Das was hier oben zu lesen ist, ist faktisch eine Blaupause der Diskussion, wie sie zu Zeiten von Heiko Scholz geführt wurde.
Dann übernahmen Joppe und Surma das Training.
Sofort wurde die Abwehr stabilisiert und die Ergebnisse wurden von Spiel zu Spiel besser.
in wenigen Monaten bis zum Sachsen-Pokalfinale war die Mannschaft auf Augenhöhe mit dem unangefochtenen Spitzenreiter Chemnitz.
Die Mannschaft strotzte vor Selbstbewusstsein.
Die Argumente, mit denen hier die derzeitige fatale Situation gerechtfertigt wird, sind aus meiner Sicht an der Realität vorbei.
1. Die Mannschaft müsse sich erst noch finden und einspielen.
Dieses Argument wurde ja schon zu Heiko Scholz's Zeiten in Dauerschleife abgespielt. Da tauscht man Spieler, die man nicht mehr haben will, gegen neue aus, damit die Mannschaft dann bis zur Winterpause braucht, um sich zu finden.
Wie heißt es doch so schön: Finde den Fehler!
2. Der Verweis auf den Etat.
Andere Mannschaften haben einen deutlich geringeren Etat und erreichen damit mehr.
Wenn man natürlich kein Vertrauen in das Personal vor Ort hat und permanent von unten nach oben zu irgendwelchen Spielergurus aufschaut, die man gern hätte, dann wird es natürlich teuer. Ich erinnere an den Fußballer, der in Luckenwalde über 30 Tore in einer Saison schoss und bei uns dann das Toreschießen fast verlernt hatte.
3. Das Rumgehacke auf den Spielern
- Daniel Becker
Wenn ein Daniel Becker in Luckenwalde in der Regionalliga mehr als 30 Tore in einer Saison schießt, und dann bei Lok gerade mal so knapp über 10 Stück, dann liegt das Problem wohl eher beim Trainer.
Und so wurden zahlreiche Spieler bei Lok tot gemacht.
- Aykut Soyak
Anders lief es unter Joppe. Da wurden die Spieler, die geholt wurden, z.B. Aykut Soyak, auch erfolgreich in der Mannschaft eingesetzt.
Dann kam der Wechsel auf Wolfgang Wolf und Soyak war plötzlich nicht gut genug.
Oder die Spieler, die von Lok zu Chemie gewechselt sind, weil man sie nicht mehr bei Lok haben wollte
ich habe auch nicht mehr alle Namen parat:
- Wendschuh
- Stephane Mvibudulu
4. Verletztenliste
Diese ist in der Regel auch auf Fehler in der medizinischen Abteilung und bei den Trainern zu suchen.
Zu Zeiten von Achim Steffens hatten wir gefühlt mehr Verletzte als Gesunde. Ein Spruch von Steffens war: "Wenn Du nicht mehr lauffen kannst musst du weiterlaufen" - Raubbau an der Gesundheit der Spieler. Die Folge sind Verletzungen auch im Herz-Kreislauf-System und ein frühzeitiger Leistungsabfall.
Als dann Willy Kronhardt übernahm, hat der erstmal gebremst und darauf geachtet, dass die Spieler nach einer Verletzung langsam wieder aufbauen und nicht zu früh mit entsprechender Verletzungsgefahr spielen.
5. Das Wegschicken guter Spieler aus persönlichen Abneigungen heraus - das Infantilie-Syndrom der Leitungsebene.
Hier sind Steinborn und Pistol zu nennen.
Da kann ich nur sagen, dass man da bei den Vereinsverantwortlichen völlig durchgeknallt ist.
Die mögen mal bitte runter kommen auf den Teppich.
6. Verpflichtung verletzter Spieler
Da gab es insbesondere unter Scholz eine lange Liste. Ich nenne nur Pommer und - ja Benny wollte unbedingt spielen.
Man hat Kirsten spielen lassen bis die Verletzung so schlimm war, dass er sich sogar in eine Organtransplantation hat hineintreiben lassen.
Raubbau an den Spielern ist das - und nicht Wohltätigkeit.
7. Unvermögen, spieltaktisch zu reagieren
Pokal Eilenburg gegen Lok:
Nico Knaubel: "Wir hatten dann umgestellt, da lief es dann besser" (sinngemäß)
Und wie hat Civa auf dass taktische Manöver von Knaubel reagiert?
War jetzt ein bissel lang. Aber auch nur das, was mir gerade eingefallen ist.
Bei allem Respekt vor den wirklich enormen Leistungen seit der Neugründung:
Bei Lok wird leider immer noch viel falsch gemacht, besonders im Umgang mit dem angestellten Personal.
Die Vereinsführung muss mal wieder ein klein wenig runter kommen.
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p.s.
Rainer Lisiewicz for president 