Eilenburg. Die U14-Junioren des 1. FC Lok Leipzig erspielten sich im fünften Spiel der Landesklasse Nord beim FC Eilenburg den dritten 9:0-Sieg in dieser Saison. Damit sind die Blau-Gelben auf dem Spielfeld nachwievor unbesiegt und haben noch keinen Gegentreffer hinnehmen müssen und lägen eigentlich mit 15 Punkten und 35:0 Toren als Tabellenführer vorn.
Trotz des auf dem Papier eindeutig und klar aussehenden Sieges war Trainer R. Hoffmann mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden. Vorab bemerkte er, dass die Eilenburger, die ihre besten C-Juniorenspieler in der C1 der Landesliga vereinen, u.a. mit einem 2005er, drei 2004er, vier 2003er und drei 2002er antraten. Er hingegen setzte bei diesem Spiel erneut auf eine große Rotation in seinem Kader. Schon nach 10 Minuten lagen die Pleißestädter mit 2:0 in Front, ehe ein Hattrick innerhalb von 15 Minuten den 5:0 Halbzeitstand erbrachte. Unterbrochen wurde die Partie durch die bei den extremen Temperaturen notwendige Trinkpause. Diese wiederum hatte keinen guten Einfluss auf den Rhythmus der Blau-Geben. Diesen Spielrhythmus vermisste das Trainergespann Hoffmann/Reißig auch in der zweiten Halbzeit vor allem. Dies war u.a. dem Umstand geschuldet, dass man sich auf Grund des Ergebnisses entschlossen hatte, sechs Auswechslungen vorzunehmen. Damit erhielten die Spieler, die von der Bank kamen, reichlich Spielzeit und es fielen auch noch einmal vier Tore. Jedoch bemängelten die Trainer, dass sich gute Spielzüge zu oft mit Phasen unnötiger Ballverluste abwechselten. Zusammenfassend befand man, dass die Pflichtaufgabe erfüllt wurde und dass mit sieben verschiedenen Torschützen alle Mannschaftsteile Gefahr ausstrahlten. Allerdings hätten am heutigen Tag bei den vorhandenen Chancen mindestens 15 Tore fallen müssen. An der Effizienz vor dem Tor wird das Augenmerk im Training weiterhin liegen müssen. Dass man auch im fünften Spiel beim fünften Sieg ohne Gegentreffer blieb, zeuge von einer guten und soliden Defensive, die allerdings in Eilenburg nicht wirklich auf dem Prüfstand lag.
Und spätestens hier blickt man verwundert auf die Tabelle: Denn dort stehen nur 12 Punkte und ein Torverhältnis von 26:2. Der FC Grimma, der bei der erlittenen 9:0-Niederlage in Leipzig nicht eine Torchance besaß, legt formal korrekt Protest ein, da ein nicht spielberechtigter Lok-Abwehrspieler zum Einsatz gekommen war. Ein bitterer Fehler der Leipziger Verantwortlichen, den man in Grimma cleverer gelöst hatte, als man am ersten Spieltag ein Großteil der C1 für die C2 zum Auftaktsieg gegen Olympia Leipzig einsetzte. So gelang der C2 des FC Grimma am grünen Tisch ein Auswärtssieg beim 1. FC Lok Leipzig.
Allerdings überrascht die Härte des Urteils des SFV bei diesem Vorgang. Nach der Rechts- und Verfahrensordnung des SFV , § 31, (6) (Strafarten und -umfänge), wägt das Sportgericht die Umstände, die für und gegen den Betroffenen sprechen, bei der Strafzumessung gegeneinander ab. Wiederholungen gleicher oder ähnlicher Vergehen sollen sanktionsverschärfend wirken. Obwohl es ein Erstfall war, gab es eine Dreifachbestrafung: Punktabzug und 2:0-Wertung für Grimma, Spielsperre für den Spieler und ein Strafgeld. Da im § 30 die Verhängung von Strafen nebeneinander als Kannbestimmung definiert ist, überrascht dieses Urteil schon. Zumal hier ein Quervergleich der Bewertung anderer Vergehen von gravierenderer Bedeutung interessant ist: Ein Nichtbefolgen einer Schiedsrichteranweisung, ein unsportliches Verhalten, Schmähung, Beleidigung oder Drohung gegenüber dem Schiedsrichter und/oder seinen Assistenten oder eine Tätlichkeit bei Milderungsgründen (?) werden ebenfalls mit eine Zweiwochensperre bestraft.
Bericht: Carsten Gottlieb
