BRM hat geschrieben:Und im Kicker von heute steht, dass Zwickau die Personalkosten für Spieler und Funktionsteam von 2,9 auf 1,1 (!) Mio € gedrückt hat.
Diese Zahl sollte einigen hier helfen, das sportliche Geschehen bei uns richtig einzuordnen.
Der reine Spieleretat umfasst stolze 800.000 €.
Wobei diese Zahlen eher Rückschlüsse auf die geleistete Arbeit in Zwickau und weniger bei uns ermöglichen. In Zwickau scheint man sehr wenig aus den finanziellen Möglichkeiten zu machen. Das ergibt sich meiner Meinung nach daraus, dass Vereine mit vergleichbarem Etat deutlich besser dastehen. Zum Vergleich:
- Jena: „ Abzüglich der Kosten für die Berufsgenossenschaft bleiben
800.000 Euro für die Grundgehälter und Prämien für Spieler, Trainer und Betreuer, was sich bei 30 Personen auf einen durchschnittlichen Verdienst von 2444 Euro beläuft.“ (Quelle:
https://www.fc-carlzeiss-jena.de/news/n ... aehlt.html)
- Erfurt: „Erfurt geht mit einem
Budget von 900.000 Euro für die erste Mannschaft und damit mit etwa 50.000 Euro mehr als in der abgelaufenen Spielserie in die Saison 2023/24.“ (Quelle:
https://www.kicker.de/sportdirektor-ger ... 26/artikel)
- Cottbus: „ Dort verriet Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz: „Unsere Mannschaft kostet im Monat 75 000 Euro. Das durchschnittliche Gehalt unserer Spieler beträgt 3076 Euro.“ Macht im Jahr also
900.000 € reiner Spieleretat. (Quelle:
https://www.lr-online.de/energie-cottbu ... t%20werden.)
Insbesondere der Artikel zum FC Carl Zeiss ist sehr interessant, da hier sehr umfassend verschiedene Beträge beziffert werden (Erlöse aus Sponsoring, Einnahmen der SpielbetriebsGmbH etc.). Kann ja jeder selber bei Interesse mit unseren Zahlen gegenüberstellen (
https://www.lok-leipzig.com/verein/news ... en-solide/).
Um jetzt tatsächlich das sportliche Geschehen bei uns einordnen zu können, reicht es meiner Meinung nach nicht, immer 2-3 Negativbeispiele zu bringen und auf dieser Grundlage zu argumentieren, wie gut wir doch im Vergleich dastehen. Hier bräuchte es meiner Meinung nach einen umfassenderen Überblick, was die Vereine letztlich in den Etat pumpen. Das gibt die Datenlage aber nicht her.
Andersrum könnte man auch so argumentieren: Babelsberg spielt eine sehr gute Saison und hat einen Etat von 450.000 € (Quelle:
https://www.kicker.de/sv-babelsberg-gan ... 07/artikel). Also machen wir sehr wenig aus unseren Möglichkeiten, weil Babelsberg erfolgreicher spielt?
Ich finde diese ständigen Verweise auf andere Etats sehr schwierig. Schon allein, weil das suggeriert, dass man wisse, welcher Etat den Vereinen tatsächlich zur Verfügung steht. Wir beziehen uns aber immer nur auf bekannte Einzelbeispiele und versuchen das irgendwie in Relation zu uns zu setzen.
Daher ist es wichtig, dass der Verein zu Anfang der Saison eine sportliche Zielvorgabe formuliert. Hierbei fließt eben auch die (erhoffte) Qualität der zusammengestellten Mannschaft mit ein, was bei einer reinen etatfokussierten Betrachtung immer ein Stück weit zu kurz kommt. Auf dieser Grundlage muss letztlich eine sportliche Bewertung erfolgen. Und demnach erfüllen wir unsere sportliche Zielsetzung derzeit wohl leider nicht.