https://www.maz-online.de/sport/regiona ... BXSPU.htmlDer FSV 63 Luckenwalde erkämpfte beim ZFC Meuselwitz den zweiten Saisonsieg in der Regionalliga Nordost. Nun empfängt der Tabellenletzte den Spitzenreiter 1. FC Lok Leipzig und versprüht die Kraft des neuen Selbstvertrauens.
Lars Sittig
09.12.2024, 11:44 Uhr
Luckenwalde. Der Bus war gerade erst vom Stadiongelände des ZFC Meuselwitz gerollt, der Zielort, das heimische Luckenwalde in den Routenplaner getippt, als wenig später noch ein anderer Standort der Regionalliga Nordost ins Spiel kam: Leipzig.
Manch einer im Tross des FSV 63 schaute bereits Richtung Messestadt – am Sonnabend (14. Dezember 2024) empfängt das Schlusslicht zu Hause den Spitzenreiter 1. FC Lok Leipzig (14 Uhr/Werner Seelenbinder-Stadion). „Es ist wichtig, dass wir jetzt das Jahr gegen Lok mit einem positiven Ergebnis und Erlebnis beenden“, befand Luckenwaldes Kapitän Lucas Vierling auf der Rücktour in den heimischen Fläming, als der Auswärtssieg lautstark gefeiert wurde.
Kurz zuvor hatte Vierling am Sonntagnachmittag (8. Dezember 2024) mit seinen Teamkollegen mit 1:0 (0:0) beim ZFC Meuselwitz gewonnen. Nach dem zweiten Saisonsieg hat der Tabellenletzte wieder den Anschluss zu den Teams auf den Nichtabstiegsplätzen hergestellt und passend zur Adventszeit wieder Licht im Tabellenkeller angeknipst. Mit einem Sieg gegen Leipzig kann der FSV sogar die Abstiegsregion verlassen.
Mateus Kolenda erzielt Siegtor gegen ZFC Meuselwitz
„Die Mannschaft hat sich endlich mal für ihren Aufwand belohnt“, lobte FSV-Cheftrainer Michael Braune nach dem Erfolg beim Zipsendorfer Fußball-Club auf der Pressekonferenz. „Wir hatten in der ersten Halbzeit schon die klareren Chancen.“ Ein Treffer aber gelang nicht und Luckenwalde drohte erneut ein ordentlicher Auftritt mit guten Tormöglichkeiten, der mit wenig zählbarem Ertrag oder sogar einer Niederlage endete.
Dann aber erzielte Mateus Kolenda in der 70. Minute kurz nach seiner Einwechslung vor 369 Zuschauern den entscheidenden Treffer für den FSV, der den Vorsprung bis zum Schlusspfiff verteidigte. „Man hat gesehen, dass wir das einen Ticken mehr wollten“, urteilte Braune, „es ist für mich ein völlig verdienter Sieg. Ich hoffe, dass wir in dieser Liga bestehen bleiben.“
FSV Luckenwalde bringt Führung dieses Mal über die Zeit
ZFC-Cheftrainer Georg Martin Leopold sagte: „Ihr habt heute gezeigt, warum ich vor euch gewarnt habe.“ Leopolds dann folgende Aufzählung der FSV-Partien, die trotz einer Führung nicht gewonnen werden konnten, sollte als Kompliment dienen, beförderte aber auch die Spiele in den Fokus, bei denen zuletzt in den Schlussminuten der Sieg verloren ging.
„Ihr habt gegen Babelsberg lang geführt, ihr habt gegen Jena bis in die Nachspielzeit geführt – wir haben gewusst, dass das eine schwere Aufgabe wird“, sagte Leopold und sprach damit auch ein Luckenwalder Kernproblem in dieser Saison an.
Vierkampf im Tabellenkeller der Regionalliga Nordost
Vor dem letzten Spiel in diesem Kalenderjahr ist die Sieglos-Serie, die seit dem 21. September angehalten hatte, nun gerissen. Der FSV hat nach dem Remis zuvor zu Hause gegen den SV Babelsberg (2:2) den Rückstand auf die Teams auf den Nichtabstiegsplätzen, die zuletzt kaum punkteten, deutlich verkürzt.
Hertha Zehlendorf (Rang 15/16 Punkte) hat nach dem furiosen Start den bisher letzten Zähler Mitte Oktober erkämpft und zuletzt sechs Partien in Folge verloren. Der VFC Plauen (Rang 16/15 Punkte) unterlag viermal in Folge. Der FSV, der fünf Punkte in vier Spielen errungen hat, ist gemeinsam mit dem FC Eilenburg (sechs Zähler in fünf Spielen) so etwas wie die Mannschaft der Stunde im hintersten Teil der Tabelle.
Aus dem Zweikampf zwischen Eilenburg und Luckenwalde könnte nun ein Vierkampf um den Liga-Verbleib werden. „Luckenwalde hat sich endlich mal belohnt für die Leistungen“, räumte Leopold, der Coach des ZFC Meuselwitz im thüringischen Landkreis Altenburger Land sportlich fair ein. „Es ärgert mich aber, dass wir es immer sind, die die Gegner aufbauen.“
Luckenwalde wiederum hat neues Selbstvertrauen getankt. Und so machte Kapitän Vierling auch eine Ansage: „Wir setzen alles daran, jetzt gegen Leipzig den letzten Platz vor der Winterpause noch zu verlassen und dann im neuen Jahr richtig anzugreifen.“
MAZ