Beitragvon Marco Dorn » So 2. Okt 2022, 11:50
Die Argumentation dieses Herr Kallenborn läuft für mich genauso ins Leere wie die der Medien oder der selbst ernannten Antifaschisten, weil sie völlig den Umstand ignoriert, dass Mirko das Motiv überhaupt nicht wahrgenommen hat. Darauf wird nirgendwo eingegangen. Man kann Mirko glauben oder eben nicht. Ich kenne ihn lange genug und ich persönlich habe überhaupt keinen Grund, es nicht zu tun. Aber jeder wie er mag, die einen kommen von einer Misstrauensposition, andere, auch ich, eher von einer Vertrauensposition. Unbestritten ist natürlich ein extremer Außenschaden angerichtet, gewollt oder ungewollt ist dabei für den Schaden egal, der dann eben auch Konsequenzen hat.
Ich nehme jetzt mal ein völlig anderes Beispiel, welches ausschließlich nur für die Struktur eines solchen Vorgangs herhalten soll.
Ich bin Vielfahrer mit rund 80.000 Kilometer pro Jahr und insgesamt schon über zwei Millionen Kilometern auf dem Buckel. Mein Flensburgkonto sieht gut aus, weil ich ein ziemlich exakter Fahrer bin, der in unübersichtlichen Situationen schon mal langsamer fährt als erlaubt, und dem der Hals platzt, wenn er manchmal Autofahrer sieht, die in engen Straßen, wo auch Kinder mal schnell hinter einem Auto hervorspringen können, zu schnell fahren, und wo ich massiv Lust habe, da ein fetten Stein auf die Frontscheibe zu schmeißen.
Nun ist es mir letztens auf der Autobahn passiert, dass ein Schild anzeigte, dass Tempo X aufgehoben ist. Ich zuckte zusammen, weil ich Tempo Y hatte, in der festen Annahme, es wären Tempo Y erlaubt gewesen, Im Schilderwald hatte ich X wohl übersehen und sogar mein Fahrzeug, welches über Kamera das aktuelle Limit anzeigt, hatte Y und nicht X im Display stehen. Aber Unaufmerksamkeit schützt vor Strafe nicht. Hätte man mich geblitzt, hätte es Geldstrafe und vielleicht Punkt gegeben. Damit hätte ich leben müssen, so wie auch Mirko nun mit gewissen Konsequenzen klarkommen muss. Und gegen die normalen Konsequenzen sagt doch auch keiner was.
Was ich aber garantiert nicht gewollt hätte, wäre:
- dass mir unterstellt wird, ich wäre vorsätzlich schneller gefahren
- dass nun darauf aufbauend behauptet wird, ich wäre ein notorischer Raser
- dass mein Arbeitgeber nun angegangen wird, wie er denn einen notorischen Raser beschäftigen könnte
- dass mir die Leute vom Fahrradclub die Tür eintreten, weil ich ein notorischer Raser bin
- dass überall im Internet vor mir als Raser und potentieller Mörder gewarnt wird, natürlich mit Bild von mir
- dass andere Autofahrer nichts mehr mit mir zu tun haben wollen, weil ich so ein schlimmer Mensch bin
- dass Verkehrsopfervereine mich zur Zielscheibe machen, denn ich fände es sicher auch gut, dass Menschen im Verkehr zu Tode kämen
- dass die Staatsanwaltschaft gegen mich ermittelt, weil ich es gut finde, wenn irgendwo Menschen überfahren wurden
usw.
Da rebelliert dann doch mein Gerechtigkeitssinn zu stark. Man muss doch deshalb unterscheiden, ob etwas vorsätzlich gemacht wurde, oder jemand einfach etwas übersehen hat. Mirko hat nun genug Probleme an der Backe, aus meiner Sicht sollte man ihm gerade deshalb in der Lok-Gemeinde vollumfänglich eine Heimat bieten, zwar nicht in offizieller Position, doch aber noch als Mitglied und Fan. Ich werde ihm jedenfalls auch zukünftig ohne Vorbehalte begegnen.