R. Polter:
"@BRM: Sorry, nehme ich zurück, alles gut. Darum schrieb ich auch "womöglich". Und sonst? Nur weil man in Probstheida
Teile der Wahrheit als Klischee abtut, wird sie nicht automatisch unwahr. Darum schrub ich auch von Außnahmen. Um gerecht zu bleiben: Ich kenne auch linke Lokfans, damals wie heute, oder Dissidenten. Und rechte FC Sachsen-Fans gab es auch, und das nicht zu knapp. Als Lokfan aber musste man zumindest nichts dagegen haben, ein Teil der Club-Maschinerie der DDR zu sein, die die sogenannten Erfolge abfeiert. Und es für gut befinden, wenn den BSGs Spieler wegdelegiert wurden.
Edith ruft noch aus der Küche, dass es mir um Leute ging, die in den Foren schreiben. Da wird der geneigte Lok-Fan niemanden aus der Gruppo Anti-Lok antreffen."
Dann antworte ich hier noch einmal auf deine Antwort.
Ich habe als Kind, in der Zeit, als ich zum Fußball gekommen bin, diesen als Sport verstanden, nicht als weltanschauliche Positionierung. Das sehe ich im inzwischen fortgeschrittenem Alter immer noch so, meine weltanschauliche Sicht lebe ich an anderer Stelle aus.
Und zwischen Anfang der 1970er und Ende der 1990er Jahre war es nun mal so, dass in Probstheida in der Regel besserer und höherklassiger Fußball als in Leutzsch gespielt wurde.
Das war für mich der ausschlaggebende Punkt, es ist manchmal ganz einfach.
Ich war als junger Mensch auch mal für fünf Jahre Teil des DDR-Leistungssportsystems, in einem Sportclub, und ich war ganz und gar freiwillig dort, mich hat niemand dahin gezwungen.
Bei den Fußballern war es nicht anders. Es hätte keinen Sinn gehabt, einen komplett demotivierten Spieler zu haben, nicht für die Leistung und auch nicht für die Stimmung.
Allerdings spielte im Fußball schon damals das Thema Geld eine Rolle, im Gegensatz zu den meisten anderen Sportarten.
Ich kann mir bspw. sehr gut vorstellen, dass man bei der SDAG Wismut in Aue mehr verdienen konnte als bei der Deutschen Reichsbahn in Leipzig.

In Böhlen gab es ja bekanntermaßen auch mehr als in Leutzsch.
„Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben.“ (Philip K. Dick)
"Realität ist das, was noch stattfindet, wenn der Strom weg ist." (ich

)