Beitragvon Wellensittich » So 7. Jan 2024, 17:27
André Schmidt hat in seinem Artikel schon einiges angedeutet. Damit ihr auch wisst um was es konkret geht, stelle ich euch den Wortlaut des Briefes zur Verfügung.
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"Lieber Aufsichtsrat, lieber Olaf, lieber Jens, lieber Mike,
der 1. FC Lokomotive Leipzig ist nicht bloß ein Fußballverein – er ist das Herzstück unseres blau-gelben Sports. Er schenkt uns Freude, trägt unsere Leidenschaft und ist die Quelle für Emotionen, die uns verbinden. Kurz gesagt, er repräsentiert unsere sportliche Familie und ist unsere blau-gelbe Heimat. Unser Verein, der für uns alle eine blau-gelbe Fußballfamilie und Heimat darstellt, ist von Vielfalt, unterschiedlichen Meinungen, Demut, Loyalität, Respekt und dem harmonischen Zusammenwirken seiner Gremien, Mitarbeiter und Ehrenamtlichen geprägt. Diese Elemente bilden die essenzielle DNA des 1. FC Lokomotive Leipzig und unterscheiden uns maßgeblich von anderen Vereinen.
Seit einigen Monaten beobachten wir mit großem Unbehagen die Entwicklungen rund um unseren geliebten Verein. Dies wurde bereits seit August von verschiedenen Seiten an Teile des Aufsichtsrats herangetragen, mit der dringenden Bitte um Lösungen und Unterstützung. Leider blieb dies erfolglos.
Präsident Torsten Kracht hat einen Weg eingeschlagen, der nicht im Einklang mit den Werten des 1. FC Lokomotive Leipzig steht. Innerhalb weniger Monate nach der Präsidentschaft von Thomas Löwe, ist der Verein auf verschiedenen Ebenen gespalten und ist keine Einheit mehr – eine Stärke, für die wir zuvor von anderen Vereinen beneidet wurden.
Entscheidungen werden von Torsten Kracht eigenmächtig getroffen, ohne Einbeziehung der Ratschläge anderer Präsidiumsmitglieder und erfahrener Mitarbeiter. Darüber hinaus scheint allein Torsten Krachts Wort als Gesetz zu gelten, ohne Wertschätzung für die langjährigen Verdienste einzelner Mitarbeiter und ohne Verständnis für die Abläufe des Clubs. Dies geht einher mit einem schwierigen Umgangston, autoritären Anweisungen und haltlosen Unterstellungen. Mitarbeiter erhalten regelmäßig unangemessene und anmaßende, teils beleidigende Text- und Sprachnachrichten und Anrufe. Unabgestimmte Aussagen in der Presse, sowie beinahe tägliche WhatsApp-Statusmeldungen und Instagram-Storys mit doppeldeutigem Lok-Bezug, erwecken den Eindruck eines Präsidenten, der sich eher wie ein frustrierter Teenager äußert und seine Botschaften in kryptische Zitate packt – für das Amt des Präsidenten unseres Fußballvereins inakzeptabel. Darüber hinaus äußert sich Torsten Kracht öffentlich abfällig über leitende Angestellte des 1. FC Lok und scheut nicht davor zurück, auf Baustellen und Veranstaltungen den Cheftrainer und Sportdirektor öffentlich und lautstark zu kritisieren. In geführten Interviews mit TV und Zeitungen stellt er sich nicht vor die Mannschaft, im Gegenteil, er unterstellte der Mannschaft öffentlich mangelnde Einstellung und fehlenden Willen und sorgte somit in der Mannschaft für Unruhe und starke Verunsicherung.
Torsten Kracht hat den ehrenamtlichen U15-Betreuer Andre Kretzschmar nicht entlassen, obwohl er in seinem Whatsup Status öffentlich Martin Mieth und Almedin Civa mit einem Fadenkreuz herabwürdigte und diffamierte. Eine Entschuldigung von Andre Kretschmar ist bis heute nicht geschehen, obwohl mehrmals angemahnt. Torsten Kracht nahm diesen Vorgang sogar dem eingeschalteten Ausschuss für Vereinsstreitigkeiten (AfV) ab, weil er sich „selber darum kümmern wollte“. Bis heute ist dieser Nachwuchsbetreuer noch immer in Amt und Würden.
Nach knapp drei Jahren im Verein hat Torsten Kracht die grundlegenden Werte nicht verinnerlicht und zeigt eine erschreckende Gleichgültigkeit gegenüber den zahlreichen Ehrenamtlichen, die den 1. FC Lokomotive Leipzig tragen, kennt zum Teil nicht die Namen verdienter und wichtiger Mitarbeiter. Diese essenziellen Themen und der Zusammenhalt des Ehrenamts bedeuten ihm wenig bis gar nichts, was eine eklatante Missachtung unseres Engagements deutlich macht.
Torsten Kracht ist nicht in der Lage einen Verein zu führen; ganz im Gegenteil: er spaltet unseren Club.
In zahlreichen Einzel- und Gruppengesprächen wurde versucht, diese Angelegenheit mit Torsten Kracht, dem Präsidium und Teilen des Aufsichtsrats zu besprechen. Auf Grund der Erfahrungen der letzten Monate, sind wir der festen Überzeugung, dass jegliche weitere Aussprachen, Mediationen oder ähnliches, ergebnislos enden werden. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir keine Lösungsmöglichkeit für diese Situation sehen.
All dies entspricht nicht mehr dem Bild, welches wir vom 1. FC Lokomotive Leipzig haben. Unserer festen Überzeugung nach, kann nur eine umgehende personelle Veränderung bezüglich Torsten Kracht dabei helfen, zu dem 1. FC Lokomotive Leipzig zurückzukehren, der sich seit 2013 stark weiterentwickelt hat und wieder fest in der Leipziger Stadtgesellschaft verankert ist – unseren Verein, den wir so lieben.
Daher knüpfen wir, die Unterzeichnenden dieses Schreibens, unser weiteres Engagement für den 1. FC Lokomotive Leipzig daran, dass Torsten Kracht von all seinen Ämtern umgehend enthoben wird oder zurücktritt. Andernfalls sehen wir uns gezwungen, unsere Arbeit im Ehrenamt sofort niederzulegen und geschlossene Anstellungsverhältnisse außerordentlich bzw. zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu kündigen und sofort niederzulegen.
Es ist uns ein Anliegen, dass diese Angelegenheit möglichst diskret und geräuschlos gelöst wird, um keinen nachhaltigen Schaden für Torsten Kracht oder den 1. FC Lokomotive Leipzig in der Öffentlichkeit zu verursachen.
Der Verein steht vor herausfordernden Zeiten, in denen die gesamte Kraft aller Gremien und Mitarbeiter auf die Sicherung des Bestands und die strategische Ausrichtung des 1. FC Lokomotive Leipzig gerichtet sein sollte."