D.C. hat geschrieben:https://www.lvz.de/sport/regional/chemie-liepzig-laedt-zum-grossen-familienfest-auch-andere-vereine-dabei-NZJA5CJXVND2LFAB7N663LNOLA.html
Die wollen uns doch verarschen

@D.C.
Ich persönlich sehe das inzwischen so: Für den 3. Juni gibt es zwei Sicherheitsaspekte.
Aspekt 1Verhindern eines Übergreifens der angekündigten Antifa-Aktionen auf das gesamte Stadtgebiet bzw. auf andere Veranstaltungen. Dieser Aufgabe scheint man sich stellen zu wollen. Man muss sich dieser Aufgabe auch stellen, man muss diese Aktionen lokal eindämmen, denn anderenfalls wäre die Konsequenz, gleichermaßen alle Veranstaltungen abzusagen, also neben Fußball auch Stadtfest, Konzert, Familienfest usw. und das kann und will sich wahrscheinlich niemand erlauben. Aus Aspekt 1 erwächst deswegen auch keine direkte Absageerwägung für das Pokalfinale.
Aspekt 2Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit auf den jeweils zum Termin stattfindenden Veranstaltungen, ganz unabhängig vom Thema "Tag X". Da wird man es so sehen, dass es unter den Besuchern des Stadtfestes kaum Konfliktpotenzial gibt, wahrscheinlich auch nicht unter den Konzertbesuchern und sicherlich auch nicht unter den Besuchern eines Familienfestes in Leutzsch. Dort werden also vermeintlich nur wenige Einsatzkräfte benötigt, immer vorausgesetzt, "Aspekt 1" wird beherrscht.
Im Pokalfinale hingegen stehen sich zwei "gegnerische" Lager gegenüber, das schafft eine andere "Gefährdungsstufe" und damit mehr sicherheitsrelevante Anforderungen. Damit argumentiert man, dass man eben deshalb unsere Sportveranstaltung absagen will, um alle Kräfte für "Aspekt 1" frei zu haben. Es wird scheinbar nicht als Problem gesehen, das Finale vor eventuellen Übergriffen aus dem "Tag X" heraus zu schützen, sondern zu verhindern, dass sich Leipziger und Chemnitzer auf die Nase boxen. Bei der Polizei geht man davon aus, dass hierfür ein wahrscheinlich wieder überdimensionierter Einsatz erforderlich wäre.
Und da ist für mich der Knackpunkt. Die Duelle mit Chemnitz haben in den letzten Jahren eine ganz eigene Dynamik bekommen. Richtig ist zweifelsfrei, dass man sich nicht leiden kann, aber echte Bösartigkeit gab und gibt es bisher nicht. Obwohl die Duelle der letzten Jahre immer eng, oft dramatisch und teils auch sehr wichtig waren, gab es keine nennenswerten Auseinandersetzungen und Schwierigkeiten. Beide Lager wollen das Finale, die führenden Fangruppen beider Seiten haben einen Burgfrieden geschlossen und eine gemeinsame Erklärung abgegeben. Bei Lok weiß man, dass man unter Bewährung steht. In Chemnitz weiß man um die Lage des eigenen Vereins und dass negative Schlagzeilen aktuell genau das wären, was man gerade überhaupt nicht braucht. Ich bin kein polizeilicher Szenebeamter, aber für mich sind das keine Zutaten, die einen Aufmarsch wie bei kriegsähnlichen Zuständen erfordern.
Deshalb ist es richtig, dass Vereine, Verband und bestenfalls auch die Stadt hier der Polizei kontra geben und eine Durchführung des Finales wie geplant erwirken.
Peter Gießner, Freund und Held des Leipziger Fußballs.
Geliebt und verehrt, von Probstheida bis Leutzsch,
und über die Grenzen der Stadt hinaus.