Und noch die Ostsee-Zeitung:
https://www.ostsee-zeitung.de/sport/reg ... JCIAY.htmlDer Greifswalder FC hat am Sonntag (3. November) ein 1:1 gegen Tabellenführer Lok Leipzig geholt. Ein Ex-Greifswalder aufseiten der Gäste wurde erst zum Pechvogel und dann zum Traumtorschützen.
Niklas Kunkel
03.11.2024, 16:40 Uhr
Greifswald. Der Greifswalder FC hat in der Fußball-Regionalliga Nordost knapp den erlösenden Sieg und damit den Sprung in höhere Tabellenregionen verpasst.
Das 1:1 (0:0) gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig am Sonntag (3. November) war bereits das sechste Ligaspiel hintereinander, in dem der GFC nicht als Gewinner vom Platz ging. Der leistungsgerechte Punktgewinn gegen den ungeschlagenen Spitzenreiter macht aber Mut.
GFC-Stürmer Benyamina verpasst Siegtreffer
„Wir waren in der zweiten Halbzeit die bessere Mannschaft. Da hat man gesehen, dass wir hier auch den Tabellenführer hätten schlagen können, wenn wir unsere Leistung komplett bringen“, so Soufian Benyamina. Der Stürmer blieb ohne eigenen Treffer, weil der GFC trotz spielerischer Überlegenheit zu wenig klare Torchancen herausspielte.
„Unser Problem ist der letzte Pass im Angriffsdrittel. Das wissen wir und müssen das verbessern, aber der neue Trainer hat erst mal an anderen Stellen angefangen zu arbeiten“, erklärt Benyamina, der mit einem Kopfball an den Pfosten beinahe den Siegtreffer erzielt hätte.
Ex-Greifswalder verschießt Elfmeter
Der erste Durchgang war hingegen in der Hand von Lok und der GFC hatte Glück, dass es torlos in die Kabine ging. Noel Eichinger, in der Vorsaison noch von Jahn Regensburg nach Greifswald ausgeliehen, wurde in der 35. Minute im Strafraum gefoult. Der Offensivmann trat selbst zum fälligen Strafstoß an, rutschte aber weg und so hoppelte der Ball ins Toraus.
Stattdessen durften nach dem Seitenwechsel die Greifswalder jubeln. Der kurz zuvor eingewechselte Ali Abu-Alfa spielte in der 74. Minute den Gegner schwindelig. Seinen strammen Abschluss konnte Schlussmann Andreas Naumann nur nach vorne abwehren. Guido Kocer war zur Stelle und schob zum 1:0 ein.
Noel Eichinger mit Traumtor aus 30 Metern
Doch die Führung hielt nur fünf Minuten. Dann stand Noel Eichinger wieder im Mittelpunkt. Bei einem Konter fasste sich der Rechtsfuß ein Herz und zog aus etwa 30 Metern Torentfernung einfach mal ab. Die Kugel schlug unhaltbar für GFC-Torwart Jakub Jakubov am linken Innenpfosten ein und zappelte im Tornetz.
„Wenn nicht einmal Jaku den halten kann, dann soll der auch drin sein. Vielleicht hat sich Lok mit Fleiß das Spielglück verdient, das uns noch fehlt“, fasste es GFC-Trainer Markus Zschiesche zusammen.
Beide Trainer sehen das eigene Team eher als Sieger
Der neue Mann war zufrieden mit der Leistung der Mannschaft in seinem dritten Spiel an der Seitenlinie. Der 42-Jährige hätte aus seiner Sicht den ersten Sieg einfahren sollen: „Unser Auftreten und die Art und Weise, wie wir gespielt haben, wird stetig besser. In der zweiten Halbzeit war es sogar viel, viel besser und wir hätten gewinnen können.“
Lok-Trainer Jochen Seitz war anderer Meinung: „Wir können mit dem 1:1 ganz gut leben, aber von den Chancen her hätten wir das Spiel gewinnen müssen.“ Dabei bezog sich Seitz neben dem Elfmeter auf einen Lattentreffer von Djamal Ziane und zwei nicht gut ausgespielte Konter in Überzahl.
Zschiesche bringt eine Art Libero zurück
Zschiesche hatte einen besonderen taktischen Kniff parat. Kapitän Niklas Brandt ließ sich extrem tief fallen. Der defensive Mittelfeldspieler stand zeitweise noch hinter den Innenverteidigern und fing die schnellen Stürmer ab.
Auf die Frage, ob Brandts Position die Rückkehr des eigentlich ausgestorbenen Liberos war, blieb Zschiesche offen: „Vielleicht kann man das so sehen. Die Idee war, mit ihm abzusichern, weil Leipzig mit zwei starken Stürmern und vielen langen Bällen agiert. Dazu wollten wir ihn in der Dreierkette für das Aufbauspiel haben.“
Brandt mit dem Ergebnis nicht zufrieden
Kapitän Brandt sieht seine Rolle nicht so besonders: „Wir haben das zuletzt schon immer mal gemacht, dass ich etwas tiefer stehe, absichere und dann variabel heraussteche.“ Die Leistung seiner Mannschaft lobte der 33-Jährige, mit dem Ausgang haderte er: „Wir können zufrieden sein, wie wir gespielt haben. Mit dem Ergebnis bin ich nicht zufrieden.“ Die nächste Chance auf einen Sieg haben die Greifswalder am kommenden Samstag (9. November, 13 Uhr) beim FC Eilenburg.