LVZ-Plus: Lok Leipzig bricht mit Sondertrikot für Chemie-Derby alle Rekorde
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„Wir brauchen das Geld”: Selbst die Lok-Verantwortlichen sind vom Erfolg des himmelblauen Leibchens überwältigt. Mit dem Kauf unterstützen die Fans auch das Projekt Drittliga-Aufstieg.
Leipzig. Es ist himmelblau. Die Rückennummern sind mit dickem weißem Pinselstrich gezogen. Auf der Vorderseite prangen schwarz Wahrzeichen der Stadt. Neben Völkerschlachtdenkmal, Messe-M und dem historischen Südfriedhof ist die Holztribüne des Plache-Stadions zu sehen. Das Sondertrikot von Lok Leipzig zum Sachsenpokal-Derby bei der BSG Chemie am Sonnabend hebt sich deutlich ab von den normalen Hemden des Regionalliga-Spitzenreiters. Die Fans gieren nach dem einmaligen Stück und unterstützen nebenbei das Projekt Drittliga-Aufstieg.
Mehr als 700 Exemplare gingen bislang über den Tisch. Die Nachfrage nimmt kein Ende. „Wir haben jetzt schon einen neuen Vereinsrekord, was den Verkauf von Einzeltrikots angeht, aufgestellt. Und wir werden noch einmal nachlegen, sodass wir wahrscheinlich um die 1000 Stück verkaufen werden“, erzählt Lok-Geschäftsführer Alexander Voigt. Zum Vergleich: Im Normalfall setzen die Probstheidaer pro Saison insgesamt zwischen 1500 und 2000 Trikots ab, Heim-, Auswärts-, Ausweich- und Pokaltrikots zusammengerechnet. Von den 89 Euro pro Sondershirt landen 5 Euro direkt auf dem Treuhandkonto für den Aufstieg.
Unikate werden nach Derby versteigert
Der reißende Absatz beglückt die Verantwortlichen. „Wir sind sehr stolz auf diesen Erfolg, freuen uns, dass die Fans das Design geil finden und den Hintergrund der Kampagne erkennen“, sagt Voigt. Denn: „Wir brauchen das Geld.“ Wenn Lok in die 3. Liga will, muss eine Rasenheizung für das Plache-Stadion her. Kostenpunkt: mindestens eine Million Euro. Schon Ende März soll der Auftrag an die Baufirma rausgehen, damit das wärmende Stück pünktlich installiert werden kann.
Zum Zwecke der Geldvermehrung wurde eine Mitgliederumlage beschlossen, deren erste Rate wurde gerade abgebucht. Zudem beginnt in der kommenden Woche eine besondere Aktion. Lok-Fans können sich im Uni-Klinikum Blut abzapfen lassen – die 20 Euro pro Spende landen auf dem Vereinskonto. Und auch die Sache mit dem Sondertrikot geht noch weiter. Nach der Partie bei Chemie werden die von den Spielern getragenen Dresse versteigert und sollen weitere Scheine in die Kasse spülen.
Woher kommt die Farbgebung des Sondertrikots?
Besonderer Clou des Spezial-Leibchens: Im Lok-Logo ist das schattierte Wappen des Vorgängervereins VfB Leipzig zu sehen. Dessen Farbe war bekanntlich ein helles Blau. Und so nimmt der Club visuell Bezug auf seine Historie. „Wir wollen auf die Geschichte des Vereins und unseren VfB-Bezug hinweisen“, erklärt Voigt. Schließlich dürfen die Probstheidaer dank der drei Deutschen Meister-Titel des VfB (1903, 1906, 1913) einen Meisterstern auf dem Leibchen tragen.
Bisheriger Topseller des 1. FC Lok war übrigens das Sondertrikot zum 130. Vereinsgeburtstag, was knapp 600-fach über die Ladentheke ging. Diese Bestmarke wird mit dem himmelblauen Sammlerstück regelrecht pulverisiert.
LVZ
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