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Was kommt da alles auf das kleine Dorf Havelse zu?
Es ist die letzte Entscheidung im deutschen Profi-Fußball: Wer steigt neben den Regionalliga-Meistern Duisburg, Schweinfurt und Hoffenheim II als vierter Klub in die 3. Liga auf.
In den Relegations-Spielen kommt es zum Duell von Lok Leipzig und TSV Havelse. Mittwochabend (19 Uhr) das Hinspiel in Leipzig vor 10.000 Zuschauern. Sonntag (13.30 Uhr) das Endspiel bei Dorfklub Havelse (knapp 6000 Einwohner).
Ausnahme-Zustand! Leipzigs Fan-Szene gilt als problematisch, in Teilen extrem und gewaltbereit. Aus Sicherheitsgründen sind deshalb Sonntag nur 2300 (statt 3500) Zuschauer im TSV-Stadion zugelassen.
Alle Karten wurden personalisiert, rund ums Stadion wird das halbe Dorf mit Straßensperren abgeriegelt. 150 Extra-Ordner sind im Einsatz, dazu ein Großaufgebot der Polizei.
TSV Havelse: Alarm auf dem Dorf!
Die Behörden befürchten eine Fan-Invasion aus Leipzig, mit bis zu 5000 (!) Lok-Anhängern wird gerechnet. Offenbar nicht unbegründet. In Fan-Foren von Lok kursiert die Aufforderung, nach Havelse zu reisen.
600 Leipzig-Fans haben Karten fürs Spiel – dank Havelse. Der Dorfklub hätte nur zehn Prozent seiner 2300 Plätze, also nicht mal halb so viele, abtreten müssen. Die Zuschauer-Begrenzung erfolgte auf Anordnung der Polizei, nach BILD-Informationen auch, weil zuvor massive Drohungen u. a. auf der TSV-Geschäftsstelle eingegangen waren.
„Äußerst kritisch“Lok Leipzig warnt vor Rückspiel in Havelse
Nur 600 Fans von Lok Leipzig dürfen am Sonntag in Havelse dabei sein.
Havelses Vereins-Boss Daniel Wolter: „Es wurde versucht, durch Gewaltandrohung eine Verlegung zu erzwingen, das ist ein Unding. Da wurden Grenzen überschritten.“ Aus Angst vor Anschlägen von Lok-Fans hat der TSV sein Stadion in dieser Woche komplett gesperrt.
Leipzig-Demo zum Aufstiegs-Endspiel!
Bei der Stadt Garbsen (Havelse ist ein Ortsteil) wurde jetzt offiziell für den Spieltag „eine Versammlung angezeigt“. Im Klartext: Die Lok-Fans wollen demonstrieren. Ein Stadt-Sprecher bestätigt BILD: „Das wird aktuell rechtlich geprüft.“ Dabei geht es um „Form und Umfang“, aber auch ein mögliches Verbot aus Sicherheitsgründen.
Zoff gab es schon vor dem Hochrisiko-Spiel. Lok machte Druck, forderte von Havelse den Umzug in ein größeres Stadion. Das hätte Havelse über 100.000 Euro gekostet, der TSV lehnte deshalb ab.
Gleichzeitig sagte Lok ein Public viewing in Leipzig ab, weil es dem Klub zu teuer war. Und warnt jetzt: „Wir sehen die Sicherheitsproblematik als äußerst kritisch.“ Wohlgemerkt aufgrund der eigenen Krawall-Fans.
Völliges Unverständnis in Havelse und der Verdacht: Da soll im Falle von Ausschreitungen schon vorher die Schuld weggeschoben werden.