Traditionskabinett
Re: Traditionskabinett
Das wird aber hauptsächlich an den Spielstätten fest gemacht.
1963 wurden der SC Lok und der SC Rotation schön aufgeteilt, was die Anzahl der Spieler betraf, jeweils die Hälfte nach Leutzsch und nach Probstheida; die eher jungen, noch nicht fertigen Spieler mit Entwicklungspotential nach Probstheida, die eher gestandene Oberligafußballer nach Leutzsch (siehe Fuge, Geschichte des Leipziger Fußballs, Band 2).
Das hat ja dort in den ersten beiden Jahren auch prima funktioniert, ein Wunder war der Titel angesichts der zur Verfügung stehenden Spieler im engeren Sinne nicht. Das nicht zuletzt auch deshalb, weil in Leutzsch ein erfahrener Trainer zu Gange war, in Probstheida dagegen ein junger Theoretiker ohne jede Praxiserfahrung auf diesem Niveau. Dazu hat Karli Drößler in einem der Lok-Bücher einiges gesagt. Die Meisterschaft 1963/64 hat Chemie in den Derbys gewonnen, mit zwei Siegen, aus den restlichen Spielen hat der SC Leipzig zwei Punkte mehr geholt.
Der SC Rotation hat jedenfalls die Heimspiele immer in Probstheida gespielt. Der SC Lok hat seine Heimspiele in den 1950ern zunächst aber zuweilen auch im BPS ausgetragen, vor allen die mit erwartbar hohem Zuschaueraufkommen.
Hauptspielstätte des SC Lok war dann aber das Stadion des Friedens in Gohlis. Insoweit ist die Traditionslinie des Leutzscher Fußball für knapp zehn Jahre unterbrochen, zumindest in Bezug auf beiden höchsten Spielklassen der DDR.
Die Zuordnung des SC Rotation zu Lok ist jedenfalls eindeutiger als die des SC Lok zu Chemie.
Richtig ist aber, dass die Spieler des SC Lok bei seiner Gründung die waren, die vorher bei der BSG Chemie gespielt haben, in Leutzsch. Die Spieler des SC Rotation bei seiner Gründung waren die der vorherigen BSG Einheit Leipzig Ost, die auch in Probstheida gespielt hat
Ich würde jedenfalls den Pokalsieg des SC Lok (1957?) nicht uns zuordnen, Chemie aber auch nicht.
Rechtlich gesehen war allerdings der SC Leipzig, später 1. FC Lok, eine Fusion aus SC Rotation und SC Lok, das frei gewordene Spielrecht in der OL wurde an die BSG Chemie vergeben, ohne sportliche Qualifikation.
Damit wäre der genannte Pokalsieg irgendwie doch auch schon unserer, allerdings nur mit einer Argumentationslinie "auf Krampf".
1963 wurden der SC Lok und der SC Rotation schön aufgeteilt, was die Anzahl der Spieler betraf, jeweils die Hälfte nach Leutzsch und nach Probstheida; die eher jungen, noch nicht fertigen Spieler mit Entwicklungspotential nach Probstheida, die eher gestandene Oberligafußballer nach Leutzsch (siehe Fuge, Geschichte des Leipziger Fußballs, Band 2).
Das hat ja dort in den ersten beiden Jahren auch prima funktioniert, ein Wunder war der Titel angesichts der zur Verfügung stehenden Spieler im engeren Sinne nicht. Das nicht zuletzt auch deshalb, weil in Leutzsch ein erfahrener Trainer zu Gange war, in Probstheida dagegen ein junger Theoretiker ohne jede Praxiserfahrung auf diesem Niveau. Dazu hat Karli Drößler in einem der Lok-Bücher einiges gesagt. Die Meisterschaft 1963/64 hat Chemie in den Derbys gewonnen, mit zwei Siegen, aus den restlichen Spielen hat der SC Leipzig zwei Punkte mehr geholt.
Der SC Rotation hat jedenfalls die Heimspiele immer in Probstheida gespielt. Der SC Lok hat seine Heimspiele in den 1950ern zunächst aber zuweilen auch im BPS ausgetragen, vor allen die mit erwartbar hohem Zuschaueraufkommen.
Hauptspielstätte des SC Lok war dann aber das Stadion des Friedens in Gohlis. Insoweit ist die Traditionslinie des Leutzscher Fußball für knapp zehn Jahre unterbrochen, zumindest in Bezug auf beiden höchsten Spielklassen der DDR.
Die Zuordnung des SC Rotation zu Lok ist jedenfalls eindeutiger als die des SC Lok zu Chemie.
Richtig ist aber, dass die Spieler des SC Lok bei seiner Gründung die waren, die vorher bei der BSG Chemie gespielt haben, in Leutzsch. Die Spieler des SC Rotation bei seiner Gründung waren die der vorherigen BSG Einheit Leipzig Ost, die auch in Probstheida gespielt hat
Ich würde jedenfalls den Pokalsieg des SC Lok (1957?) nicht uns zuordnen, Chemie aber auch nicht.
Rechtlich gesehen war allerdings der SC Leipzig, später 1. FC Lok, eine Fusion aus SC Rotation und SC Lok, das frei gewordene Spielrecht in der OL wurde an die BSG Chemie vergeben, ohne sportliche Qualifikation.
Damit wäre der genannte Pokalsieg irgendwie doch auch schon unserer, allerdings nur mit einer Argumentationslinie "auf Krampf".
„Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben.“ (Philip K. Dick)
"Realität ist das, was noch stattfindet, wenn der Strom weg ist." (ich
)
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Re: Traditionskabinett
Leipziger Fußball-Kalenderblatt des Tages • 22.11.1936
In der Vorschlussrunde des Tschammer-Vereinspokals empfängt der V.f.B. Leipzig im eigenen Stadion Wormatia Worms. Die 12.000 Zuschauer, die ihre Mannschaft ins Endspiel „prügeln“ wollen, werden in der 13.Spielminute in ihrer Erwartung arg gedämpft, als der Wormser Ludwig Tiator den Gegner in Führung bringt. Es folgen zwei Platzverweise für Kiefer und Gölz (beide Wormatia), die nach dem Treffer zum 2:0, welchen der Linienrichter verweigerte, heftig protestierten. Schon beim Ausgleichstreffer waren die Wormaten also nur noch zu neunt. Diesen erzielte Georg Reichmann in der 25.Spielminute. Der linke Verteidiger Rudolf Große, der seit 1929 bei den „Lilien“ spielt, schnürt einen Doppelpack und locht in der 31. und 36. Spielminute für die Messestädter ein. Die Wormser sind nun völlig verunsichert, Willi Winkler schießt den Ball, unhaltbar für seinen Torwächter Gustav Ebert ins eigene Gehäuse, es steht 4:1! In der 80.Spielminute fällt das letzte Tor des Tages. Erich Thiele locht per Elfmeter für den VfB zum 5:1 ein.

Damit ist der bis dahin größte Vereinserfolg der Probsteidaer seit 1913 perfekt. Die Lilien werden im Endspiel im Olympiastadion auf dem Reichssportfeld zu Berlin am 03. Januar 1937 auf die "Knappen" vom späteren Deutschen Meister FC Schalke 04 treffen...und diese Partie mit 2:1 gewinnen. Danke an Thomas Albrecht für die freundliche Unterstützung.
Andre Göhre
Quelle ---> https://www.facebook.com/netzwerkblaugelb
In der Vorschlussrunde des Tschammer-Vereinspokals empfängt der V.f.B. Leipzig im eigenen Stadion Wormatia Worms. Die 12.000 Zuschauer, die ihre Mannschaft ins Endspiel „prügeln“ wollen, werden in der 13.Spielminute in ihrer Erwartung arg gedämpft, als der Wormser Ludwig Tiator den Gegner in Führung bringt. Es folgen zwei Platzverweise für Kiefer und Gölz (beide Wormatia), die nach dem Treffer zum 2:0, welchen der Linienrichter verweigerte, heftig protestierten. Schon beim Ausgleichstreffer waren die Wormaten also nur noch zu neunt. Diesen erzielte Georg Reichmann in der 25.Spielminute. Der linke Verteidiger Rudolf Große, der seit 1929 bei den „Lilien“ spielt, schnürt einen Doppelpack und locht in der 31. und 36. Spielminute für die Messestädter ein. Die Wormser sind nun völlig verunsichert, Willi Winkler schießt den Ball, unhaltbar für seinen Torwächter Gustav Ebert ins eigene Gehäuse, es steht 4:1! In der 80.Spielminute fällt das letzte Tor des Tages. Erich Thiele locht per Elfmeter für den VfB zum 5:1 ein.

Damit ist der bis dahin größte Vereinserfolg der Probsteidaer seit 1913 perfekt. Die Lilien werden im Endspiel im Olympiastadion auf dem Reichssportfeld zu Berlin am 03. Januar 1937 auf die "Knappen" vom späteren Deutschen Meister FC Schalke 04 treffen...und diese Partie mit 2:1 gewinnen. Danke an Thomas Albrecht für die freundliche Unterstützung.
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- Marco Dorn
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Re: Traditionskabinett
2023 ist das Jahr der Jubiläen.
https://ahoi-leipzig.de/artikel/das-jah ... aeen-2611/
10.12.2003 - 10.12.2023
20 Jahre "neuer" FC LOK
Glückwunsch zum Geburtstag, liebe Loksche
und ganz viele Dankeschöns
Danke Steffen, danke Katrin, danke Rene und danke Jens G., der Du leider viel zu früh von uns gegangen bist. Ihr vier Enthusiasten wart die Haupttreiber hinter dem Projekt Neugründung!
Dank den anderen Aktivisten der ersten Stunde, die das Projekt nach Kräften unterstützt haben. Dank an Silvio, Michael, Nils, Jens, Jörg, Karsten und Holger und die vielen Fans drumherum.
Es war eine tolle Zeit. Pokal gegen Böhlitz, Rekordspiel gegen Großdeuben, Gastauftritt an der "Stätte unserer Erfolge", Lothar Matthäus im Lok-Trikot und und und
Und wie schön sah die Tabelle nach unserer ersten Saison aus

Vergessen wir nie, wo wir herkommen.
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Dank den anderen Aktivisten der ersten Stunde, die das Projekt nach Kräften unterstützt haben. Dank an Silvio, Michael, Nils, Jens, Jörg, Karsten und Holger und die vielen Fans drumherum.
Es war eine tolle Zeit. Pokal gegen Böhlitz, Rekordspiel gegen Großdeuben, Gastauftritt an der "Stätte unserer Erfolge", Lothar Matthäus im Lok-Trikot und und und
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Peter Gießner, Freund und Held des Leipziger Fußballs.
Geliebt und verehrt, von Probstheida bis Leutzsch,
und über die Grenzen der Stadt hinaus.
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Re: Traditionskabinett
Krass! Wer bitteschön war denn damals die SV Automation?
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Re: Traditionskabinett
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Re: Traditionskabinett
Schön, dass die Lok-App auch daran erinnert.
Und ich denke, dass ein Marco auch eine kleine Rolle spielte damals...
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Re: Traditionskabinett
Viele Puzzleteile ergaben das erfolgreiche Ganze. 

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Re: Traditionskabinett
Beim Rumklicken drauf gestoßen: unsere Trainer der Vergangenheit
https://www.weltfussball.de/teams/1-fc-lok-leipzig/9/
beginnend 1903, dann einige Lücken, seit Sommer 1953 dann lückenlos
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Re: Traditionskabinett
Der neue Lokcast ist online ---> https://open.spotify.com/episode/5yJxgWJm1z9uOLiRW6iwgy
Der Titel lautet Zeit für Jubiläen, anlassbezogen wohl, daher heute mal hier verlinkt
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Re: Traditionskabinett
Der wohl- und altbekannte Nutzer UKW referiert heute via Facebook über den 14. Dezember 2003
Am 14.12.2003, heute vor 20 Jahren, fand in unserem Bruno-Plache-Stadion das letzte Spiel des VfB Leipzig e.V. statt, welches jemals in eine Wertung einfloss und somit eine sportliche Bedeutung besaß. Das stand an diesem Tag zwar noch nicht definitiv fest, doch es sollte sich einige Zeit später als Solches herausstellen. Der Grund dafür lautete, dass der VfB im Spätherbst 2003 finanziell faktisch tot war. Alle Bemühungen des damaligen Präsidiums und der Fans die Insolvenz noch zu verhindern, waren leider nicht von Erfolg gekrönt. Weder imaginäre Investoren, noch Spendensammlungen oder mannigfaltige andere Aktionen rissen das finanzielle Ruder noch herum.
Dann kam der besagte 14. Dezember 2003.
An diesem Tag war das Viertelfinalspiel um den Landespokal Sachsen zwischen dem VfB und dem FC Sachsen Leipzig angesetzt. Die Fans, allen voran „Inferno-Lok-Leipzig“, machten für das Spiel noch einmal richtig mobil und so verfolgten fast 5.000 Zuschauer das Derby. Vor dem Spiel wurden am Stadioneingang über 1.000 Flyer „Lok darf nicht sterben!!!“ und ebenso viele Ausgaben des Fanzine`s „Tatort Stadion“ verteilt. Zusätzlich, quasi zum „Heißmachen“ für die Mannschaft und die Fans, gab es eine Pyroshow, wie sie das Bruno-Plache-Stadion bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesehen hatte. Mit weit über 100 Bengalos stürmte „Inferno“ beim Einlaufen der Mannschaften in die bis dahin leer gelassene und somit verwaiste Kurve. Bevor bei diesen Zeilen Jemand Schnappatmung bekommt, diese Aktion war damals vom Ordnungsamt genehmigt! Einige Teilnehmer dieser Aktion mussten vor der Aktion aber erst einmal in die Handhabung der Bengalos eingewiesen werden, so auch der Schreiber dieser Zeilen. Ich sah auf jeden Fall nach dem Abbrennen aus wie ein Schneemann. Das passte aber zu dem kalten Wetter an diesem Tag.



Kurz zum Spiel.
Der VfB geriet gleich in der 1. Minute in Rückstand, glich durch einen Handelfmeter nach gut 20 Minuten aus, machte über die 90 Minuten ein Riesenspiel und fing sich aber mit der einzigen Chance der Leutzscher in der 2. Halbzeit das 1:2 ein. Alles Anrennen auf den Kasten des FC Sachsen nutzte Nichts, unsere Mannschaft verlor dieses Spiel und schied somit aus dem Landespokal aus. Wegen des in den Folgewochen gestellten Insolvenzantrages machte der VfB in der Rückrunde der Saison 2003/04 in der NOFV Oberliga Staffel-Süd dann nur noch Pflichtfreundschaftsspiele, die jedoch in keine Wertung mehr einflossen. Somit fand am 14. Dezember 2003 das allerletzte sportlich bedeutsame Spiel des VfB Leipzig e.V. statt.
Quelle ---> https://www.facebook.com/groups/103627856401150

Am 14.12.2003, heute vor 20 Jahren, fand in unserem Bruno-Plache-Stadion das letzte Spiel des VfB Leipzig e.V. statt, welches jemals in eine Wertung einfloss und somit eine sportliche Bedeutung besaß. Das stand an diesem Tag zwar noch nicht definitiv fest, doch es sollte sich einige Zeit später als Solches herausstellen. Der Grund dafür lautete, dass der VfB im Spätherbst 2003 finanziell faktisch tot war. Alle Bemühungen des damaligen Präsidiums und der Fans die Insolvenz noch zu verhindern, waren leider nicht von Erfolg gekrönt. Weder imaginäre Investoren, noch Spendensammlungen oder mannigfaltige andere Aktionen rissen das finanzielle Ruder noch herum.
Dann kam der besagte 14. Dezember 2003.
An diesem Tag war das Viertelfinalspiel um den Landespokal Sachsen zwischen dem VfB und dem FC Sachsen Leipzig angesetzt. Die Fans, allen voran „Inferno-Lok-Leipzig“, machten für das Spiel noch einmal richtig mobil und so verfolgten fast 5.000 Zuschauer das Derby. Vor dem Spiel wurden am Stadioneingang über 1.000 Flyer „Lok darf nicht sterben!!!“ und ebenso viele Ausgaben des Fanzine`s „Tatort Stadion“ verteilt. Zusätzlich, quasi zum „Heißmachen“ für die Mannschaft und die Fans, gab es eine Pyroshow, wie sie das Bruno-Plache-Stadion bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesehen hatte. Mit weit über 100 Bengalos stürmte „Inferno“ beim Einlaufen der Mannschaften in die bis dahin leer gelassene und somit verwaiste Kurve. Bevor bei diesen Zeilen Jemand Schnappatmung bekommt, diese Aktion war damals vom Ordnungsamt genehmigt! Einige Teilnehmer dieser Aktion mussten vor der Aktion aber erst einmal in die Handhabung der Bengalos eingewiesen werden, so auch der Schreiber dieser Zeilen. Ich sah auf jeden Fall nach dem Abbrennen aus wie ein Schneemann. Das passte aber zu dem kalten Wetter an diesem Tag.




Kurz zum Spiel.
Der VfB geriet gleich in der 1. Minute in Rückstand, glich durch einen Handelfmeter nach gut 20 Minuten aus, machte über die 90 Minuten ein Riesenspiel und fing sich aber mit der einzigen Chance der Leutzscher in der 2. Halbzeit das 1:2 ein. Alles Anrennen auf den Kasten des FC Sachsen nutzte Nichts, unsere Mannschaft verlor dieses Spiel und schied somit aus dem Landespokal aus. Wegen des in den Folgewochen gestellten Insolvenzantrages machte der VfB in der Rückrunde der Saison 2003/04 in der NOFV Oberliga Staffel-Süd dann nur noch Pflichtfreundschaftsspiele, die jedoch in keine Wertung mehr einflossen. Somit fand am 14. Dezember 2003 das allerletzte sportlich bedeutsame Spiel des VfB Leipzig e.V. statt.
Quelle ---> https://www.facebook.com/groups/103627856401150
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Re: Traditionskabinett
Münster hat geschrieben:Beim Rumklicken drauf gestoßen: unsere Trainer der Vergangenheit
https://www.weltfussball.de/teams/1-fc-lok-leipzig/9/
beginnend 1903, dann einige Lücken, seit Sommer 1953 dann lückenlos
Nach Schöffler kam vermutlich bis 1906 Ernst Raydt.
In dieser Zeit war es schwer, den Trainer zu ermitteln, da es lediglich eine Art Übungsleiter gab, der als Spielertrainer fungierte und nicht explizit erwähnt wurde.
Zwischen Kertesz (bis 05/1933) und Pfaff (Ende 1936) waren
Georg Richter (vermutlich interim 05-06/1933), Herbert Frauenkron (06/1933 bis 1934) und
Ludwig Tretter (1934 bis 1936).
Pfaff kam erst Ende 1936.
1945 bis 1947 Eduard Pendorf.
1950-1951 Arthur Fischer
1951-1952 Rudolf Walseck
1952-1954 Otto Winter
Re: Traditionskabinett
Leipziger Fußball-Kalenderblatt des Tages • 28.12.1892
In Weißenfels wird ein Junge geboren, der sich bereits im Jugendalter selbst das Pseudonym "Paulsen" gab, um das damals verbotene, vereinsmäßige Fußballspielen durchführen zu können. 20 Jahre später gehörte er zur deutschen Meisterelf – Paul Pömpner. Paul begann seine aktive Laufbahn beim FC Preußen Weißenfels, kam über Wacker Halle schließlich berufsbedingt 1912 nach Leipzig und schloss sich dem dortigen V.f.B. an. Im Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft 1912/13 gelang dem, als halbrechten Läufer spielenden Pömpner beim 5:0-Sieg gegen den FC Askania Forst vier Treffer und beim Finale am 11. Mai 1913 in München das 2:0 beim 3:1- Erfolg über den Duisburger SV 1900 e.V. "Paulsen" war deutscher Fußball-Meister.

Paulsen ist der mit dem Kranz (Fotoquelle: Kurt Pauckert)
Insgesamt absolvierte Paul Pömpner 248 Pflichtpiele für den V.f.B. Leipzig in denen 188 Tore erzielte und war mit den "Lilien" nach der deutschen Meisterschaft 1913 Vizemeister im darauffolgenden Jahr. In der Saison 1922/23 war Paulsen mit 21 Treffern Torschützenkönig des Gaus Nordwestsachsen. 24 mal stand er in der Leipziger Städteauswahl, 34 mal in der Mitteldeutsche Landesauswahl und er bestritt insgesamt 20 Spiele in diversen Pokal-Wettbewerben für die Auswahl Mitteldeutschlands, in denen er 12 Tore erzielte. "Paulsen" trug 6 mal das Trikot der deutschen Nationalmannschaft, lief dabei einmal als Spielführer auf und erzielte 3 Tore. Unter anderem spielte er dort neben Sepp Herberger im Sturm. Paul Pömpner wurde aufgrund seiner Verdienste die Ehrennadel des Gaus Nordwestsachsen verliehen.
1925 beendete Pömpner seine internationale Laufbahn, 1927 seine spielerischen Karriere beim V.f.B. Leipzig verletzungsbedingt. 7 Jahre später erlitt Paul Pömpner 41jährig in Halle einen Autounfall, an dessen Folgen er am 17.05.1934 verstarb. Seine Verdienste um den deutschen und Leipziger Fußball jedoch machen ihn unsterblich. Der Geburtstag von Paul "Paulsen" Pömpner jährt sich heute zum 131. Mal.
Andre Göhre via Netzwerk Blaugelb
Quelle ---> https://www.facebook.com/netzwerkblaugelb
In Weißenfels wird ein Junge geboren, der sich bereits im Jugendalter selbst das Pseudonym "Paulsen" gab, um das damals verbotene, vereinsmäßige Fußballspielen durchführen zu können. 20 Jahre später gehörte er zur deutschen Meisterelf – Paul Pömpner. Paul begann seine aktive Laufbahn beim FC Preußen Weißenfels, kam über Wacker Halle schließlich berufsbedingt 1912 nach Leipzig und schloss sich dem dortigen V.f.B. an. Im Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft 1912/13 gelang dem, als halbrechten Läufer spielenden Pömpner beim 5:0-Sieg gegen den FC Askania Forst vier Treffer und beim Finale am 11. Mai 1913 in München das 2:0 beim 3:1- Erfolg über den Duisburger SV 1900 e.V. "Paulsen" war deutscher Fußball-Meister.

Paulsen ist der mit dem Kranz (Fotoquelle: Kurt Pauckert)
Insgesamt absolvierte Paul Pömpner 248 Pflichtpiele für den V.f.B. Leipzig in denen 188 Tore erzielte und war mit den "Lilien" nach der deutschen Meisterschaft 1913 Vizemeister im darauffolgenden Jahr. In der Saison 1922/23 war Paulsen mit 21 Treffern Torschützenkönig des Gaus Nordwestsachsen. 24 mal stand er in der Leipziger Städteauswahl, 34 mal in der Mitteldeutsche Landesauswahl und er bestritt insgesamt 20 Spiele in diversen Pokal-Wettbewerben für die Auswahl Mitteldeutschlands, in denen er 12 Tore erzielte. "Paulsen" trug 6 mal das Trikot der deutschen Nationalmannschaft, lief dabei einmal als Spielführer auf und erzielte 3 Tore. Unter anderem spielte er dort neben Sepp Herberger im Sturm. Paul Pömpner wurde aufgrund seiner Verdienste die Ehrennadel des Gaus Nordwestsachsen verliehen.
1925 beendete Pömpner seine internationale Laufbahn, 1927 seine spielerischen Karriere beim V.f.B. Leipzig verletzungsbedingt. 7 Jahre später erlitt Paul Pömpner 41jährig in Halle einen Autounfall, an dessen Folgen er am 17.05.1934 verstarb. Seine Verdienste um den deutschen und Leipziger Fußball jedoch machen ihn unsterblich. Der Geburtstag von Paul "Paulsen" Pömpner jährt sich heute zum 131. Mal.
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Re: Traditionskabinett
https://www.mdr.de/sport/sport-im-osten ... m-100.html
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Eine blaugelbe Legende wird morgen 65!
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Geliebt und verehrt, von Probstheida bis Leutzsch,
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Re: Traditionskabinett
Hallo, hallo!
Zuletzt geändert von Uriah Heep am Do 22. Feb 2024, 10:26, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Traditionskabinett
Solche Texte hier zu posten ist nicht mehr zeitgemäß um es sachte zu formulieren.
Re: Traditionskabinett
Wolkser hat geschrieben:Solche Texte hier zu posten ist nicht mehr zeitgemäß um es sachte zu formulieren.
Stelle ich mir grundsätzlich schwierig vor, den zu singen. Extrem holprig und wann galt schwul als Schimpfwort? Ich dachte bis eben, das ich alt wäre. Jetzt komme ich mir richtig jung vor.

Re: Traditionskabinett
Seit 1984 hat geschrieben:Wolkser hat geschrieben:Solche Texte hier zu posten ist nicht mehr zeitgemäß um es sachte zu formulieren.
Stelle ich mir grundsätzlich schwierig vor, den zu singen. Extrem holprig und wann galt schwul als Schimpfwort? Ich dachte bis eben, das ich alt wäre. Jetzt komme ich mir richtig jung vor.
Naaaaaaaaaja ... Logischerweise ist es absolut nicht mehr zeitgemäß solche Sachen im Stadion zu intonieren, aber Uriah fragte hier explizit nach dem Wortlaut des Liedes, dann ist es meiner Meinung nach auch absolut legitim wenn ein Zeitzeuge ihm dahingehend antwortet

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Re: Traditionskabinett
Easy, niemand verlangt das sowas gelöscht wird.
Wäre ja wie Geschichte umschreiben oder so...
Gehört jetzt nicht direkt hierein, aber die LVZ entdeckt uns jetzt täglich (und schreibt nicht die schlechtesten Artikel).
"Lok Leipzig: Rainer Lisiewicz sehr besorgt – wie er dem Klub helfen will"
LVZ
Kann den jemand sichtbar machen?
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Re: Traditionskabinett
Zum Zwecke der Dokumentation sollte das doch kein Problem sein. Gesänge beim Fußball waren damals deutlich "unkorrekter" als heute. Der sang sich auch nicht holprig. Horch Dir mal das Madagaskar Lied der Marine an und versuche in die Melodie den Text einzubringen. Wirst sehen, dass das eigentlich ganz geschmeidig geht. Nebenbei gesagt, gab es damals noch deutlich derbere Sachen. Ich schwelge ja immer noch im Gedanken, altes Lok-Liedgut in einem Liederheftchen zu dokumentieren. Aber da hat man dann tatsächlich das Problem, dass man da Inhalte dabei hat, deren Wiedergabe in heutiger Zeit Bestände einer Straftat erfüllen. Da müsste man erst juristisch abklären lassen, inwieweit so zu ausschließlichen Verwendung als Archiv erlaubt wäre.
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Re: Traditionskabinett
Seit 1984 hat geschrieben:Easy, niemand verlangt das sowas gelöscht wird.
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Irgendwie klappt das bei mir nicht mehr über die Quelltext Funktion, vielleicht kann Buri helfen. Die Einleitung „Ganz kritische Situation“: Die Clublegende hat selbst leidige Erfahrungen mit fehlender Kommunikation bei Lok gemacht. Nun befürchtet er einen Abstieg und kann sich sogar eine Rückkehr nach Probstheida vorstellen." fasst aber ja schon gut zusammen, was dann im Text noch kommt.
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Re: Traditionskabinett
Marco Dorn hat geschrieben:Horch Dir mal das Madagaskar Lied der Marine an und versuche in die Melodie den Text einzubringen. Wirst sehen, dass das eigentlich ganz geschmeidig geht.
Ich war bei der Bundeswehr negativ auffällig. Mit sowas, ich kenne das, kannste mich grundsätzlich jagen.

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Re: Traditionskabinett
Ich hatte zwar einen Spruch über Pommerenke gehört oder gelesen, kann mich aber nicht an den Text erinnern. Ich bedauere, unbeabsichtigt, das zitieren dieses Schmähspruches provoziert zu haben.
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Re: Traditionskabinett
Marco Dorn hat geschrieben:Seit 1984 hat geschrieben:Easy, niemand verlangt das sowas gelöscht wird.
Wäre ja wie Geschichte umschreiben oder so...
Gehört jetzt nicht direkt hierein, aber die LVZ entdeckt uns jetzt täglich (und schreibt nicht die schlechtesten Artikel).
"Lok Leipzig: Rainer Lisiewicz sehr besorgt – wie er dem Klub helfen will"
LVZ
Kann den jemand sichtbar machen?
Irgendwie klappt das bei mir nicht mehr über die Quelltext Funktion, vielleicht kann Buri helfen. Die Einleitung „Ganz kritische Situation“: Die Clublegende hat selbst leidige Erfahrungen mit fehlender Kommunikation bei Lok gemacht. Nun befürchtet er einen Abstieg und kann sich sogar eine Rückkehr nach Probstheida vorstellen." fasst aber ja schon gut zusammen, was dann im Text noch kommt.
Kann zwar auch nicht mehr lesen aber fehlende Kommunikation kennt er leider auch also geht das Elend schon viel länger
Für 13 Euro Fussball pur anstatt für 60 Euro Millionäre angucken
Re: Traditionskabinett
Seit 1984 hat geschrieben:Easy, niemand verlangt das sowas gelöscht wird.
Wäre ja wie Geschichte umschreiben oder so...
Gehört jetzt nicht direkt hierein, aber die LVZ entdeckt uns jetzt täglich (und schreibt nicht die schlechtesten Artikel).
"Lok Leipzig: Rainer Lisiewicz sehr besorgt – wie er dem Klub helfen will"
LVZ
Kann den jemand sichtbar machen?
"„Ganz kritische Situation“: Die Clublegende hat selbst leidige Erfahrungen mit fehlender Kommunikation bei Lok gemacht. Nun befürchtet er einen Abstieg und kann sich sogar eine Rückkehr nach Probstheida vorstellen.
Leipzig. Präsident Torsten Kracht weg, kurz darauf 0:4 bei Primus Greifswald verloren, kurz darauf war auch Trainer Almedin Civa weg: Die Chaoswochen beim 1. FC Lokomotive Leipzig wollen kein Ende nehmen. Vereinslegende Rainer Lisiewicz betrachtet die Negativspirale mit immer tiefer werdenden Sorgenfalten. Die internen Streitigkeiten sieht er längst nicht beigelegt. Der 74-Jährige kennt die Probleme mit fehlender Klub-interner Kommunikation nur zu gut. Selbst den Abstieg seines Herzensclubs hält er nicht für ausgeschlossen und bietet nun seine Hilfe an.
Nach der salomonischen Entscheidung des Aufsichtsrats das komplette Präsidium zu ersetzen, sieht „Lise“ Lok längst noch nicht aus dem Schneider: „Das ist eine ganz kritische Situation. Mit der Entscheidung, das Präsidium abzusetzen, ist der Fall ja nicht erledigt. Es gibt weiterhin zwei verstrittene Parteien.“ Neben Kracht wurden vergangene Woche auch die Vorstandsmitglieder Bernd Lang und Stephan Guth freigestellt. Die beiden gehörten zu jenen 21 Personen aus der Führungsriege, die mit einem Brandbrief nebst vehementer Kritik an Krachts Führungsstil die ganze Geschichte überhaupt erst ins Rollen gebracht hatten. „Und du kannst jetzt nicht mit einem Mal 21 Leute raushauen, dann fängst du bei Null an“, sagt Lisiewicz.
„Sind schon ganz andere Mannschaften abgestiegen“
Rausgehauen wurde dafür am Montag Civa, eben weil derzeit das Regionalliga-Team bei Null zu stehen scheint. Erst das 0:2 in Altglienicke, nun das 0:4 in Greifswald – der vorläufige Höhepunkt der sportlichen Krise. Lok ist auf Tabellenplatz 15 abgerutscht, selbst wenn das bedrohliche Ufer noch ein Stück entfernt zu sein scheint, mahnt Lisiewicz: „Das ist jetzt ganz klar Abstiegskampf. Es sind schon ganz andere Mannschaften abgestiegen.“ 1969 etwa stieg Lok aus der DDR-Oberliga ab – trotz diverser Nationalspieler in den eigenen Reihen.
Lisiewicz hat selbst ziemlich unschöne Erfahrungen mit Lok hinter sich. Als langjähriger Spieler (1968 bis 1978) erlebte er den erwähnten Abstieg am eigenen Leib mit. Mehr als 25 Jahre später kehrte er als Trainer zurück und übernahm den gerade wieder neu gegründeten 1. FC Lok 2004 als Trainer in der 3. Kreisklasse. Es folgten vier Aufstiege in Folge, garniert mit drei Pokalsiegen. Doch große Dankbarkeit erwies ihm die damalige Vereinsführung nicht – im Gegenteil.
Kehrt Lisiewicz noch einmal zu Lok zurück?
2009 wurde Lisiewicz, als der fünfte Aufstieg hintereinander nicht mehr möglich war, kurz vor Saisonende entlassen – als Tabellendritter der Oberliga. „Wir standen gut da, hatten uns alle zwei Jahre einen Aufstieg zum Ziel gesetzt. Dann bin ich trotzdem abgesägt worden, es gab keinen Kontakt mehr zum Vorstand. Wirklich vorwärts gegangen ist es seitdem nicht“, so Lisiewicz. Nun, inzwischen spielt Lok zwar in der Regionalliga, bekommt dort aber in dieser Saison kaum ein Bein auf den Boden.
Eine Rückkehr seiner selbst auf den Trainerstuhl in Probstheida ist indes nicht angedacht und wäre mit inzwischen 74 Jahren wohl auch ein falsches Signal mit Blick auf einen Neuanfang. „Als Trainer komme ich gewiss nicht wieder. Aber vielleicht kann ich im Bereich Traditionspflege helfen, etwas aufzubauen. Da muss etwas getan werden, da sind uns andere Vereine weit voraus“, sagt Lisiewicz. Er hatte nach dem unrühmlichen Ende seiner ersten Amtszeit Ende 2018 noch einmal das Ruder übernommen, wurde aber zehn Monate später entlassen. Zu diesem Zeitpunkt stand der 1. FC Lok auf Rang vier der Regionalliga. Sphären, von denen der Club derzeit nur träumen kann."