Musch hat geschrieben:"Um es nochmal ganz klar zu sagen: Wenn Heiko Scholz (und mit ihm ETL) vor fünf Jahren nicht beim 1. FC Lok aufgeschlagen wären, dann gäbe es den Verein (zumindest in seiner heutigen Form) sehr wahrscheinlich nicht mehr.
Die Schulden betrugen damals zunächst 200.000 Euro. Später kam heraus, dass sie (vermutlich mindestens) um die 600.000 Euro betrugen.
Damals war von Scholz zunächst noch nicht die Rede. Die Fans spendeten in einer geordneten Aktion, die Spieler erklärten sich einverstanden, die Gehaltszahlungen zu strecken. Viele Verträge wurden nicht verlängert und man versuchte auch mit den Spielern zu sprechen, dass sie möglichst zu anderen Vereinen wechselten.
Ja es war eines schlimme Situation. Das war allerdings nicht naturgegeben, sondern überzogenen Ansprüchen an angestrebte Spielklasse geschuldet, wenn man so will, Großmannssucht.
Als neuer Trainer wurde Carsten Hänsel gewonnen, der aber leider nicht erfolgreich war. Dann übernahm für zwei Spiele Eric Eiselt. Er erzielte zunächst in Jena ein 1:2, wobei die Mannschaft schon recht ebenbürtig auftrat. (Das Rückspiel zu Hause unter Heiko Scholz ging dann mit 0:4 verloren). Im zweiten Spiel gegen Rathenow erzielte Eiselt mit der Mannschaft ein 4:2 gegen Rathenow, wobei die Lok drückend überlegen war und Rathenow keine Chance hatte - trotz aller von Ihnen genannten widrigen Umstände (z.B. fehlender Kunstrasen

) , nach denen Lok gegen Rathenow eigentlich hätte untergehen müssen. Eiselt war übrigens selbst Nachwuchs als Trainer.
In der Zeit kam auch der in Kontakt zu Herrn Scholz zustande, der Herrn Wernze als Sponsor im Rücken hatte.
Es war eine wirtschaftlich harte Situation. Und ich kann es verstehen, dass der Verein damals zugegriffen hat.
Allerdings hat auch der Verein von oben viel getan, um neben den oben genannten Sachen einiges in die Wege zu leiten, um Vetrauen bei den Gläubigern zu erreichen, Schuldenzahlungen mit den Gläubigern zu planen und zu strecken, Sponsoren zu gewinnen. Es wurden jede Menge kreative Aktionen gestartet, die dem Verein Geld brachten. Man begann endlich mit recht erfolgreicher Sponsoren-Aquise. Attraktive Freundschaftsspiele wurden organisiert, um etwas Geld zu verdienen.
Nur um einiges zu nennen.
Also da geschah auch schon vor Heiko Scholz sehr viel.
Musch hat geschrieben:"Ihm aber vorzuwerfen, dass er nicht genügend Spieler aus dem eigenen Nachwuchs eingebaut hat, zeugt von absoluter Unkenntnis Deinerseits. Die Nachwuchsarbeit des 1. FC Lok ist in keiner Weise ausreichend, um dafür Spieler aus dem eigenen Nachwuchs für die Regionalligamannschaft zu gewinnen. Die Gründe dafür sind vielfältig, teilweise miteinander verwoben und wurden hier größtenteils schon genannt: Kein Nachwuchsleistungszentrum, zu niedrige Spielklassen, keine hauptamtlichen Trainer, keine Internats- und Sportschulplätze, zu schlechte Infrastruktur (bisher kein Kunstrasen, bisher marode Halle etc.), zu große Konkurrenz vor Ort usw."
Kein Profitum - wollte ich noch ergänzen.
Wenn ich ehrlich bin, meine ich, dass das letztlich eher Nebensächlichkeiten sind. Auf Deutsch: Ausreden.
Musch hat geschrieben:"aber selbst Wechsel aus Grimma, Eilenburg oder Borna zu Lok sind derzeit eher unrealistisch, weil die Bedingungen hier nicht gravierend besser sind als dort. So kannst Du keine Spieler aus dem eigenen Nachwuchs entwickeln, weil die einfach nicht gut genug sind."
Wenn man nach oben will, dann muss man dort spielen, wo man wahrgenommen wird, bei einem möglichst guten Verein. Ich teile also Ihre Auffassung nicht.
Musch hat geschrieben:"Dass dies nicht an Heiko Scholz liegt, erkennt man schon daran, dass nach Rainer Lisiewicz (der aber noch ganz andere Bedingungen hatte, weil die Spielklasse niedriger war, der Nachwuchs damals noch von VfB-Zeiten zehrte und RB noch kein Thema war) kein einziger Trainer mehr Spieler aus dem Nachwuchs hochgezogen hat."
Sehr mutig, was Sie da schreiben. Es stimmt nämlich nicht. Und das weiß auch jeder, der Lok-Fan ist.
Unterm Strich haben Sie sich viel Mühe gegeben. Nur konnten Sie leider nicht verbergen, dass sie hier schreiben wie einer aus dem Westen, der die Zeiten von vor Heiko Scholz gar nicht kennt.