Beziehungen zu anderen Fanszenen

Baumaßnahmen, Versammlungen, Fanszene, Personalkarussell
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Marco Dorn
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Beziehungen zu anderen Fanszenen

Beitragvon Marco Dorn » Mo 18. Apr 2022, 14:16

Damit das Thema nicht zu sehr im Cottbus-Strang überläuft, hier mal Platz für Eure Erinnerungen. Wenn ich mich zurück erinnere, fällt mir ein, dass wir zu DDR-Zeiten eine überschaubare Zeit lang ein paar freundschaftliche Kontakte zu Union hatten, mal abgesehen davon, dass Chemie mal gegen Union seitens Lok unterstützt wurde. Nach der Wende gab es in der erlebnisorientierten Fraktion Verbindungen zu Hessen Kassel. Auch Anfang der 90er hatten einige Fans gute Kontakte zum Wuppertaler SV. In dieser Zeit hatten wir auch öfters mal eine ganze Trommel-Combo von Hannover 96 als Unterstützung zu Gast. Der HFC ist klar und bekannt, in dem Zusammenhang auch einige gegenseitige Sympathien mit RW Erfurt. Mehrere positive Kontakte Lok/ BFC hat es auch schon gegeben und gibt es auch noch seit längerer Zeit. Das sind die Sachen, die mir so spontan einfallen.
Wenn ich so an Vereine denke, mit denen es immer etwas angespannt war, fällt mir als erstes Magdeburg ein, das war immer geladen, über Jahrzehnte, vor der Wende, und nach der Wende. 1860 München wird uns nach mehrmaligen gewaltsamen Aufeinandertreffen auch eher weniger wohlgesonnen sein, da das aber mehr als 25 Jahre her ist, kann das eventuell auch schon vergessen sein. Die Kobolde aus dem Unterholz sind klar. Mit Babelsberg werden wir wahrscheinlich auch keine Freunde mehr. CFC könnte sich entwickeln, mal schauen. Alle anderen Vereine stehen bei mir im "Egal"-Modus.
Wie ist es denn bei Euch so?
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BRM
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Re: Beziehungen zu anderen Fanszenen

Beitragvon BRM » Mo 18. Apr 2022, 22:45

Also ich habe, aus meiner Jugend sozusagen, Vereine, die ich eher gut gefunden habe und Vereine, denen ich in herzlicher Abneigung verbunden war.

Die Vorlieben haben über die Jahre variiert, die Abneigungen dagegen sind sehr stabil geblieben (da nenne ich mal Kaiserslautern und Schalke, auch Dynamo aus Dresden). Chemie ist für mich ein Sonderfall - DER sportliche Konkurrent, den es zu schlagen gibt (auf dem Spielfeld) - aber kein Feindbild an sich, weil ich einfach zu viele Leute von dort persönlich kenne, die ich außerhalb des Fußballs mag und von denen ich weiß, dass sie sich für ihren Laden den Arsch aufreißen. Das respektiere ich.

Dann gibt es Vereine, die ich aus familiären oder freundschaftlichen Gründen stärker und durchaus auch wohlwollend verfolge (Bruder in MV - Hansa, Freunde bspw. in Südbaden oder Berlin - SCF bzw. Union).

Das hat aber nichts mit Lok als Verein zu tun, außer vielleicht, dass das Interesse aneinander von den betroffenen Personen geteilt wird.

Es gibt außerdem gibt Vereine, zu denen ich keine persönlichen Beziehungen habe, die aber insgesamt so arbeiten bzw. eine Außenwahrnehmung erzeugen, dass mir das in der Summe gefällt. Das betrifft eher ausländische Vereine, auch wenn ich mir klar bin, dass ich da eher weiter weg als nach dran bin und nicht alle Datails kenne. In Istanbul bspw. würde ich zu Besiktas und nicht zu Fener, Gala oder Erdogans Plastikclub namens Bakairgendwas gehen.

Dann gibt es noch bestimmte Derbykonstellationen, bei denen ich mich eher über einen Sieg von A als einen von B freue, auch wenn mir sonst weder A noch B sonderlich nahe stehen.

Außerdem gibt es noch Vereine, die durch einzelne Ereignisse quasi dauerhaft bei mir unten durch sind, das geht wohl den meisten so. Ich könnte da bspw. Aue, lastenwagenweise Schnee von Fichtelbeg auf die Spielfläche, nennen.

Vermeintliche oder auch tatsächliche Fanfreundschaften betreffen jeweils nur einen sehr kleinen Teil der Fans der jeweiligen Klubs, außerdem sind sie in meiner Wahrnehmung oft eher, mal ganz neutral formuliert, im fußballfremden Bereich begründet. Ich halte daher von Fanfreundschaften, als quasi institutionelle Vorgabe, überhaupt nichts. Das soll jeder für sich und nur in seinem Namen so machen, wie er es für sich für richtig hält. Es sollte nur auf keinen Fall zum Schaden des eigenen Ladens sein.
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Re: Beziehungen zu anderen Fanszenen

Beitragvon Uriah Heep » Mi 20. Apr 2022, 13:09

Ich „liebe“ :kotz ganz besonders die Pfeifköppe. Deren anlassloses Gepfeife tut mir in den Ohren weh und nervt ganz gewaltig.

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Re: Beziehungen zu anderen Fanszenen

Beitragvon DKNY » Mi 20. Apr 2022, 20:40

Uriah Heep hat geschrieben:Ich „liebe“ :kotz ganz besonders die Pfeifköppe. Deren anlassloses Gepfeife tut mir in den Ohren weh und nervt ganz gewaltig.


Denk an deinen Alter Paule.... :knutsch :zwinker

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Re: Beziehungen zu anderen Fanszenen

Beitragvon DAROZINHO ECUADOR » Do 21. Apr 2022, 04:50

Als ich noch als junger Hüpfer zuerst im Zentralstadion und später dann im Plache meinen VfB begeistert beäugt und angefeuert habe, waren die Feindbilder ja klar... Nummer 1 Chemie, kurz dahinter Dynamo Dresden. Auch kann ich mich an zwei Auswärtsfahrten nach Zwickau erinnern (noch im alten Stadion), wo es in der Hoolszene richtig rund ging. Da wurden noch die Blöcke gestürmt, sowas gibts heute gar nicht mehr.
Für mich ist mittlerweile RB in der Fussballwelt das Hassobjekt Nr.1, dahinter (nicht weit weg) die Chemiker.
Dafür ist die Abneigung gg Dynamo erloschen und hat sich in Zuneigung gewandelt. Union find ich auch spitze. Mich faszinieren beide Fanszenen. Ausserdem gehört mein blau-gelbes Herz seit 20 Jahren auch S04, mit allen Höhen und Tiefen.
Cottbus find ich die letzten Jahre doch eher zum kotzen, das liegt aber eher am Wichtigtuer und Grosskotz "Pele"

gustav
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Re: Beziehungen zu anderen Fanszenen

Beitragvon gustav » Do 21. Apr 2022, 12:58

Ein interessantes Thema.
Mit "offiziellen" Fanfreundschaften konnte ich nie etwas anfangen. Das ist, wie ich finde, eine sehr individuelle Angelegenheit und von allerlei sehr persönlichen Erlebnissen geprägt.

Ich freue mich etwa, dass mit Halle inzwischen ein vernünftiges Miteinander eingekehrt ist - zu Vorwendezeiten ziemlich undenkbar. Eine Sympathie empfinde ich allerdings nicht. Mit EF verbindet mich nichts - und mit dem ehemaligen Serienmeister der DDR schon gar nichts.

Ich mag hingegen die Clubs, zu denen ich mich zumeist als Kind schon hingezogen fühlte: 1860 (dem stolzen Widerstand gegen den großen FCB wegen), die Hertha (nur des geilen Logos wegen), der BVB (der Lautstärke wegen) und Bochum (weiß nicht mehr, weshalb;-).
Hinzugekommen ist definitiv Union, vor deren Werdegang ich allergrößten Respekt habe. Würde ich mir wünschen, dass sich der FCL ein Beispiel (sportlich, infrastrukturell, Fankultur etc.) nähme, dann wären das die Köpenicker.

Mit Chemie, unserem städtischen Rivalen, habe ich meinen Frieden längst gemacht. Da ärgern mich nur die wiederkehrenden Versuche, den Leipziger Fußball politisch zu instrumentalisieren.
Beim Rasenball werde ich die Hoffnung nie aufgeben, dass das Konstrukt irgendwann einmal weiterzieht.
Leipzig atmet auf: Der Rasenball wirft hin!
Die Pläne für den neuen Filial-Standort Wladiwostok werden konkret...


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