Corona und Fußball in Deutschland

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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon BRM » So 22. Mär 2020, 14:22

Es funktioniert nichts ohne Akzeptanz und Umsetzung der getroffenen Entscheidungen. Du kannst so viele Tempo 30-Schilder vor einer Schule aufstellen wie du willst - wenn einer das als Beschneidung seiner persönlichen Freiheit nicht akzeptiert und genau dort die zehn Sekunden rausholen will, die er zu spät losgefahren ist ...
Das Besondere an der jetzigen Situation ist, dass nicht nur ein paar, die Mehrheit, die meisten ... mitziehen müssen, sondern wirklich praktisch alle. Sonst wird es nicht funktionieren, egal was immer auch beschlossen wird.
Die Umsetzung liegt nun mal nicht in der Hand der Politiker, dafür sind mündige, verantwortungsvolle und solidarisch handelnde Bürger zwingend notwendig.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon siebziger » So 22. Mär 2020, 16:54

Kontaktverbot ,Ausnahme Öffi, super.

Einigkeit im Bund ....
Sachsen macht seins ,Ausgangssperre.

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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon BRM » So 22. Mär 2020, 19:09

Das ist in Sachsen die formalrechtliche Umsetzung der gemeinsamen Beschlüsse der Ministerpräsidenten. Die Rechtsetzung ist Ländersache, das muss jedes Bundesland selber machen.
Ich habe keine inhaltlichen Abweichungen zu dem gefunden, was Frau Merkel vorgetragen hat.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon siebziger » So 22. Mär 2020, 20:15

Bei Laschet wurde gesagt die Bundesländer hätten sich darauf geeinigt das man keine Ausgangssperre möchte sondern ein Kontaktverbot von mehr als zwei Leuten .
Das ist was anderes
https://www.zeit.de/politik/deutschland ... taktverbot

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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon BRM » So 22. Mär 2020, 20:22

Das, was jetzt überall angeordnet wird, ist eine weitgehende Kontaktsperre.
Bei einer Ausgangssperre darf man das Haus nicht mehr verlassen, egal aus welchem Grund.
Das kann ich hier nicht erkennen.
Man kann mich aber gern korrigieren, wenn ich etwas überlesen habe.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon siebziger » So 22. Mär 2020, 20:35

https://www.google.com/amp/s/amp.welt.d ... perre.html

Der Bund will nur ein Kontaktverbot und Sachsen Ausgangssperre

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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon R_e_n_e » So 22. Mär 2020, 21:08

BRM hat geschrieben:Das ist in Sachsen die formalrechtliche Umsetzung der gemeinsamen Beschlüsse der Ministerpräsidenten. Die Rechtsetzung ist Ländersache, das muss jedes Bundesland selber machen.
Ich habe keine inhaltlichen Abweichungen zu dem gefunden, was Frau Merkel vorgetragen hat.



Der Unterschied, man korrigiere mich, wenn ich es falsch verstanden habe ist m.E. der, dass man Bundesweit mit einer Person seiner Wahl oder mit beliebig vielen Familienangehörigen die Öffentlichkeit betreten darf, während in Sachsen man gar nicht mehr raus darf, außer zu den genannten Ausnahmen. Wer jetzt in Sachsen Single ist, hat die A*Karte.

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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon Europapokalfinalist » So 22. Mär 2020, 22:02

R_e_n_e hat geschrieben:Wer jetzt in Sachsen Single ist, hat die A*Karte.


Das sind die doch, die dank Einsamkeit und YouPorn das ganze Klopapier bunkern.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon BRM » So 22. Mär 2020, 22:13

Mit ist gerade nicht nach Späßchen ...

Das ist dann in der Tat ein Unterschied, es trifft vor allem die, die ohne Hilfe das Haus nicht verlassen können, also vor allem Hochbetagte.
Vielleicht geht es so tatsächlich darum, die Hochrisikogruppe soweit möglich mit einer tatsächlichen Ausgangssperre zu belegen, ohne dass man die so nennt.
Einer derartigen Überlegung könnte ich inhaltlich folgen. Es wäre, Wissensstand heute, wahrscheinlich sogar der erfolgversprechendste Weg, möglichst schnelle Herdenimmunisierung ohne Kollaps des Gesundheitswesens.
Man traut sich aber von politischer Seite nicht, für mich auch nachvollziehbar, 25 % der Bevölkerung über Monate total zu isolieren, während die anderen ein relativ normales Leben führen könnten. Und auch nicht für jeden Einzelnen der 75 % wird es gut ausgehen.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon Marco Dorn » Mo 23. Mär 2020, 10:00

RKI-Meldung:
22.672 Infizierte. Ein Plus von 4.062.
Anstiegsquote damit bei 1,22.
Scheint tatsächlich so zu sein, dass über das Wochenende ein paar Fälle fehlten. Trotzdem Quote weniger stark als ich befürchtet hatte.
Verstorbene nun 86. Quote damit bei 0,38%.
27 Infizierte auf 100.000 Einwohner.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon Europapokalfinalist » Mo 23. Mär 2020, 17:56

Marco Dorn hat geschrieben:RKI-Meldung:
22.672 Infizierte. Ein Plus von 4.062.
Anstiegsquote damit bei 1,22.
Scheint tatsächlich so zu sein, dass über das Wochenende ein paar Fälle fehlten. Trotzdem Quote weniger stark als ich befürchtet hatte.
Verstorbene nun 86. Quote damit bei 0,38%.
27 Infizierte auf 100.000 Einwohner.



https://www.bild.de/ratgeber/2020/ratge ... .bild.html

"Schon mehr als 2800 Corona-Genesene in Deutschland."

Der Artikel findet sich weiter hinten, nach den aktuellen Corona-Todesmeldungen. Ist ja auch medial weniger prickelnd.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon el_oka » Mo 23. Mär 2020, 19:16

BRM hat geschrieben:Es ist billig und es ist falsch, mit dem Finger auf die Politiker zu zeigen. Das dient aus meiner Wahrnehmung eher dazu, sich selbst aus der Verantwortung zu stehlen und die Problemlösung ausschließlich anderen in die Schuhe zu schieben.


Es ist aber Recht, häufigere Neu Infizierungen den "Freizeitaktivitäten am letzten Wochenende" zurückzuführen? Und das nur aufgrund unbewiesener Mutmaßungen?
Fakt ist dagegen, das man viel zu spät reagiert hat. Fakt ist zB auch, das man bis zum heutigen Tag noch Maschinen aus China landen lässt und zwar OHNE Besondere Kontrollmaßnahmen, wenn auch seit dem 16.03. nur noch EU-Bürger einreisen dürfen. Aber ich nehme mal an, daran ist auch der Otto-Normal Bürger Schuld, der sich aus der Verantwortung stehlen will.
https://www.welt.de/wirtschaft/article206638213/Coronavirus-Flug-IR721-enttarnt-Scheuers-Landeverbot-als-leeres-Versprechen.html


Das bedeutet, selbst wenn jeder die von dir Gebetsmühlenartig vorgetragene Solidarität zeigt und man einen Monatelangen Shutdown praktiziert, würde man einen Virus höchstens eindämmen aber es führt nicht zur Immunität, wenn man sich immer wieder neue Fälle so Fahrlässig importiert.
Fraglich, ob wir für Länder wie USA und Iran über sehr lange Zeit Einreisen verbieten. Das wäre eigentlich nötig. Oder wie in China alle Einreisenden aus den Ländern erstmal für 2 Wochen in Quarantäne.


BRM hat geschrieben:

Die Politiker tun das, was ihnen in Abwägung aller Problemlagen als angesagt erscheint. Sie sind, im Gegensatz zu manch anderem, nicht beratungsresistent, sie nutzen jedes ihnen verfügbare Fachwissen.




Nö, vielleicht nicht Beratungsresistent aber Größtenteils Fachidioten. Aus den von mir schon geschilderten Gründen. Ganz nebenbei hat das Robert Koch Institut bei der Beratung auch keine Gute Figur abgegeben.
Früher war ein Verteidigungsminister ein General a.D. ein Wirtschaftsminister jemand mit Berusferfahrung usw usw
Aber wenigstens sollte ein guter Politiker zumindest begrenzt in der Lage sein, auch gute Entscheidungen treffen zu können. Und an dem Punkt scheitert es in der Realität zu oft, von Ausnahmen wie Söder mal abgesehen.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon BRM » Mo 23. Mär 2020, 20:43

Beim ersten bin ich deiner Meinung. Es ging um freie Märkte, Außenandel, um (kurzfristige) Wirtschaftsinteresen, die zu lange vor dem Gesundheitsschutz der Bevölkerung standen. Ich hatte weiter oben schon etwas dazu geschrieben.

Beim zweiten bin ich explizit anderer Meinung.
Ein guter Minister muss vor allem ein guter Organisator/Manager sein, der in der Lage ist
- seinen Apparat voller Fachleute so zu strukturieren und zu führen, dass dieser die besten Ergebnisse im Sinne der jeweiligen politischen Zielstellungen erbringen kann
- in die Metaebene, die Außen- bzw. Draufsicht zu kommen, um sicherzustellen, dass das Ganze über das jeweilige Ressortinteresse nicht aus den Augen verloren wird.

Wenn nur Fachidioten am Kabinettstisch sitzen, wird es schwer bis unmöglich, dass diese Fachidioten auch die Problemlage bzw. Sichtweise ihres Ministerkollegen aus einem anderen Ressort mit anderer Problemlage auch verstehen, mögliche Zielkonflikte erkennen und in die Lage kommen, tragfähige Kompromisse im Sinne des großen Ganzen zu finden, wo diese notwendig sind.
Es war und ist, nur als Beispiel, nicht sinnvoll, dass das Landwirtschaftsministerium in der letzten Jahrzehnten bis auf eine Ausnahme immer von Bauern geführt wurde. Dass die Landwirtschaftspolitik unter verschiedenen Aspekten ordentlich in die Sackgasse gelaufen ist, wird keiner ernsthaft bestreiten.
Zum Verkehrsministerium, fast ausnahmslos besetzt mit BMW- bzw. Audi-Lobbyisten aus Bayern mit der Konsequenz der völlig einseitigen Bevorzugung des automobilen Individualverkehrs, der praktischen Zerstörung der Bahn ... muss ich hoffentlich nichts weiter sagen.

So beschissen schwer das im Augenblick ist, versucht die Regierung als Ganzes derzeit doch, verschiedene Interessen, wirtschaftliche, gesundheitliche der einzelnen Bürger, funktionale des Gesundheitswesen und der Grundversorgung ... so gut es geht auszubalancieren, nicht ausschließlich einen Aspekt zum Maß aller Dinge zu machen und alles andere darüber aus den Augen zu verlieren.

Ich bin nicht wirklich böse darüber, dass ich diese sehr harten und darüber hinaus von vornherein unvollkommenen Entscheidungen nicht treffen muss. Wer gestern den Söder gesehen hat (ich bin kein CSU-Fan) hat in seinem Gesicht gesehen, dass sie es nicht leicht machen und dass sie absolut am Anschlag sind.

Ganz im Unterschied dazu habe ich gestern auf BBC oder CNN eine Pressekonferenz mit Boris Johnson und zwei weiteren Leuten gesehen. Die Körpersprache und der Tonfall dieses Herrn war für mich erschreckend, wenn nicht gar abstoßend. Die Dame neben ihm war ernsthaft und machte zum Glück den Eindruck, dass zumindest sie wusste, worum es geht und wovon sie redet. Johnson machte, wie schon immer, auf mich den Eindruck, als ob alles für ihn nur ein Joke oder ein Spiel ist.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon Marco Dorn » Di 24. Mär 2020, 08:51

Heute wurde schon 08:00 Uhr aktualisiert.

27.436 positiv Getestete. Ein Plus von 4.764 zum Vortag. Absolut gesehen der stärkste Anstieg bisher.

Der Anstiegsfaktor beträgt 1,21 zum Vortag. Relativ gesehen damit also ein konstanter Anstieg ähnlich der letzten 10 Tage. Der durchschnittliche Anstiegsfaktor der letzten 10 Tage beträgt 1,22. Es ist derzeit also weder eine Zunahme noch eine Abnahme zu verzeichnen. Gestartet hatte ich die Statistik mit der Entwicklung vom 14. zum 15. März, als der Anstieg 1,27 betrug.

Verstorbene nun 114. Hier nimmt die Quote stetig zu. Die Sterberate steigt damit auf knapp 0,42% und liegt damit bald auf dem Niveau einer Influenza.

Mittlerweile 33 positiv getestete Menschen auf 100.000 Einwohner. Spitzenreiter ist Hamburg mit 57 auf 100.000. Meck.-Pomm., Sachsen-Anhalt, Thüringen und Schleswig-Holstein sind die einzigen Bundesländer, die noch unter 20 Fällen pro 100.000 Ew. liegen.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon BRM » Di 24. Mär 2020, 09:02

Am Ende wird man die Gestorbenen ins Verhältnis zu den Genesenen setzen und die Dunkelziffer der nicht erkannten Genesen einrechnen müssen.
Auf diese Dunkelziffer kann man auf statistisch belastbare Nachtests auf Antikörper kommen, zumindest in Größenordnungen, die eine Bewertung möglich machen.
Was die Maßnahmen vom Wochenende gebracht haben werden, wird man erst Mitte der nächsten Woche wissen.
Inzwischen steigt die Zahl der Verstorbenen anteilig schneller als die der Erkrankten.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon MiB » Di 24. Mär 2020, 16:50

Ich verstehe nicht wie man anhand der Zahlen zu irgendwelchen aussagekräftigen Ergebnissen kommen will. Getestet werden in D doch nur Menschen, die akute Symptome haben UND Kontakt zu einem nachweislich Infiziertem hatten (oder aus einem Hochrisikogebiet kommen). Und daran errechnet ihr dann die Mortalität?! Die ganzen Infizierten ohne Symptome werden doch gar nicht berücksichtigt. :confuse
Mal abgesehen davon, dass nicht jeder Tote mit dem Virus, auch an dem Virus gestorben sein dürfte. Und eine Zahl wie viele Infizierte auf wie viele Getestete kommen, hab ich auch noch nirgends gefunden.

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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon LOKland » Di 24. Mär 2020, 19:19

Wir wissen, was wir nicht wissen. Das mittlerweile die Notdienste mehr Einsätze fahren, als sonst üblich, weil eine große Anzahl von Menschen mit dieser Situation völlig überfordert sind. Das fängt bei psychischen Problemen an und geht bis zu den gebrechlichen Menschen, die der Hysterie und Panik von Politik und Medien völlig verängstigt aus der Bahn geworfen wurden. Dabei ist das erst der Anfang. Noch zwei Wochen dieser unsägliche Zustand der Einschränkungen, sterben hier mehr Menschen, als an dem Virus. Eines ist aber klar, nach der "Krise" beginnt das verlogene Spiel von vorn. Trichtern sie den Menschen ein, wie sie in ihren Entscheidungen, einer äußerst schwierigen Situation richtig lagen. Danksagungen, Gefühlsduselei und eine Erfolgsmeldung jagt die andere etc., gestärkt wieder nach vorn blickend, ja und nächstes Jahr ist Bundestagswahl. Läuft ... :bash
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon Marco Dorn » Di 24. Mär 2020, 19:39

Völlig korrekt, für die absolute Zahl an Fällen sind die Statistiken nur sehr bedingt aussagefähig. Ich hatte es ja schon einmal geschrieben, vermutete Dunkelziffer in Deutschland bis zu 5x so hoch wie tatsächlich erfasste Positive. Deshalb in der Realität wahrscheinlich auch eine deutlich geringere Sterberate als die Statistiken dies ausweisen. Die Kriterien für einen Test sind sehr streng definiert. Gerade im TV ein 72jähriger Mann mit Fieber, Husten und Schmerzen, keinen Test ermöglicht, da er nicht aus einem definierten Risikogebiet kommt und keine positiv getestete Kontaktperson hat. Der Herr war schon sehr fassungslos, wenn er schon nicht zur Risikogruppe für einen Test gehört, wer dann. Das ist dann schon wieder so ein Thema, wo man überlegt, ob das alles so richtig läuft.

Die Zahlen vom RKI sind soweit solide, weil sie jeden Tag nach den gleichen Parametern erhoben werden. Sie bilden zwar nicht den absoluten Stand in der Bevölkerung ab, sind jedoch sehr tauglich, um einen relativen Trend abzulesen. Wenn der relative Anstiegsfaktor da bei rund 1,2 liegt, dann kann man statistisch davon ausgehen, dass es in der Gesamtheit der Bevölkerung ähnlich sein wird. Deshalb wäre es wichtig, dass dieser Faktor wieder systematisch kleiner wird. Auch beim Zahlenvergleich zur Influenza ist es von Vorteil, dass das RKI dort die gleiche Vorgehensweise hat. Auch da werden längst nicht alle mit Influenza Infizierte erfasst, aber die Erfassung läuft nach konstanten Parametern und so lassen sich die Sterberaten der Influenza und von Corona tatsächlich vergleichen.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon LOKseit73 » Mi 25. Mär 2020, 08:46

Das Virus ist hierzulande nicht mehr zu stoppen. Die Maßnahmen werden kaum greifen und in zwei Wochen haben wir hier italienische Verhältnisse. Wir hängen nur leicht hinterher.

Es wird so werden, dass man das Ganze laufen lässt und die Alten opfert. Denn man kann die Wirtschaft nicht bis zum Ende des Jahres im Sparmodus fahren, dann bricht hier alles zusammen und Deutschland ist tot.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon Marco Dorn » Mi 25. Mär 2020, 09:06

Die aktuellen Zahlen des RKI von heute, diesmal wieder von mir etwas ausführlicher:

positiv getestete Personen = 31.554 (ein Plus von 4.118 Personen zum Vortag)
relativer Anstiegsfaktor zum Vortag = 1,15
Entwicklung des Anstiegsfaktors seit 14. März:
1,27
1,24
1,19
1,15
1,34
1,27
1,19
1,12 (nicht alle Ergebnisse übermittelt)
1,22 (enthielt nachträgliche Übermittlungen)
1,21 (enthielt nachträgliche Übermittlungen)
1,15

Mit ganz vorsichtigen Optimismus könnte man die Aussage formulieren, der Anstieg ist leicht rückläufig.

Nun durchschnittlich 38 positiv getestete Fälle pro 100.000 Einwohner. Hamburg mit dem Höchstwert von 69, jedoch überraschend noch ohne belegtem Sterbefall. Dahinter Baden-Württemberg mit 55 und Bayern mit 50 pro 100.000 Einwohner. Diese beiden Bundesländer tragen ziemlich genau die Hälfte aller deutschlandweit belegten Corona-Sterbefälle bei.

Sterbefälle nun insgesamt 149. Die aktuelle Sterberate liegt damit bei 0,47% Hier dürfte das Augenmerk liegen, denn bei normaler Entwicklung wäre die Sterberate konstant im Anteil zu den positiv getesteten Fällen. Sie hat sich aber in den letzten beiden Tagen um gut 10% bzw. knapp 12% zum jeweiligen Vortag erhöht. Oder einfacher gesagt: Der relative Anstiegsfaktor bei den Sterbefällen liegt in den letzten beiden Tagen bei 32,6% und 30,7% zum Vortag und damit deutlich über dem Anstiegsfaktor der positiv gestesteten Personen.

Bayern und Baden-Württemberg tragen wie erwähnt mit zusammen 74 Fällen die Hälfte der Todesfälle bei. NRW (Landkreis Heinsberg) steht bei 43 Toten. Diese drei Bundesländer also mit 117 der 149 Todesfälle. Alle anderen Bundesländer stehen mit insgesamt 32 Todesfällen aber auch deutlich höher als in den vergangenen Tagen. Nur Bremen, Hamburg und Meck.-Pomm. sind noch ohne gemeldete Sterbefälle.

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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon Marco Dorn » Mi 25. Mär 2020, 09:50

LOKseit73 hat geschrieben:Das Virus ist hierzulande nicht mehr zu stoppen. Die Maßnahmen werden kaum greifen und in zwei Wochen haben wir hier italienische Verhältnisse. Wir hängen nur leicht hinterher.

Es wird so werden, dass man das Ganze laufen lässt und die Alten opfert. Denn man kann die Wirtschaft nicht bis zum Ende des Jahres im Sparmodus fahren, dann bricht hier alles zusammen und Deutschland ist tot.


Ich würde es in der Gesamtheit nicht ganz so schwarz sehen. Ich gehe davon aus, dass die deutsche Zahl morgen bei 35.000 bis 36.000 gemeldeten Infektionen liegen wird. Das entspricht dem offiziellen italienischen Status vom 19. März, also vor einer Woche.

https://de.statista.com/statistik/daten ... n-italien/

Auffällig ist die italienische Sterbefallrate mit 2.978 Todesfällen zum genannten Zeitpunkt. Also etwa 20fach höher als hier in Deutschland zum vergleichbaren Zeitpunkt.

Natürlich ist dort die Zählweise anders und die vermutete Dunkelziffer der Infizierten in Italien liegt sogar doppelt so hoch wie die vermutete Dunkelziffer bei uns. Trotzdem habe ich Hoffnung, dass wir nicht in diese Regionen vorstoßen werden.

Ich bin aber völlig bei Dir, dass ein "Stop" nicht möglich ist und auch, dass die Volkswirtschaft nur zeitlich stark begrenzt auf ein derart reduziertes Level gefahren werden kann. Von den mentalen Problemen der Menschen im Zuge der ganzen Maßnahmen mal ganz zu schweigen.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon Kalle » Mi 25. Mär 2020, 18:07

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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon LOKseit73 » Mi 25. Mär 2020, 19:35

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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon el_oka » Do 26. Mär 2020, 07:17

BRM hat geschrieben:
Wenn nur Fachidioten am Kabinettstisch sitzen, wird es schwer bis unmöglich, dass diese Fachidioten auch die Problemlage bzw. Sichtweise ihres Ministerkollegen aus einem anderen Ressort mit anderer Problemlage auch verstehen, mögliche Zielkonflikte erkennen und in die Lage kommen, tragfähige Kompromisse im Sinne des großen Ganzen zu finden, wo diese notwendig sind.
Es war und ist, nur als Beispiel, nicht sinnvoll, dass das Landwirtschaftsministerium in der letzten Jahrzehnten bis auf eine Ausnahme immer von Bauern geführt wurde. Dass die Landwirtschaftspolitik unter verschiedenen Aspekten ordentlich in die Sackgasse gelaufen ist, wird keiner ernsthaft bestreiten.
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Da gebe ich dir recht aber was besteht denn nicht aus Lobbyismus oder noch viel schlimmer Idealismus in der Politik?
Ich erinnere mal daran, das Burkie Jung und seine Bundesweiten Leidensgenossen noch vor wenigen Monaten Klimanotstände ausgerufen haben. Sie am liebsten den Verkehr in den Großstädten komplett still legen wollten oder den Liter Treibstoff mit 5 Euro besteuern wollten. Und das ganze ohne eine vernünftige Gegenüberstellung, was das wirklich bringen würde für Co2 usw. Da stand sicher kein Konzern dahinter, höchstens die, die von der Klima-Hysterie irgendwie profitieren...genau das meine ich mit Fach-Idiotie. Aber jetzt sind sie froh, wenn LKW-Fahrer Sonderschichten schieben, damit sie genügend Klopapier bunkern können.


@Marco
In Italien wurde jeder Verstorbene (Durchschnittsalter ca 80), der mit Corona infiziert war, auch automatisch mit dieser Todesursache belegt. Ohne Rücksicht auf Vorerkrankungen usw...
https://www.youtube.com/watch?v=q4H0DbRaR38&t=259s
Man kann auf jedenfall davon ausgehen, das die Medien wieder ihren üblichen Hype veranstalten.
Warum wird sicher nur die Zeit zeigen können. Ich vermute ja, das es um einen idealen Sündenbock geht, für die schwächelnde Wirtschaft bzw Finanzsystem speziell im Europäischen Raum, wo man für dieses Jahr sowieso eine Krise prognostiziert hat.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitragvon Marco Dorn » Do 26. Mär 2020, 09:25

@el-oka
Ja, völlig richtig, andere Zählweise. Deswegen hinkt der eine oder andere Vergleich.

Mich kotzt das größtenteils verantwortungslose Gebaren der Presse erheblich an, teilweise natürlich von der Politik befeuert. Hier kommt eine reißerische Meldung nach der anderen rein, um die Bevölkerung maximal zu verunsichern. Dabei werden Zahlen munter durcheinander gewürfelt, Sachbezug oft ausgeblendet. Mit den Ängsten der Menschen lassen sich eben gute Schlagzeilen produzieren. Zwischendurch gibt es dann immer mal etwas "Aufklärungswissen", um noch etwas den Eindruck aufrecht zu erhalten, man würde es gut meinen. Laut Allensbach-Umfrage schauen aktuell nur noch 24% der Bundesbürger optimistisch auf die nächsten 12 Monate.

Die Zahlen des RKI von heute sehen laut mdr.de* wie folgt aus:

Postitiv getestete Menschen: 36.508 (+4.954 zum Vortag). Der Anstiegsfaktor damit bei 1,16. Gestern lag er bei 1,15.

Verstorbene: 198 Menschen. Das sind 32,9% mehr als gestern. Von vorgestern auf gestern waren es 30,7% mehr, am Tag davor betrug die Steigerung 32,6%.

(*Das RKI selbst hat auf seiner Seite die Zahlen noch nicht aktualisiert.)

Fazit:
Der Trend derzeit ist also konstant und noch nicht auf Entspannung. Dies gilt sowohl für den Anstieg der nachweislich positiv getesteten Menschen als momentan auch für den Anstieg der Todesfälle. Der Anstiegsfaktor bei den Todesfällen liegt dabei deutlich über dem Anstiegsfaktor der positiv Getesteten. Die Sterbequote erhöht sich damit auf nun 0,54%.

Gestern wurden vom RKI nun auch die Kriterien für einen Test dahingehend geändert, dass es jetzt mehr Test geben wird, weil gewisse bisherige Testvoraussetzungen wegfallen. In Zukunft wird also mehr von der aktuellen "Dunkelziffer" abgeschöpft werden, was ein zusätzliches Wachstum der Zahl positiv getesteter Personen vermuten lassen dürfte.

Hier mal ein Beispiel, wie meiner Meinung nach durchaus mahnend agiert werden kann, ohne dabei zu reißerisch zu wirken:

https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 10824.html

Da versucht der Autor, auch Begründungen für seine Aussagen zu geben. Das ist derzeit ja schon selten geworden.
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