Beitragvon Sandmann » Di 13. Sep 2016, 12:51
Zur LVZ kann ich mich nicht richtig äußern, die lese ich nur zufällig mal, wenn ich mich an Orten aufhalte, wo sie rumliegt.
Da habe ich den Eindruck bekommen, dass man inhaltlich Dinge unter einen Hut bekommen will, die nicht zusammen passen, von neoliberaler Sicht in Wirtschaftsfragen bis zu ziemlich plumper Ostalgie an anderer Stelle.
Man schreibt das, was man glaubt, dass es der Leser lesen will; dieser Gemischtwarenladen ohne eigene Haltung stößt aber am Ende zu ziemlich alle vor den Kopf.
Das ist zum guten Teil selbstgemachtes Elend, verstärkt noch durch die Tatsache, dass immer größere Tele der Zeitung in Hannover entstehen. Damit wird die theoretische Stärke einer Regionalzeitung, die gute regionale Berichterstattung, auch durch Personalabbau immer schlechter. Unsicherheit bzgl. des Arbeitsplatzes, präkäre Beschäftigungsverhältnisse ... bestärken Journalisten wahrscheinlich auch nicht gerade, investigativ zu werden, man bleibt lieber auf der sicheren Seite. Das ist schade, für mich aber menschlich nachvollziehbar. Die sichere Seite ist dann flach, Mainstream, Boulevard, bisweilen auch verschleudertes Talent, wie bei G.S.
PS
Im Schönefelder Boten bekommt man sicher seriös alle News aus anliegenden Sportvereinen und Kleingartensparten, aber ganz sicher keine fundierten Analysen zu Krisen in der Welt oder die Aufdeckung von Skandalen wie Watergate o.ä.
Dafür braucht es wirklich talentierte, sehr gut ausgebildete und wirtschaftlich abgesicherte Journalisten als Profis.