to_st_lok hat geschrieben: Sa 31. Mai 2025, 08:07
Marco Dorn hat geschrieben: Sa 31. Mai 2025, 04:12
Das ist schon interessant, für mich persönlich ein Stück weit traurig, auf welche Art und Weise hier der Demo von März 2004 „Hurra wir leben noch - Willkommen an der Stätte unserer Erfolge“ erinnert wird. ICH habe den Tag als großartigen Meilenstein in Erinnerung. In einer Phase, wo man uns komplett weggedrückt hat, haben wir damals eine vierstellige Anzahl an Leuten auf die Beine gestellt. Das war nur möglich, weil damals jeder, der sich noch aktiv für und zu Probstheida bekannt hat, mitgeholfen hat, unabhängig jeglicher politischer und gesellschaftlicher Couleur, maßgeblich war nur das blaugelbe Herz.
ICH erinnere mich des freudigen Überraschung der großen Teilnehmerzahl, der Verlesung der Spielregeln, der in der ganzen Vorfreude kaum jemand zugehört hat, der erstaunten und teils fassungslosen Gesichter der Chemisten, die verdattert aus ihren Kneipen im Waldstraßenviertel schauten, als wir da langzogen und Party machten, des Hereinflutens in unseren Block, der Stimmung dort. ICH erinnere mich des Tors von Dortmunds Zweiter, des Jubels beim Abpfiff, des abendlichen Zusammenseins der Verantwortlichen, mit Freudentränen in den Augen ob dieses Wahnsinns-Tages.
Das ist MEINE persönliche Erinnerung.
Andere wiederum erinnern sich dieses Tages scheinbar hauptsächlich, dass da auch ein Banner „Lok-Fans gegen Links“ zu sehen war.
Manchmal habe ich den Eindruck, man möchte sich in der Erinnerung am liebsten der Menschen von 2003/04 entledigen, zumindest eines Teiles davon. Aber all diese Menschen sind Teil unserer Probstheidaer Geschichte und wenn all diese Menschen sich damals nicht eingebracht hätten, dann hätte es in den letzten Tagen auch keine zwei Spiele mit fünfstelliger Zuschauerbeteiligung in Probstheida gegeben. Dann hätte da überhaupt kein Leipziger Verein namens Lok Leipzig gespielt.
Im Gegensatz zur scheinbar großen Mehrheit hier im Forum ist es für mich auch nicht entscheidend, wer die Demo nun letztendlich angemeldet hat. Mich interessieren lediglich der Grund und der Zweck. Und da finde ich auch beim mehrmaligen Durchlesen des Aufrufs absolut nichts, was ich inhaltlich nicht auch unterschreiben würde. Man kann solche Sachen sicher übergreifend absprechen, muss man aber auch nicht zwingend. Die Verantwortlichen vom Verein haben ihre Plätze im Stadion. Die Fankurve hat auch ihr Kartenkontingent und wird im Stadion sein. Alles gut.
Warum sollten nun aber die Initiatoren einer Demo - die sich doch hauptsächlich an die treuen Fans vor Ort richtet, welche nicht zu den glücklichen Kartenauserwählten und Privilegierten gehören - auch noch die Meinung oder den Segen von genau den Leuten abholen, die das Spiel exklusiv live vor Ort verfolgen können? Da sehe ich die Notwendigkeit nicht. Ich finde es dann schon eher befremdlich, welche Kreise, auch im Verein, gegen die Demo trommeln.
Beim Spenden dürfen doch auch alle dabei sein und sind erwünscht.
Genau so schaut’s aus. Danke für die Zeilen Marco, da unterschreibe ich jedes Wort. Wie kann man jetzt die Demo von 2004 schlecht schreiben - unfassbar (höflich ausgedrückt).
Die Grundidee war gut, daher bin ich auch hingegangen.
In der Berufsschule sprach mich der spätere Aufpasser von Udo Voigt an, dass es eine Demo „Fussballfans gegen Kommunismus“ in Leipzig von Lok gibt.
Mit ihm konnte sprechen, da man sich aus Kindheitstagen kannte… und ich ihn sagte er soll fern bleiben, da er mit dem VfB nichts zu tun hat.
Das Publikum am Demotag war auch entsprechend.
Nein Marco, ich wurde von Leuten bedroht, welche ich damals (immerhin war ich regelmäßig seit 7Jahren im Stadion) weder auf der GG (auch nicht im wilderen Bereich am Zaun zum Gästeblock) noch in der FK gesehen hatte.
Das Publikum bestand (leider) nicht aus Personen jeglicher politischer und gesellschaftlicher Couleur und maßgeblich war nicht nur das blaugelbe Herz.
Ich nehme Dir aber nicht Deine Erinnerung, natürlich nicht.
Meine ist, dass ich vor Spielende gegangen bin, bzw. gehen musste als dazu aufgefordert wurde, trotz LOK Schal.
Du weißt wie ich, was dann für eine Politisierung starte und wer diese vorangetrieben hat.
Durch Shirts, Buttons oder einfach mal den NPD Bus vorm Stadion.
Ja, dass war eine Person in der ersten Reihe der Demo und mehr als nah am Verein.
Und ja sowas darf nicht wieder passieren und man sollte tunlichst aufpassen, welchen Menschen man eine Bühne bietet bzw. wo man einreiht, da hinter einem Deckmantel so schönen Deckmantel ein trojanisches Pferd stecken kann.
Im Interesse des „Vereins“ um den es uns gehen sollte, scheint die Demo auch nicht zu sein.