


Bild

Ein Monat ist nun vorbei und ich darf mal ein kleines Fazit ziehen .
Gesundheitspolitisch ist es ,stand jetzt ,ziemlich offensichtlich das Deutschland gegenüber Schweden den richtigen Weg gewählt hat .
Deutschland hat seit dem 8.4. kontinuierlich negative Wachstumszahlen während Schweden kontinuierlich ca 2-3 % höhere Infektionen aufweist.
Ebenso haben alle Länder ,in meinem Vergleich, die Anfang April schon den Lockdown hatten mittlerweile alle negatives Wachstum im Gegensatz zu USA und UK die ja das ganze erst nicht ernst genommen haben.
Gott sei Dank flacht es bei ziemlich allen Ländern langsam ab , hoffentlich ziehen die Menschen daraus nicht die falschen Schlüsse.

Wirtschaftlich ist eine Betrachtung jetzt natürlich noch nicht möglich da die Folgen ja sehr langfristig sein können. Es wird ernste Folgen haben aber inwieweit sich zB Schweden schneller erholen wird oder ebend nicht kann man noch nicht beurteilen.

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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon Marco Dorn » Do 30. Apr 2020, 09:53

Da das Ganze jetzt schon lange genug dauert, habe ich jetzt mal die Betrachtungsintervalle von 5 Tagen auf 7 Tage, also pro Kalenderwoche, umgestellt.

Die Entwicklung der durchschnittlich gemeldeten Neuinfektionen pro Tag stellt sich damit wie folgt dar:

Woche 1 (16.03.-22.03.) - 1.967/ Tag
Woche 2 (23.03.-29.03.) - 4.848/ Tag
Woche 3 (30.03.-05.04.) - 5.595/ Tag
Woche 4 (06.04.-12.04.) - 4.109/ Tag
Woche 5 (13.04.-19.04.) - 2.774/ Tag
Woche 6 (20.04.-26.04.) - 2.040/ Tag

Es kommt ja auch immer mal wieder die Frage auf, wie viele Test überhaupt, wie viele davon positiv, negativ usw.

Daher heute auch mal ein Blick auf dieses Thema.

Insgesamt wurden bis einschließlich 26.04.20 durchgeführt: 2.547.052 Tests. Davon waren 181.536 Tests mit einem positiven Ergebnis. Das entspricht einer Quote von 7,13%.

Alledings müssen noch die Mehrfachtestungen herausgerechnet werden, die teilweise durchgeführt wurden. Wenn man diesen bereinigten Wert dann ins Verhältnis zu den Neuinfektionen setzt, dann ist die Quote 6,12. Das heißt also, von allen Erst-Tests sind 6,12% positiv und 93,88% entsprechend negativ.

Die Testanzahlen pro Woche schwanken, teilweise stark. Wenn man mal die Anzahl der verschiedenen Wochentests mit den wöchentlichen Neuinfektionen koppelt, dann verschiebt sich die oben von mir aufgeführte Darstellung etwas.

Woche 1 (16.03.-22.03.) - 1.967/ Tag (Basiswert Tests = 100%)
Woche 2 (23.03.-29.03.) - 4.675/ Tag
Woche 3 (30.03.-05.04.) - 4.954/ Tag
Woche 4 (06.04.-12.04.) - 4.425/ Tag
Woche 5 (13.04.-19.04.) - 3.188/ Tag
Woche 6 (20.04.-26.04.) - 1.441/ Tag

Gerade in den mittleren vier Wochen kommt es dadurch zu einer gewissen Glättung.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon Sphero » Do 30. Apr 2020, 13:38

Wirklich Klasse Marco - möchte ich detaillierte Informationen über dieses lästige Virus erfahren dann schaue ich ins Lok-Forum :iller ...Klasse
:daumenhoch :daumenhoch :daumenhoch

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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon Marco Dorn » Do 30. Apr 2020, 14:23

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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon oldman » Do 30. Apr 2020, 14:31

Sphero hat geschrieben:Wirklich Klasse Marco - möchte ich detaillierte Informationen über dieses lästige Virus erfahren dann schaue ich ins Lok-Forum :iller ...Klasse
:daumenhoch :daumenhoch :daumenhoch


Das kann ich nur unterschreiben. Das hat Stil und Form, wie Marco prinzipiell im Forum kommentiert und argumentiert. :daumenhoch

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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon Quelle » Do 30. Apr 2020, 22:22

Hermann Winkler: Auch mit einem Statement zum Sachsen-Pokal

https://www.mdr.de/sport/video-405342_zc-a44cf87d_zs-2013e4cd.html

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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon siebziger » Fr 1. Mai 2020, 07:24

Die Steigerung der aktiven Fälle ------------Der höchste Stand
IT 101551 -3%----------------------------------108257
DE 32886 -5,2%--------------------------------- 72865
SE 17501 +4%
SN 598 -12%---------------------------------------2487

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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon Estrukiod » Fr 1. Mai 2020, 19:14

Erstmals gibt es Zahlen zur sogenannetn Übersterblichkeit - erhoben durch das Statistische Bundesamt (https://www.destatis.de/DE/Themen/Quers ... aelle.html)

Um die Frage zu beantworten, ob COVID-19 zu einer Übersterblichkeit führt, beobachten wir anhand einer Sonderauswertung die vorläufigen Sterbefallzahlen in Deutschland. Im Moment sind die Zahlen bis zum 5. April 2020 darstellbar. Im März 2020 mit insgesamt mindestens 85 900 Sterbefällen ist bei einer monatsweisen Betrachtung kein auffälliger Anstieg der Sterbefallzahlen im Vergleich zu den Vorjahren erkennbar. Seit der letzten Märzwoche liegen die tagesgenauen Zahlen allerdings tendenziell über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019.

Bild

Desweiteren hat der Verfassungsgerichtshof im Saarland ein interessantes Urteil gefällt (28. April 2020 – Lv 7/20 https://www.verfassungsgerichtshof-saar ... resse.html ):

I.
Der Verfassungsgerichtshof des Saarlandes hat mit Beschluss vom heutigen Tage auf einen Eilantrag eines saarländischen Bürgers die in § 2 Abs. 3 der Rechtsverordnung der Landesregierung vom 17. April 2020 angeführten Ausgangsbeschränkungen gelockert, um Begegnungen in Familien sowie das Verweilen im Freien - unter Wahrung der notwendigen Abstände und unter Beachtung der Kontaktreduzierung - zu ermöglichen.

II.
Der Antragsteller hat sich mit einer ausschließlich gegen § 2 Abs. 3 der Verordnung gerichteten Verfassungsbeschwerde an den Verfassungsgerichtshof gewandt und zugleich beantragt, im Wege einer einstweiligen Anordnung den Vollzug der Vorschrift auszusetzen. Er sieht sich durch das grundsätzliche Verbot des Verlassens der eigenen Wohnung in seinem Grundrecht der Freiheit der Person verletzt.

III.
Der Verfassungsgerichtshof hat festgestellt, dass die von der Landesregierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie getroffenen Maßnahmen im Hinblick auf die Grenzlage des Saarlandes zu dem von der Corona-Pandemie besonders schwer betroffenen Frankreich und angesichts der im Vergleich zu anderen Teilen Deutschlands besonders hohen Infektionszahlen im März geboten waren. Die mit der Ausgangsbeschränkung verbundenen Grundrechtseingriffe müssen allerdings - so der Verfassungsgerichtshof - Tag für Tag auf ihre Verhältnismäßigkeit überprüft werden.

Der Verfassungsgerichtshof hat entschieden, dass aktuell keine belastbaren Gründe für die uneingeschränkte Fortdauer der strengen saarländischen Regelung des Verbots des Verlassens der Wohnung mehr bestehen. Zum einen lässt sich aus einem Vergleich der Infektions- und Sterberaten in den deutschen Bundesländern mit und ohne Ausgangsbeschränkung kein Rückschluss auf die Wirksamkeit der Ausgangsbeschränkung ziehen. Dies wird durch eine aktuelle Studie von Schweizer Wissenschaftlern bestätigt, nach der Ausgangbeschränkungen - im Gegensatz zum Verbot von Veranstaltungen oder anderen Zusammenkünften - nur geringe zusätzliche Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen haben. Zum anderen hat die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina dazu geraten, sobald irgend möglich eine vorsichtige Lockerung der Freiheitsbeschränkungen einzuleiten, um weitere kollaterale Nachteile zu beschränken und die Akzeptanz in der Bevölkerung zu erhalten.

Der Verfassungsgerichtshof weiß sich dabei in Übereinstimmung mit dem Vorhaben der Landesregierung, von Verboten der Grundrechtsausübung mit Erlaubnisvorbehalt zur grundsätzlichen Erlaubnis mit erforderlichen Verbotsvorbehalten zu kommen.

IV.
Konkret bedeutet die heutige Entscheidung, dass Treffen von Eheleuten, Lebenspartnerinnen und Lebenspartnern, Verwandten in gerader Linie sowie Geschwistern und Geschwisterkindern oder in häuslicher Gemeinschaft miteinander lebenden Personen zuzüglich maximal einer weiteren Person - unter Beachtung des Kontaktreduzierungs- und des Abstandsgebots - im privaten Raum erlaubt sind. Erlaubt ist - ebenfalls unter Beachtung des Kontaktreduzierungs- und Abstandsgebots - das Verweilen im Freien.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon Marco Dorn » Fr 1. Mai 2020, 23:30

Mal ein Rückblick, wenn auch kein Corona:

https://www.mopo.de/hamburg/50-000-tote ... n-36586228
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon siebziger » Sa 2. Mai 2020, 08:03

Die Steigerung der aktiven Fälle ------------Der höchste Stand
IT 100943 --0,6%----------------------------------108257
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon Kampfhamster » Sa 2. Mai 2020, 08:59

Interessant dass Schweden, als einziges der hier verglichenen Länder, immernoch steigende Werte hat. Ich denke - auch wenn es kaum einen richtigen Weg gibt - dass am Ende die Schweden nicht viel richtiger liegen werden als D. Wohl nur mit wirtschaftlich weniger Schaden, aber eben auch prozentual mehr Erkrankten und Toten. Das muss dann eben jedes Land für sich abwiegen, was besser ist.

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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon Housi » Sa 2. Mai 2020, 10:50

Die immer steigenden Werte vom siebziger entstehen aber dadurch dass Schweden wohl keine richtigen Zahlen zu den Genesenen veröffentlicht. Ich kann mir nicht vorstellen dass von rund 10000 Infizierten Anfang April immer noch keiner wieder geheilt ist.

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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon Marco Dorn » Sa 2. Mai 2020, 11:09

Dass die Zahl der Genesenen bisher meist auf Schätzungen basiert, ist tatsächlich ein Problem. Auch, dass sich kaum jemand an das Thema Dunkelziffer wagt. Wo ist denn bitte das Problem, mal deutschlandweit 10.000 Personen auszuwählen, nach Zufallsprinzip, aber unter Berücksichtigung der Verteilung Region, Einwohnerdichte, Altersgruppe, Geschlecht, Haushaltsgröße? Das wäre mal zielführend und transparent. Die Heinsbergstudie war ein guter Anfang, den hat man dann gleich zerrissen. Auf der anderen Seite schafft man ein verwursteltes Berechnungssystem namens Reproduktionszahl, maximal verkompliziert, mit etlichen Annahmen und Schätzungen behaftet, und erklärt das zum Heiligen Gral. Ich wundere mich dann nicht, wenn bei den Leuten die Phantasie ins Kraut schießt und Zweifel aufkommen. Mir geht es selbst auch immer mehr so.

Nachtrag:
Was mich ebenfalls sehr verwundert, ist der Eifer, mit dem aktuell das Thema "Übersterblichkeit ja oder nein" bemüht wird, um eigene Aussagen zu bekräftigen, und zwar von allen Seiten. Wir haben Mai 2020 und es gibt bis heute noch keine offizielle Todeszahl für Deutschland 2019, nur eine Schätzung. Aber nun kann man auf einmal Sonderstudien dazu durchführen, die dies und das belegen sollen? Für bestimmte Wochen und Tage? Da halte ich es lieber mit der alten Redewendung "Am Ende der Schlacht werden die Toten gezählt." Wenn ich mir die Sterbezahlen Deutschland der vergangenen 10 Jahre anschaue, sieht das (gerundet) so aus:
2009: 855.000
2010: 859.000
2011: 852.000
2012: 870.000
2013: 894.000
2014: 868.000
2015: 925.000
2016: 910.000
2017: 932.000
2018: 955.000
Quelle: Statistisches Bundesamt
In diesem Zeitraum (2009-2018) ist die Einwohnerzahl Deutschlands von 81,8 auf 83,0 Millionen gewachsen, also um rund 1,5%. Dem gegenüber ist die durchschnittliche Sterbezahl der ersten drei Jahre 2009/2010/2011 mit rund 855.000 Fällen um rund 9% auf durchschnittlich 932.000 Sterbefälle in den letzten drei Jahren 2016/2017/2018 gestiegen. Dass unser Altersdurchschnitt steigt, schlägt sich also nachweislich in einem Trend zu höheren jährlichen Sterberaten nieder. Tiefstwert und Höchswert im betrachteten Zeitraum liegen dabei rund 100.000 Todesfälle auseinander. Wenn man also irgendwann im Herbst 2021 die amtliche Sterbezahl für 2020 hat, dann wird die Interpretation nicht leicht fallen. Mit wie vielen Vorjahren vergleiche ich die Zahl? Berücksichtige ich die fortschreitende Altersstruktur und die Entwicklungen vergangener Jahre? Wie verteilen sich die Sterbezahlen über das Jahr? Gibt es andere zu beachtende Effekte? Das wird alles schwer genug, deshalb halte ich es für äußerst gewagt, bereits jetzt vermeintlich aktuelle Zahlen in die Diskussion einzubringen.
Zuletzt geändert von Marco Dorn am Sa 2. Mai 2020, 12:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon Estrukiod » Sa 2. Mai 2020, 11:23

Das stimmt wohl, Housi. Zum schwedischen Dashboard ---> https://experience.arcgis.com/experienc ... 87457ed9aa

Auf worldometers (https://www.worldometers.info/coronavir ... ry/sweden/) wird die Genesenen-Anzahl aktuell mit 1005 angegeben, bei 21.520 Fällen - das ist die geringste Quote (bei Ländern mit mehr als 10 Mio. Einwohnern) überhaupt, so weit ich das überblicke. Zum Vergleich: Belgien mit 11,5 Mio. Einwohnern - ähnlich groß - gibt 11.892 Genesene an, bei 49.032 Fällen. Zudem ist dort aufgeführt, dass in Schweden 3658 Fälle abgeschlossen sind - dabei liegt die Todesrate bei 73% :uhhh , Genesene demnach bei 27%. Selbst im am stärksten betroffenen Land, USA, sind diese Zahlen genau andersrum - 71% Genesene gegenüber 29% Todesfälle. Schon eigenartig.

Noch was fußballbezogenes:

„Könnten mal alle klarkommen?“ Timo Perthel übt harsche Kritik an Fußball-Plänen (Mitteldeutsche Zeitung)

Die Profis des 1. FC Magdeburg sind nach wie vor in Kurzarbeit, der Ball in der 3. Liga ruht, während Politik und Verbände täglich über eine Fortsetzung der Saison diskutieren. Von den Fußballern selbst ist in diesen Tagen wenig zu hören und zu sehen. Nun aber meldet sich Timo Perthel zu Wort. Der Vize-Kapitän des FCM postete in einer Story eine Stellungnahme zur aktuellen Situation bei Instagram. „Könnten mal alle klarkommen und erkennen, dass das Schwachsinn ist?!“, schrieb Perthel am Donnerstag und machte sich - wie sein Verein - für einen Saisonabbruch stark: „Wir gehen mit Masken einkaufen, dürfen Bekannte und Freunde nicht besuchen, Kindergärten und Schulen sind dicht und jeden Tag liest man nur den Schwachsinn von der Hoffnung, dass die Bundesliga wieder startet.“

Perthel, der selbst Familienvater ist, vermutet vor allen finanzielle Gründe hinter der Debatte: „Wacht endlich mal auf und überlegt lieber mal, wann der normale Bürger wieder arbeiten gehen kann, damit er nicht pleite geht und seine Familie noch ernähren kann.“ Sein emotionaler Appell richtet sich offenbar an die Politik, denn unter dem Text ist ein Foto von Bundeskanzlerin Angela Merkel im deutschen Bundestag zu sehen. „Fußball ist nicht wichtig in dieser Zeit“, so beendet der 31 Jahre alte Linksverteidiger seinen Eintrag bei Instagram. Am 6. Mai will die Politik entscheiden, ob und wann es mit Geisterspielen im deutschen Profifußball weitergeht.
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