Marco Dorn hat geschrieben:Ich habe es schon vermutet. Im Unterholz waren sie schon immer Kommunisten. Wenigstens eine Tradition. Mehr haben die ja nicht
Das kann man so nicht stehen lassen.
In den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts war die Fanszene von Chemie eher von den subversiven Bluesern und der Arbeiterschaft des Leipziger Westens geprägt. Der typische staatstreue Kommunist war im Leutzscher Holz eher in der Minderheit. Offene Opposition zum "DDR-Staat" gehörte zum guten Ton. Sprüche wie "Nur ein Leutzscher ist ein Deutscher" stammen aus dieser Zeit.
Beim Anfang der neunziger Jahren umbenannten FC Sachsen Leipzig spaltete sich dann die Fanszene in eine eher rechtsorientierte Hooliganszene (z. B. die Metastasen) und einer eher linksalternativ geprägten studentischen Szene (Diablos, Ultra Youth). Dieser Widerspruch gipfelte dann in der Abspaltung der linken Szene im Jahre 2008 und der Neugründung der BSG Chemie in der 3.Kreisklasse. Nach diversen Aufstiegen und einer Fusion spielt genau dieser Verein nun wieder in der Regionalliga.
Durch die Insolvenz des FC Sachsen verlor die chemische Hoolszene immer mehr an Bedeutung. Heute sieht man den ein oder anderen ab und zum mal auf dem Leutzscher Dammsitz, ohne das das irgendeine Relevanz für die Fanszene hätte.
Die aktive Fanszene der heutigen BSG Chemie engagiert sich gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Gleichzeitig werden aber älteren Herren auf dunklen Parkplätzen die Fahnen geklaut und anschließend verbrannt. Für mich hat daher die Szene jegliches moralisches Recht verloren, für Weltoffenheit und Toleranz zu stehen.
Vielleicht gibt es hierzu eine weitere Quelle bzw. einen Hinweis...
