Aus den Archiven gekramt ...
Verdächtig mieser Tag eines TorwartsErkaufte sich der VfB Leipzig 1993 den Aufstieg in die Bundesliga? Buch über den Schiedsrichter-Skandal schildert dubiosen VorgangBesonders stolz können sie beim VfB Leipzig auf ihre Bundesligageschichte nicht sein. Sie währte nur ein Jahr und endete mit dem sofortigen Abstieg in der Saison 1993/94. Und jetzt gerät dieser Höhepunkt der Vereinshistorie nach der Wende auch noch ins Zwielicht. In dem neuen Buch "Der Fall Hoyzer" (
https://www.buecher.de/shop/buecher/der ... /15177422/) von den Autoren Axel Kruse, Ex-Profi von Hertha BSC, und Jan Möller, wird suggeriert, daß der Aufstieg erkauft worden sein soll. Das Buch widmet sich dem Schiedsrichter- und Manipulationsskandal in Deutschland, der Anfang 2005 bekannt wurde und ab dem 18. Oktober vor dem Landgericht Berlin-Moabit verhandelt wird. Im brisanten Schlußkapitel berichten die Autoren aufgrund eigener Recherchen in der Fußballszene von weiteren Manipulationen und dabei - ohne Namen zu nennen - vom Fall eines ostdeutschen Vereins, der Mitte der neunziger Jahre in die Bundesliga aufgestiegen sei. Von einem "reichen und geschäftlich erfolgreichen Westdeutschen", der Präsident geworden sei bei dem Ostklub, ist die Rede und davon, daß der "nichts so sehr wollte wie den Aufstieg".
Vor dem drittletzten Spieltag hätte der sich mit dem Torwart des Gegners getroffen, "keinem Unbekannten in diesem Geschäft" und ihm "eine größere Summe Geld gegeben". Dafür sollte er "im bevorstehenden Spiel einen miesen Tag erwischen. Und er erwischte einen verdammt miesen." Es wird dann noch von einem Einwechselspieler berichtet, der auf Anweisung des Präsidenten an jenem drittletzten Spieltag hineingekommen sei und von diesem den Befehl erhalten habe "aus allen Lagen aufs Tor zu schießen". Der Joker erzielte angeblich prompt zwei haltbare Tore und "die Mannschaft stieg schließlich auf". Die Erzählung ähnelt verdächtig der Situation des VfB Leipzig im Mai 1993, die anderen ostdeutschen Bundesliga-Aufsteiger Dynamo Dresden (1991), Hansa Rostock (1991, 1995) und Energie Cottbus (2000) kommen aufgrund der Schilderung nicht in Frage.
Beim VfB Leipzig aber paßt vieles zusammen: Die Sachsen empfingen am 25. Mai 1993 Carl-Zeiss Jena, für das es um nichts mehr ging. Zur Pause stand es noch 0:0. Dann wurde der Brasilianer Franklin eingewechselt, der tatsächlich zwei Tore schoß. Bei einem Treffer, berichtete der "Kicker" damals, "stand er sträflich frei". Auf der VfB-Bank saß auch Präsident Sigfried Axtmann, ein erfolgreicher Immobilien-Unternehmer aus Nürnberg. Im Tor von Jena stand Perry Bräutigam, heute Torwarttrainer bei Hansa Rostock und ein äußerst populärer Keeper der ehemaligen DDR. Hat Axtmann Bräutigam bestochen? Autor Jan Möller sagte der WELT, er wolle das weder bestätigen noch dementieren.
Um so heftiger dementiert Axtmann den Vorwurf. "Das halte ich für eine Latrinenparole. Ich habe den Herrn Bräutigam im Leben nie wissentlich kennengelernt. Vielleicht habe ich ihm mal am Spielfeldrand die Hand geschüttelt, mehr aber nicht." Seine Anwälte hätten bereits geprüft, was gegen die Veröffentlichung zu unternehmen sei, "aber es ist so geschrieben, daß man nichts machen kann". Daß er zuweilen Einfluß auf die Aufstellung genommen habe, will er aber nicht abstreiten. "Ich habe immer auf der Bank gesessen und manchmal einen Rat gegeben." Auch der verschlüsselt Beschuldigte Bräutigam reagierte mit Unverständnis auf die Darstellung. "Das ist totaler Schwachsinn, was da behauptet wird. Mit solchen Dingen hatte ich nie etwas zu tun, das schwöre ich bei dem Leben meiner Kinder", sagte er. An das Spiel könne er sich nicht mehr so genau erinnern, aber falls er in dem Kruse-Möller-Buch tatsächlich indirekt denunziert würde, "werde ich gegen diese Leute rechtliche Schritte einleiten", so der 42jährige.
Quelle --->
https://www.welt.de/print-welt/article1 ... warts.htmlHoyzer war zum Zeitpunkt unseres Aufstiegs 14 Jahre alt - allein schon das irgendwie zu verknüpfen ist schon schändlich. Zudem wäre es sicher einfacher gewesen Waldhof-Spieler zu bestechen am vorletzten Spieltag, dass die uns gewinnen lassen