Beitragvon BRM » Mo 8. Jan 2024, 22:09
@ to_st_lok
Wer der Begriff Erpressung gebraucht, liegt nicht nur völlig falsch, er hat die Situation auch überhaupt nicht verstanden.
Was ist jetzt schreibe, gilt völlig unabhängig von Lok.
Ehrenamtliche sind wirtschaftlich nicht von einem Verein abhängig, sie können ihre ehrenamtlich Tätigkeit einfach beenden, wenn ihre Arbeit nicht wertgeschätzt oder mit ihnen nicht angemessen umgegangen wird. Sie können gehen, ohne einen wirtschaftlichen oder ggf. auch anderen, persönlichen Schaden zu nehmen.
Das hat mit Erpressung absolut nichts zu tun, es ist lediglich eine freie, ganz persönliche Entscheidung, wie und wo man seine Freizeit verbringt, wo und wie man sich ggf., vor allem aus Enthusiasmus, einbringt.
Sie müssen das nicht tun, was sie tun, wenn sie weg wollen, sind sie weg.
Die meisten werden auch ein erfülltes Leben ohne dieses bestimmte Ehrenamt haben, es gibt Möglichkeiten ohne Ende, sich einzubringen.
Die allermeisten Vereine dagegen sind auf Ehrenamtliche zwingend angewiesen. Natürlich kann es bei Missstimmungen, auch bei Fehlverhalten, auch von Vereinsseite her mal zu einer Trennung kommen, auch nicht immer Guten.
Wenn in einem ein Verein aber Machtspiele oder auch persönliche Profilierungsprogramme zu Lasten von (anderen) Ehrenamtlichen stattfinden, wenn der Umgang nicht angemessen ist und sich Ehrenamtliche daraufhin zurückziehen, steht dieser Verein über kurz oder lang ziemlich blöd da, völlig egal, wie er heißt und womit er sich beschäftigt.
Um auf Lok zurück zu kommen: Die Aussage des Briefes war nicht, dass der Präsident gehen muss. Die Aussage war, dass die Unterzeichner unter den gegebenen Umständen nicht weiter machen werden. Das ist etwas anderes, weil es die Möglichkeit einschließt, dass die Unterzeichner oder Teile von ihnen gehen.
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BRM am Mo 8. Jan 2024, 22:23, insgesamt 1-mal geändert.
„Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben.“ (Philip K. Dick)