Für alle Mitglieder, die heute nicht dabei sein konnten, und für interessierte Fans, habe ich mir ein paar Notizen gemacht, um einen kurze Zusammenfassung zu schreiben. Praktischerweise hat das aber der Verein nun schon erledigt.
https://www.facebook.com/1fclokleipzig/?locale=de_DENachfolgend der Bericht aus obigen Facebook-Link, von mir lediglich um ein paar Nuancen (fett) ergänzt:
DAS WAR UNSERE MITGLIEDERVERSAMMLUNG!
+++ Knapp 400 Lok-Mitglieder trafen sich in der Uni +++
Am Sonnabend lud der 1. FC Lokomotive Leipzig zur ordentlichen Mitgliederversammlung für das Geschäftsjahr 2022/2023 ein. Im Audimax, dem größten Hörsaal der Universität Leipzig, versammelten sich früh um neun 392 stimmberechtigte Mitglieder, darunter auch unsere Herren-Regionalligamannschaft inklusive Trainer und Betreuer.
Los ging es unter den bewährten Händen von Versammlungsleiter Michael Freystedt. Mehrheitlich wurde die Anwesenheit der Medien und von Gästen abgelehnt.
275 Mitglieder votierten gegen die Anwesenheit, 93 Mitglieder dafür, bei 16 Enthaltungen.Danach folge erst einmal der erfolgreiche Antrag für die Wahl von bis zu fünf neuen Aufsichtsräten, aufgrund der durch Rücktritte veränderten Personenstärke des Aufsichtsrates, der zu diesem Zeitpunkt nur noch aus zwei Mitgliedern bestand. Die Satzung schreibt eine Mindestzahl von 5 und ein Maximum von 7 Aufsichtsratmitgliedern vor.Die Anträge auf Ausschluss von Mitgliedern des Wahlausschusses wurden mehrheitlich ebenfalls abgelehnt.
Der Antragsteller hatte vorher Gelegenheit zur Begründung seines Antrags, danach äußerten sich auch die Betroffenen, Julia Kuhn und Alexander Fleig sowie auch ein Vertreter des Ausschuss für Vereinsstreitigkeiten. Dieser verwies darauf, dass sich zumindest aus der Satzung kein Widerspruch ableiten lässt, gleichzeitig Unterzeichner der "21er Erklärung" und Mitglied im Wahlausschuss zu sein.Im Rechenschaftsbericht des Präsidiums blickte Präsident Torsten Kracht auf die wohl erfolgreichste Saison seit der Neugründung zurück. Platz vier mit 60 Punkten in der Meisterschaft und ein überzeugender Pokalsieg sprechen eine deutliche Sprache. Und das alles ohne großes Budget wie bei anderen Vereinen. Junge Spieler haben sich positiv weiterentwickelt, erfahrene Spieler gaben der Mannschaft Stabilität.
Auch im Nachwuchs kann der 1. FC Lok auf eine sehr erfolgreiche Zeit zurückblicken. Werte wie Teamgeist, Einstellung, Wille, Toleranz und Disziplin waren die Grundlage für Erfolge wie den Aufstiegen der U15, U16 und U17.
Torsten Kracht betonte in seiner Rede nochmals ausdrücklich die Wichtigkeit der Nachwuchsarbeit. Unsere wichtige soziale Verantwortung zeigte sich auch bei der Umsetzung verschiedener Projekte im Rahmen unserer „Blau-Gelben-Nestwärme“. Die nun schon traditionelle Geschenkübergabe an die Kinderkrebsstation war wieder ein emotionaler Höhepunkt.
Auch im Bereich der Infrastruktur konnte sich der Verein weiterentwickeln. Baubeirat, Fans und viele fleißige Helfer haben wieder hunderte Stunden in unserem Stadion investiert.
Hier wurde insbesondere auf die Themen Entwässerung/ Zisterne, die Tribüne, den Eingangsbereich und diverse Modernisierungen verwiesen.Danach informierte Bernd Lang über die finanzielle Situation:
Im Geschäftsjahr 22/23 erzielte der Verein einen Umsatz inklusive Coronahilfen von etwa 1,67 Millionen Euro sowie einen Gewinn 246.000 Euro. Der Verein besitzt inzwischen ein Eigenkapital von 873.000 Euro. Ein sehr gutes Ergebnis, was von den Mitgliedern mit viel Beifall entgegen genommen wurde.
Die finanzielle Situation im Verein (e.V.) sieht wirklich gut aus. Einem Gesamtertrag von 1,673 Mio Euro stehen Aufwendungen in Höhe von 1,425 Mio Euro gegenüber. Der Ertrag setzt sich aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen, Zuschüssen und sonstigen Umsätzen zusammen. In den Aufwendungen spiegeln sich die Kosten für das Grundstück, Reparaturen, Verwaltung, Personal und Abgaben. Das mittlerweile auf 873.000 Euro angewachsene Eigenkapitel ist meiner Meinung nach sehr beachtenswert.Bezüglich der Vermögenslage belaufen sich Aktiva/ Passiva auf gerundet 1,68 Mio Euro.Der Finanzbericht für die SpielbetriebsGmbH für das Jahr 22/23 weist bei einem Umsatz von 2,8 Millionen Euro einen Gewinn 35.000 Euro aus.
Die Erträge ergeben sich hier aus Sponsoring, Merchandising, Ticketing und Sonstigem wie Vermietung, Catering usw. Über Ticketing, Merchandising und Catering tragen die Fans hier also mehr als 50% zu den Erträgen bei. Es lebt also nicht nur der e.V. erheblich von den Fans (Mitgliedern, Spendern) sondern auch die Spielbetriebs GmbH. Man sieht hier also durchaus einen Hebel, wenn die sportliche Leistung mehr Menschen ins Stadion zieht.Die Bilanz der GmbH zeigt Aktiva/ Passiva in Höhe von rund 980.000 Euro. Ein ursprünglich hoher nichtgedeckter Fehlbetrag wurde in den vergangenen Jahren systematisch abgebaut und beläuft sich derzeit noch auf überschaubare 240.000 Euro.Im Jahresbericht des Aufsichtsrates informierte Jens Peter Hirschmann zuerst über den Rücktritt des langjährigen Aufsichtsratsvorsitzenden Olaf Winkler auf Grund eines persönlichen Schicksalsschlages. Die Mitgliederversammlung bedankte sich mit lang anhaltendem Beifall für Olaf sein Lebenswerk.
Ebenfalls zurückgetreten sind die Aufsichtsratsmitglieder Mike Scheffler, Frank Balling und Steffen Rösler. Der Aufsichtsrat nahm entsprechend der Satzung und des Gesellschaftervertrages alle Aufgaben in den Kontrollorganen der GmbH war. Alle ungeplanten Mehrausgaben insbesondere im Bereich der Energiekosten konnten durch zusätzliche Einnahmen gedeckt werden. Der Finanzplan konnte dadurch eingehalten werden. Der Aufsichtsrat empfahl die Entlastung des Präsidiums für das Geschäftsjahr 22/23.
Herr Hirschmann verwies auch noch auf den "Stresstest" Lizensierungsverfahren für die 3. Liga. Gerade im Hinblick auf die sich verschärfenden Zugangsbedingungen gibt es im Bruno noch sehr viel zu tun.GmbH-Geschäftsführer Alexander Voigt nahm die Mitglieder anschließend mit auf eine Reise durch das letzte Geschäftsjahr im Bereich Marketing, Merchandising und SocialMedia. Höhepunkte war der Meisterstern auf der Brust unseres Trikots, diverse Werbekampagnen zu wichtigen Spielen des 1. FC Lok aber auch das Osterfeuer mit über 2.000 Besuchern. Danke an alle die dabei im Haupt- oder Ehrenamt unterstützt haben.
Insbesondere das nochmals gezeigte Video "Pokalfieber" mit Djamal konnte immer noch reichlich Schmunzler bei den Anwesenden entlocken. Die Trikots mit Meisterstern verkauften sich sagenhafte 1.634 Mal! Hier lag die gelbe Version vor der weißen und der schwarzen Ausführung. Seitens der Mitglieder wurde trotzdem darauf verwiesen, dass im Merchandising noch ungehobene Potenziale liegen, die es zu heben gilt.Erneut konnte sowohl die Anzahl der Sponsorenverträge als auch die Summe der Sponsorenleistungen gesteigert werden. Das blau-gelbe Sponsorennetzwerk hat sich inzwischen zu einer regionalen, attraktiven Wirtschaftsplattform entwickelt.
Die Anzahl der Sponsoren hat sich von 81 in der Saison 2018/19 auf solide 188 in der Saison 2022/23 entwickelt. Die Sponsoreneinnahmen stiegen in dieser Zeit von 814.654 Euro auf immerhin 1,29 Mio Euro.Die Nachfrage aus der Runde der Mitglieder, wo bei der positiven Gesamtentwicklung denn die Visionen für die Zukunft wären, wurde insoweit beantwortet, dass diesbezüglich schon Workshops laufen und Planungen existieren.Nun wurden die Rechenschaftsberichte des Ausschusses für Vereinsstreitigkeiten und des Wahlausschusses verlesen.
Das ging sehr zügig, denn beide Ausschüsse hatten keinerlei Kosten bzw. Mittelverwendung.Alle Gremien des Vereins und die Geschäftsführung der GmbH sind danach für das Geschäftsjahr 22/23 entlastet worden.
Die Entlastungen fielen recht deutlich aus. Präsidium 331x Entlastung, 3x Nein, 5 Enthaltungen. Aufsichtsrat 347x Entlastung, 2x Nein, 8 Enthaltungen. GmbH 328x Entlastung, 1x Nein, 10 Enthaltungen.Der Antrag auf Proaktive Auseinandersetzung und veränderungsorientierte Kritik des 1. FC Lokomotive Leipzig, VfB e.V. an der Strafenpolitik der Fußballverbände wurde mit großer Mehrheit angenommen.
Feines Thema! Im Kern geht es um die übermäßige Abstrafung von Pyroaktionen durch die Verbände. Hier möchte man sich vereinsübergreifend zur Wehr setzen. Und wenn man denkt, Pyro sei nur was für Ultras ... erstaunlicherweise bewegt das Thema viele Fans und Mitglieder. Obwohl ein wirklich bunter Querschnitt an Mitgliedern anwesend war, wurde mit sensationellen 97% (!) Ja-Stimmen das Präsidium beauftragt hier tätig zu werden.Nun kam der Teil, der besonders mit Spannung erwartet wurde. Die zehn Bewerber für die Plätze im Aufsichtsrat stellten sich vor. Ein wichtiger Punkt: Um überhaupt in den Aufsichtsrat gewählt werden zu können, benötigte es mindestens 50% Zustimmungen der anwesenden Mitglieder. Maßgeblich ist dabei die ermittelte Mitgliederzahl zu Beginn der Versammlung. Wenn nicht mehr alle Mitglieder da sind, ergibt sich also indirekt eine benötigte Quote bzgl. der Anwesenden von mehr als 50%.3 Bewerbern gelang es, die Hürde von 196 Stimmen zu überspringen. Mit starken 302 Stimmen war der Bewerber Daniel Zschuckelt überragend. Knut Göbel und Matthias Löffler schafften den Sprung mit etwas mehr als 200 Stimmen.
Knut Göbel, Matthias Löffler und Daniel Zschuckelt sind die neuen Mitglieder im Aufsichtsrat.
Vielleicht noch zu erwähnen, dass Klaus Schellenberg mit 187 Stimmen und Benjamin Schladitz mit 188 Stimmen nur sehr knapp scheiterten. Der Aufsichtsrat damit mit insgesamt 5 Mitgliedern (Jens Peter Hirschmann, Andre Göhre plus die drei neuen Mitglieder) wieder beschlussfähig, allerdings ohne personelle "Reserve" sprich Nachrücker.