Corona und Fußball in Deutschland

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siebziger
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitrag von siebziger »

Wolkser hat geschrieben:Über Grippe muss man nicht schreiben

Alles klar
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Marco Dorn
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitrag von Marco Dorn »

Aktuelle Zahlen RKI um 10:00 Uhr:
16.662 Infizierte. Anstieg zum Vortag damit um Faktor 1,19.
2.705 neue Fälle gegenüber 2.958 am Tag zuvor.
Entwicklung des Anstiegsfaktor seit 14.03.2020:
1,27
1,24
1,19
1,15
1,34
1,27
1,19
Todesfälle nun 47, erhöhte Quote damit 0,28%.

(Wenn es Euch nerven sollte, dass ich das hier täglich poste, gebt mir Bescheid. In der Kurzarbeit habe ich einfach die eine oder andere Minute mehr Zeit.)
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitrag von PTL »

Nein, im Gegenteil :daumenhoch
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BRM
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitrag von BRM »

Wenn es jetzt, wie gerade vermeldet, über 20.000 sind, wird der morgen genannt werdende Faktor deutlich höher als in den letzten Tagen liegen. Dass sollte dann im Wesentlichen auf Freizeitaktivitäten am letzten Wochenende zurückzuführen sein, die wir in Parks, Cafes ... beobachten bzw.über die wir uns belesen konnten (das gilt für die Vernünftigeren, die zu Hause geblieben sind).
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitrag von MiB »

BRM hat geschrieben:Wenn es jetzt, wie gerade vermeldet, über 20.000 sind, wird der morgen genannt werdende Faktor deutlich höher als in den letzten Tagen liegen. Dass sollte dann im Wesentlichen auf Freizeitaktivitäten am letzten Wochenende zurückzuführen sein, die wir in Parks, Cafes ... beobachten bzw.über die wir uns belesen konnten (das gilt für die Vernünftigeren, die zu Hause geblieben sind).

Oder es liegt einfach daran, dass täglich mehr Menschen getestet wurden. (mit einem dazu noch sehr unzuverlässigem Test)
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BRM
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitrag von BRM »

Nach dem, was ich lese, nimmt die Anzahl der Test etwa parallel zur Anzahl der Infizierten zu, der Anteil der Getesten bleibt etwa gleich, demzufolge die anteilige Dubkelziffer auch.

Es gibt hier keine flächendeckenden Test ohne Verdacht auf Infektion wie es sie bspw. in Taiwan gibt.

Getestet wir in Deutschland nur, wenn es bestätigte Fälle im Umfeld gibt oder Symptome einer Infektion.

Diee Anzahl der positiv Getesteten dürfte hinreichend genaue Rückschlüsse auf die Anzahl der insgesamt Infizierten zulassen.

Es wäre schlichtweg komplett unplausibel, wenn einem täglichen Anstieg an positiv Getesteten um 20 - 30 % eine absolut stagnierende oder gar sinkende Gesamtanzahl an Infizierten gegenüberstehen würde.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitrag von LOK 4 ever »

isnichwichtig hat geschrieben:
BRM hat geschrieben:Warum es immer noch Selbstbedienung bei unverpackten Lebensmitteln gibt, verstehe wer will.

Vor allem Backwaren beim Discounter oder im Supermarkt. Jeder grabscht dort rein und abwaschen wird die Brötchen und Pfannkuchen hinterher sicher niemand.


Laut Allgemeinverfügung für Sachsen,gibt es ab morgen ein Verbot bei der Selbstbedienung von offenen Backwaren.
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Quelle
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitrag von Quelle »

In meinem REWE waren die Backwaren heute schon alle verpackt.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitrag von el_oka »

BRM hat geschrieben:Wenn es jetzt, wie gerade vermeldet, über 20.000 sind, wird der morgen genannt werdende Faktor deutlich höher als in den letzten Tagen liegen. Dass sollte dann im Wesentlichen auf Freizeitaktivitäten am letzten Wochenende zurückzuführen sein, die wir in Parks, Cafes... beobachten bzw.über die wir uns belesen konnten (das gilt für die Vernünftigeren, die zu Hause geblieben sind).



Bravo. Die gezielten geradezu Grotesken Versuche der Regierung und den Medien vom eigenen Totalversagen abzulenken scheinen auch hier auf Fruchtbaren Boden zu stoßen. :eusa_clap.gif

Ich persönlich gehe ja davon aus, das nach wie vor die meisten Neu-Infektionen durch den Reiseverkehr, im Alltäglichen Berufs und Familienleben/Einkaufen passieren, ganz einfach weil die Fluktuation um ein Vielfaches höher ist als in irgendeinem Park oder Cafee...aber was weiß ich schon.
Aber auch bei den "Vernünftigen" ist nicht ausgeschlossen, das Sie Überträger sind, oder kauft zB der User @BRM schon seit Wochen seine Lebensmittel mit Atemmaske und Handschuhen ein? Schon um die Tausendmal angegriffelte Schiebestange des Einkaufswagens nicht direkt zu berühren?

Ich mache jedenfalls außer der Inkompetenten Regierung niemand einen Vorwurf. Noch nicht mal den Corona Party-Kids. Die bekommen doch die Sorglosigkeit vorgelebt. Außerdem wird ihnen der mangelnde Respekt gegenüber älteren und Alten ja schon seit Jahren angelernt...was will man denn da erwarten?

Ja Taiwan ist ein gutes Stichwort, wie man eine Epidemie im Land effektiv eingedämmt.
Taiwan hat allerdings auch frühzeitig ein Einreiseverbot für Menschen aus China, Hongkong und Macau verhängt. Bereits im Januar.
Zum gleichen Zeitpunkt und auch noch bis in den März hinein haben unsere Politik und Medien die Sorglosigkeit der Bevölkerung erst ins Unterbewusstsein gepflanzt:
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/spahn-zu-coronavirus-kein-grund-fuer-uebertriebene-sorge-16604918.html
Selbst als die Lage in Italien schon Absehbar war, wurde der Reiseverkehr noch demonstrativ und öffentlich aufrecht erhalten.

Taiwan hat Daten der nationalen Krankenversicherungen in die Einwanderungs- und Zolldaten integriert. Das hat den Medizinern ermöglicht, potenzielle Patienten anhand ihrer Reisetätigkeiten zu identifizieren.
Haben wir das auch? Eher nicht. Wir wissen Teilweise noch nicht mal, wer in unser Land einwandert.

Taiwan hat außerdem verboten, Schutzmasken und alles wichtige zu exportieren, um sicherzustellen, dass Taiwan ausreichend versorgt ist.
Vergleich...bei uns hing die Versorgung schon wenige Tage nach den Hamsterkäufen in den Seilen.

Fazit: Taiwan hat vermutlich auch Fachleute an existenziell wichtigen Posten sitzen und kein bizarres System, in dem man alle vier Jahre für höhere Diäten oder Geschlechterquoten den Posten wechselt, völlig unabhängig von Qualifikation und Berufserfahrung.
Das reicht schon, wenn ich die Vita von Jens Spahn anschaue: Berufsausbildung zum Bankkaufmann, null Erfahrung oder Ausbildung im Medizinischen Bereich aber Gesundheitsminister.
Ganz wichtig für so einen Posten ist dagegen offenbar die Mitgliedschaft in der "Denkfabrik Atlantik-Brücke" und Teilnehmer von Bilderberg-Konferenzen zu sein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Jens_Spahn

Solche Versager haben damit die Gesundheit dieses Landes gefährdet und die Bevölkerung (mal wieder) einer Gefahr ausgesetzt und jetzt regen sich die gleichen Leute drüber auf, das Teile der Bevölkerung immer noch Sorglos sind und den neuen Anordnungen nicht nachkommen.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitrag von BRM »

Atemmaske nicht, die hilft nicht dagegen, sich anzustecken. Die hilft aber sehr wohl, andere nicht anzustecken, wenn man schon infiziert ist.
Handschuhe ja, außerhalb von Wohnung und Büro. Die Hände sind derzeit der wahrscheinlichste Weg sich anzustecken, außer ein Infizierter hustet einem direkt ins Gesicht. Die Viren halten sich auf Kunststoffoberflächen bis zu drei Tagen. Handschuhe sind aber auch keine Garantie, nicht erwischt zu werden.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitrag von BRM »

Wir werden als Gesellschaft, NACHDEM diese Pandemie vorbei ist, in der Tat sehr viel und ganz Grundsätzliches zu besprechen haben, Produktionsweise, Lebensstil, Verteilung, Umgang mit Ressourcen, Daseinsvorsorge ...
Da gehe ich mit.
JETZT geht es aber ausschließlich darum, den Schaden FÜR UNS ALLE zu begrenzen. Was immer dabei hilft, Besserwissereien, Schuldzuweisungen, Häme u.ä. gehören im Augenblick ganz sicher nicht dazu.

Ich stelle es doch noch rein, obwohl es sich auch anderweitig gut verbreitet.

https://Youtu.be/Fx11Y4xjDwA
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitrag von R_e_n_e »

Getestet wir in Deutschland nur, wenn es bestätigte Fälle im Umfeld gibt oder Symptome einer Infektion.


Das stimmt so nicht. Richtig wäre:

Getestet wir in Deutschland nur, wenn es bestätigte Fälle im Umfeld gibt und Symptome einer Infektion.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitrag von BRM »

O.k., Danke für die Richtigstellung, wenn es denn so ist.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitrag von R_e_n_e »

Was tun im Verdachtsfall?
Menschen,

die engen Kontakt mit einer an COVID-19 erkrankten Person hatten,
die Kontakt zu einem dringenden Verdacht (COVID-19) hatten,
die sich in den letzten 14 Tagen in einem vom Robert Koch-Institut ausgewiesenen Risikogebiet aufgehalten haben (Übersicht der aktuellen Risikogebiete)
und innerhalb von 14 Tagen Symptome wie Fieber oder Atemwegsinfekte entwickeln, sollten ihren Arzt zunächst telefonisch informieren (bitte gehen Sie nicht unangemeldet in die Sprechstunde!).


Quelle Stadt Leipzig


Kann ich auch so aus der Praxis bestätigen, daher glaube ich das wir eine extrem hohe Dunkelziffer haben.

Schwester: war in Norditalien im Skiurlaub und kam vor 1,5 Wochen zurück. Sie arbeitet in der Uni Klinik und hat daher dort angerufen. Da sie keine Symptome hat, soll sie arbeiten kommen. Getestet wurde nicht.

Kumpel 1: hat seit über 1 Wochen grippeähnliche Symptome, Kopf und Gliederschmerzen, leichtes Fieber, Halsschmerzen, kriegt fast kein Ton mehr raus, und hustet wie sonst was. Hat auch Auswurf. Hat bei seiner Hausärztin angerufen. Die diagnostizierte einen viralen Infekt und schickte ihn nach Hause. Da es nicht besser wurde, rief er mal die Hotline an. Die wollten nur wissen, ob er zu einen Corona Fall Kontakt hatte. Das wusste er natürlich nicht, also er konnte keinen nennen: Aussage war dann auch nur, dass er dann kein Corona hätte und ein Test nicht notwendig sei.

Kumpel 2: ähnliche Symptome, hat telefonisch vom Hausarzt eine Bronchitis diagnostiziert bekommen und das war’s.


Von daher Zweifel ich die offiziellen Zahlen sehr an, wenn so lapidar mit Verdachtsfällen umgegangen wird.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitrag von isnichwichtig »

Die Vorgehensweise kann ich auch bei mir so bestätigen. Da ich keinen Kontakt zu einem Infiziertem bestätigen konnte, wurde mir allerdings ein Test bei eventueller Rechnungsstellung angeboten.
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Marco Dorn
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitrag von Marco Dorn »

Zum Thema Dunkelziffer gehen Virologen teilweise davon aus, dass die Zahl der tatsächlich Infizierten in Italien um die zehnmal so hoch ist wie die offiziell Erfassten, und in Deutschland möglicherweise bis zu fünfmal so hoch wie die Statistik. Die einzig nicht ganz so schlechte Nachricht wäre dann der Umstand, dass die tatsächliche Sterblichkeitsrate erheblich kleiner wäre als momentan berechnet.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitrag von Newcomer »

BRM hat geschrieben:Wir werden als Gesellschaft, NACHDEM diese Pandemie vorbei ist, in der Tat sehr viel und ganz Grundsätzliches zu besprechen haben, Produktionsweise, Lebensstil, Verteilung, Umgang mit Ressourcen, Daseinsvorsorge ...
Da gehe ich mit.
JETZT geht es aber ausschließlich darum, den Schaden FÜR UNS ALLE zu begrenzen. Was immer dabei hilft, Besserwissereien, Schuldzuweisungen, Häme u.ä. gehören im Augenblick ganz sicher nicht dazu.

Ich stelle es doch noch rein, obwohl es sich auch anderweitig gut verbreitet.

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Ich möchte mal noch ergänzen, dass

1) wohl weltweit niemand eine solche Situation schon einmal durchgemacht hat und
2) ein Gesundheitsminister letztlich doch nur das macht, was ihm ein ganzer Stab an Mitarbeitern und Experten eintrichtert. Und andere Ministerien müssen natürlich auch berücksichtigt werden. Niemals nie wird man einen Minister haben, der Experte in jeder möglichen Situation sein wird.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitrag von siebziger »

Mich nervt eigentlich nur das Deutschland ständig bei den wichtigen Entscheidungen hinterher hängt .
Das liegt teilweise an Unwissenheit fehlender Erfahrung und am föderalen System.
Auf die Art und Weise werden wir nach Italien mit Spanien auf Platz 2 einlaufen in der EU . Die Toten kommen dann wenn die 30 Prozent kritischen Verläufe die Intensivbetten voll gemacht haben.
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BRM
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitrag von BRM »

Das sehe ich anders. Die Verhaltensregeln sind seit 10 Tagen da. Es hätte ausnahmslos jeder die Möglichkeit gehabt, sich in einem souveränen Akt freiwilliger Selbstbeschränkung zu Gunsten anderer an diese Verhaltensregeln zu halten. Das Setzen auf Einsicht und Solidarität spricht aus meiner Sicht für das Menschenbild der Politiker, die zunächst mal appelliert und nicht verboten haben.

Dass es jetzt soweit kommt, dass Zwangsmaßnahmen unter Androhung von fünfstelligen Bußgeldern notwendig werden (demnächst steht vielleicht die Bundeswehr mit scharfen Waffen auf den Straßen), liegt ausschließlich an dem Teil der Bevölkerung, der in völliger Ignorenz des Geschehens sich selbst als Nabel der Welt sieht, der nur die eigenen Freiheitsrechte kennt und nicht die seiner Mitmenschen (dazu gehört u.a. auch das Recht auf körperliche Unversehrtheit als Grundrecht), der nicht bereit, seine Verhaltensweisen dieser neuen, nie dagewesenen Situation anzupassen.

Es ist billig und es ist falsch, mit dem Finger auf die Politiker zu zeigen. Das dient aus meiner Wahrnehmung eher dazu, sich selbst aus der Verantwortung zu stehlen und die Problemlösung ausschließlich anderen in die Schuhe zu schieben.

Die Politiker tun das, was ihnen in Abwägung aller Problemlagen als angesagt erscheint. Sie sind, im Gegensatz zu manch anderem, nicht beratungsresistent, sie nutzen jedes ihnen verfügbare Fachwissen.
Sie sind aber nicht nur für die Bekämpfung des Virus zuständig, sondern bspw. auch für die Aufrechterhaltung der Versorgung der Bevölkerung, für eine Minimierung der wirtschaftlichen Schäden, soweit möglich ...

Da gibt es Zielkonflikte, die unvollkommene Kompromisse notwendig machen. Kein Politiker hat behauptet, dass er nichts machen wird, was sich im Nachhinein als Fehler erweisen wird. Ob bspw. die vorgezogene Ausgangssperre in Bayern auch tatsächlich dazu führen wird, dass sich dort der Anstieg der Fallzahlen dann auch tatsächlich eher verlangsamt als anderswo, wird sich erst noch herausstellen müssen.

Wer immer in der Schublade die fertige perfekte Lösung hat, soll sie rausholen und sich bei den Verantwortlichen melden. Man wird ihm zuhören und diese Lösung umsetzen, wenn sie erfolgversprechender ist als das, was derzeit versucht wird.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitrag von Marco Dorn »

Eine nicht unerhebliche Mitverantwortung sehe ich in der Politik aber auch. Diverse Flugrouten hätte man schon eher kappen können. Auch das "Aufrüsten" hätte zeitiger beginnen können. Wenn man sich hinstellt und trommelt, dass wir mit 28.000 Intensivbetten hervorragend aufgestellt sind, und die (vorsichtigen) Stimmen ignoriert, die darauf verweisen, dass diese Plätze bereits normal eine Auslastungsquote von rund 80% haben, also nur ein Fünftel eigentlich noch zur Verfügung steht, da wurden dann doch deutliche Fehler gemacht. Im Ergebnis wird jetzt schon Mangel offensichtlich, obwohl wir noch vergleichsweise niedrige Infiziertenzahlen haben. Das entbindet selbstverständlich nicht den Einzelnen von der Pflicht, sorgsam und behutsam zu handeln. Ich rate dazu, weder einseitig auf die Politik noch einseitig auf gewisse Teile der Bevölkerung zu zeigen. Letztendlich ist es eine Mischung.

Die RKI Zahlen von heute sind wie folgt:
Infizierte: 18.610 (Zuwachs zum Vortag = 1.948)
Nachtrag: Immerhin die Hälfte des Zuwachses kommt allein aus Bayern und Hamburg.

Infizierte pro 100.000 Einwohner: 22
Nachtrag: Gemessen an der Bevölkerungsdichte sind Hamburg, Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Rheinland-Pfalz und Bremen am meisten betroffen. Hamburg ist dabei mit 47 auf 100.000 Ew. absoluter Spitzenreiter. Das Mittelfeld umfasst Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen und Sachsen. Moderat sind derzeit Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen, also typische "Flächengebiete".

Wachstumsfaktor zum Vortag: 1,12 (der niedrigste relative Zuwachs seit 8 Tagen)
Verstorbene: 55 (Sterblichkeitsrate nun 0,3%)

Nochmal zur Erinnerung: In normalen Zeiten sind die Veröffentlichungen des RKI 2-3 Tage hinter der tagesaktuellen Entwicklung. Im Falle Corona hat das RKI diese Zeit deutlich verkürzt, auf ca. 1-1,5 Tage. Trotzdem entstehen dadurch natürlich teils erhebliche Abweichungen zu manchen Zahlen, die durch die Nachrichten geistern.

Wenn man die anderen Quellen studiert, dann sollte die kommenden 1 bis 2 Tage eigentlich wieder mit einer Zunahme des Anstiegsfaktors gerechnet werden.

Nachtrag 2:
Laut einiger Medien haben diesmal nicht alle Gesundheitsämter an das RKI gemeldet, weshalb die Zahl vergleichsweise niedrig ausgefallen wäre. Grund ist wohl u. a. das Thema Wochenende/ Behörden. Wenn dem so ist, dann wird die Quote morgen und/ oder übermorgen nach oben laufen. Laut diversen Medien wird der Schub mit den Zahlen am Dienstag erwartet. Auf der Seite des RKI selbst finde ich jedoch keine Meldung, welche diese Presseberichte bestätigt. Eine Tendenz lässt sich daher immer noch nicht ablesen.
Zuletzt geändert von Marco Dorn am So 22. Mär 2020, 14:43, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitrag von Merbu »

Der Föderalismus gehört in Krisenzeiten stillgelegt, zumindest bei solchen Themen wie Pandemie oder Gesundheit allgemein :kopfschuettel
Jedes Bundesland fummelt nach eigenen
Gutdünken rum und schielt wegen der Verantwortung zum Nachbarn. :kotz
Das ist gelinde gesagt eine Schande und geht zu wie im frühen Mittelalter wo jeder Fürst für seine
"paar" Untertanen das sagen hatte :achtung
Aber es hat ja auch Sinn den "Wasserkopf"
möglichst groß zu halten weil viele Diäten dran
hängen :bash
:huepfend_blau :huepfend_gelb
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitrag von MiB »

Ich finde das ganze Theater mehr als scheinheilig. In den letzten 3 Monaten sind in der ganzen Welt ca. 13000 Menschen mit dem neuen Coronavirus gestorben. Dafür wird die gesamte Weltwirtschaft lahmgelegt, mit Folgeschäden die verheerend sein werden. Es werden Billionen Dollar, Euro ect. ohne Sinn und Verstand rausgehauen, die vorher für kein Problem der Welt zur Verfügung gestanden haben.

Täglich sterben 25.000 Menschen an Hunger. Das sind ca.9 Millionen Tote pro Jahr :uhhh. Um das zu verhindern, würde ein Bruchteil des Geldes reichen. Und man bräuchte noch nicht mal ein Heilmittel zu erfinden. Nahrung wurde schon erfunden. Da geht es komischerweise nicht um Leben und Tot, aber wenn ein paar Jugendliche in Deutschland im Park rumhängen schon. :confuse

Die Relationen sind wirklich nicht mehr nachvollziehbar.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitrag von BRM »

Die in den drei letzten Beiträgen genannten Punkte sind alle diskussionswürdig, dazu kein Widerspruch von mir.

Primat jeder deutschen Politik der letzten Jahrzehnte war eindeutig die Exportförderung. Der wurde beinahe alles untergeordnet, da gehört ganz viel rein, u.a. auch der in Deutschland im Vergleich zu ähnlichen Ländern weitaus größere Anteil des Niedriglohnsektors. In diesem Zusammenhang sehe ich auch die zu späte Kappung von Reisemöglichkeiten. Da ging es nicht zuerst um Touristen, sondern um Personal, das weltweit deutsche Produkte vermarktet, montiert, wartet.

Föderalismus ist ein Thema mit mehreren Seiten. Ich bevorzuge aus dem Bauch auch den Söder-Weg. Ob es der richtige gewesen sein wird, wissen wir alle erst hinterher. Es muss nicht, es kann aber ein Vorteil sein, leicht voneinander abweichende Wege gehen zu können. Konkrete lokale Gegebenheiten spielen da eine Rolle, aber durchaus auch die Möglichkeit, nach einer "Testphase" für alle den Weg verbindlich zu machen, der am besten funktioniert. Dieser Ansatz kann eine Stärke sein. Wenn in einem zentralistischen System der eingeschlagene Weg der falsche ist, betrifft der Fehler sofort absolut alle.

Der Hinweis auf Tote durch Hunger, Kriege usw. ist auch korrekt. Nur müssen wir uns dann ehrlich machen, dass diese Punkte weltweit auch mit uns und unserer Lebenweise zu tun haben, mit Waffenexporten, mit unfairen Handelsbeziehungen, mit Umweltzerstörung ...

Wenn wir daran ernsthaft etwas ändern wollten, wird das ohne Wohlstandsverzicht in der ersten Welt nicht gehen. Ich kann nicht erkennen, dass dieser Ansatz derzeit schon irgendwo in der ersten Welt mehrheitsfähig wäre.

Aber vielleicht bietet die derzeitige, sicher noch eine Weile andauernde Situation für viele die Möglichkeit, grundsätzlich darüber nachzudenken, was wichtig im Leben ist, was fehlt und auch, worauf man künftig ohne Verlust an Lebensqualität verzichten könnte.

Gut leben ist etwas anderes als viel haben, soweit die Grundbedürfnisse, auch die sozialen und kulturellen, abgedeckt sind. Ich bin wirklich neugierig, ob es in der Gesellschaft danach einen Paradigmenwechsel geben wird oder ob dann doch nur alle so weiter machen wollen wie vorher, als ob nichts gewesen wäre.

Trotz alledem geht es im Augenblick zuerst wirklich nur darum zu retten, was noch irgendwie zu retten ist, an Menschenleben, an wirtschaftlicher Leistungfähigkeit ...
In unserem Interesse als Westen, aber auch im Interesse der Menschen auf der ganzen Welt, deren Staaten auf so eine Pandemie noch viel schlechter reagieren können.
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitrag von Marco Dorn »

Zum Thema Sinn und Unsinn eine kleine Anekdote:
Ein Bekannter von mir wurde am Freitag per Flieger aus Spanien heim nach Deutschland geholt. Im Flieger mussten alle Passagiere Munschutz und Handschuhe tragen.
Am deutschen Flughafen landete die Maschine auf dem Rollfeld. Beim Verlassen des Flugzeuges wurden allen Passagieren die Handschuhe und der Mundschutz wieder abgenommen. Dann wurden alle Passagiere ohne Schutzmaßnahmen in zwei kleine Busse gequetscht, welche dann zum Terminal fuhren.
So kann es natürlich nichts werden ...
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Re: Corona und Fußball in Deutschland

Beitrag von siebziger »

Ja das ist natürlich Klasse .

Zum Thema die Politiker gucken erstmal ob die Menschheit sich vernünftig verhält ,haha Warum gibt es wohl Gesetzte die anschnallen fordern weil es keine Vernunft und Weitsicht gibt.
Das ist eine Situation in der ein "mal gucken wies läuft" hunderte oder tausende Menschenleben kostet.
Und wofür sind es denn Politiker um Entscheidungen zu treffen die die Masse nicht treffen kann und will.
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