Nach dem Punktabzug (siehe hier obendrüber) im Februar, schon wieder ne neue Tabelle wegen Türkgücü – und dieses Mal mit Ärscher verbunden
Türkgücüs Rückzug aus der 3. Liga: Saarbrücken plant juristische Schritte nach PunktverlustDer insolvente Drittligist Türkgücü München kann die Saison nicht zu Ende spielen. Der Klub bestätigte den Rückzug am Donnerstag offiziell, nachdem zuvor mehrere Medien übereinstimmend darüber berichtet hatten. Die bis hierhin absolvierten Partien der Mannschaft werden entsprechend mit sofortiger Wirkung aus der Wertung genommen. Großer Verlierer der Situation ist damit auch Aufstiegsaspirant 1. FC Saarbrücken, der beide Partien gegen die Münchner gewann und damit nun sechs Punkte weniger auf dem Konto hat. Die Saarbrücker kündigten an, dass sie juristisch gegen diese Wertung vorgehen wollen. „Wir sind der Auffassung, dass dies zu einem so späten Zeitpunkt der Saison nicht mehr tragbar ist“, sagte Pressesprecher Peter Müller der Deutschen Presse-Agentur. Es stelle sich auch die Frage der Aufsichtspflicht des DFB, da die Probleme von Türkgücu schon lange bekannt gewesen seien.
Am Donnerstagvormittag hatte Insolvenzverwalter Dr. Max Liebig die Angestellten Türkgücüs im Rahmen einer Betriebsversammlung darüber informiert, dass die Gehälter der Mitarbeiter ab dem 1. April nicht mehr bezahlt werden können. Die Türkgücü-Profis erhalten laut „Bild“-Zeitung nur noch bis Ende März das sogenannte Insolvenzgeld als Gehalt von der Agentur für Arbeit. Nach der Insolvenzanmeldung Anfang des Jahres war es dem Klub nicht gelungen, potenzielle Geldgeber aufzutreiben – zuletzt hatte die Pacific Media Group Berichten zufolge einen Einstieg in Erwägung gezogen, sich allerdings für eine Investition in den Ligakonkurrenten 1. FC Kaiserslautern entschieden.
Türkgücüs Geschäftsführer Max Kothny erklärte: „Eine weitere Aufrechterhaltung des Spielbetriebs wäre nur durch Bereitstellung neuen Kapitals von dritter Seite möglich gewesen. Die zu erwartenden Einnahmen aus dem Spielbetrieb bis Saisonende können die laufenden Kosten bei weitem nicht decken. Trotz intensiver Bemühungen in den vergangenen Wochen konnte leider kein neuer Investor gefunden werden. Die Mannschaft hat in den vergangenen Wochen gezeigt, dass sie sich zu keinem Zeitpunkt aufgegeben hat. Das hat auch potenzielle Geldgeber beeindruckt, die jedoch schlussendlich durch das hohe Risiko eines Abstiegs in Folge des drohenden Punktabzugs abgeschreckt wurden.“ Sportlich wird die Abmeldung vom Spielbetrieb erhebliche Auswirkungen auf den Aufstiegs- und Abstiegskampf in der 3. Liga haben.
Insbesondere der 1. FC Saarbrücken verliert durch den Rückzug Türkgücüs im Aufstiegsrennen sechs wichtige Punkte und rutscht auf Rang vier ab. Das Top-Trio bilden somit Magdeburg, Kaiserslautern und Braunschweig, die jeweils drei Zähler verlieren. Der FCK hätte die Münchner noch am letzten Spieltag empfangen und müsste im Zweifel zum Saisonende bei der Entscheidung über Aufstieg und Relegation tatenlos zuschauen. Den Münchnern waren in dieser Saison wegen des Insolvenzantrags sowie eines Auflagenverstoßes bereits insgesamt elf Zähler abgezogen worden. Diese Strafe sei nun aber „nicht mehr relevant“, schrieb der Deutsche Fußball-Bund (DFB).
Manuel Hartmann, Geschäftsführer Spielbetrieb der für die 3. Liga zuständigen DFB GmbH & Co. KG, sagte: „Das ist ein trauriger Tag für die 3. Liga. Den größten Schaden haben natürlich Türkgücü München und seine betroffenen Mitarbeiter*innen. Gleichzeitig ist es für die gesamte Liga und den Wettbewerb negativ, wenn ein Klub während der Saison ausscheidet. Ziel muss sein, dass dieser Fall in der 3. Liga einmalig bleibt. Mit den Maßnahmen aus der Task Force ‚Wirtschaftliche Stabilität 3. Liga‘, die in den kommenden beiden Jahren greifen, ist bereits ein wichtiger Schritt für die Zukunft gemacht.“
Quelle --->
https://www.transfermarkt.de/turkgucus- ... ews/401962