VFC-Trainer: "Wir wollen gegen Lok zwei Tore schießen!"Plauen. Dieser Aufwind ist kein Zufall. Zugeflogen war dem VFC Plauen der aktuelle vierte Platz in der Fußball-Oberliga nicht. Am Sonntag schließt der Verein nun den ersten Teil vom internen "Neustart 5.0" mit dem Sachsenpokalknüller gegen den 1. FC Lok Leipzig ab. Ab 13 Uhr rollt der Ball. Und zum ersten Mal in der jüngeren Vereinsgeschichte haben die Plauener keinen Druck. Der neue Präsident Thomas Fritzlar wirkt trotzdem irgendwie elektrisiert: "Es tut schon gut. Wir können nicht verlieren. Aber wir hoffen natürlich, dass wir vor großer Kulisse spielen dürfen und uns dort gut präsentieren."
117 Tage nach den außerordentlichen Vorstandswahlen hat der neue Vorstand am Freitagabend eine ordentliche Mitgliederversammlung einberufen. "Wir haben den vor acht Monaten eingeleiteten Sparkurs fortgesetzt und ganz viele kleine Schritte gemacht. Das tut sicher allen weh, aber es macht auch Spaß zu sehen, wie alle zusammenrücken", sagt Thomas Fritzlar. Am Sonntag wird man die Wirtschaftspolitik der Plauener übrigens sogar mit bloßem Auge erkennen. Denn der ohnehin schon kleine VFC-Kader schrumpft erneut. Lucas Albert (Entzündung im Zeh), Patrick Grandner (Weisheitszahn-OP) und Stefan Schumann (Gelbsperre) können nicht auflaufen. Falk Schindler kündigt an: "Wir werden nur 13 Spieler sein, wenn alles so bleibt. Aber das heißt nicht, dass wir uns verstecken!" Mit dieser Philosophie hatte der VFC zuletzt das Oberligaklassement von hinten aufgerollt. Vom 16. und damit letzten Platz ging es binnen drei Monaten hoch bis auf Rang vier. "Ob es nun auch gegen Lok Leipzig langt, das ist die große Frage", schmunzelt Falk Schindler, der sich natürlich gut erinnert an das letzte Aufeinandertreffen mit Lok.
An jenem Freitagabend vor vier Jahren schaffte der VFC ein 1:1-Unentschieden, obwohl Leipzig drückend überlegen war. Das brachte den damaligen Sportchef von Lok, Mario Basler, derart auf die Palme, dass er den Platz stürmte und sich mit dem VFC-Spielmacher Falk Schindler anlegte. Auch diesmal ist der 1. FC Lok Leipzig haushoher Favorit. VFC-Cheftrainer Falk Schindler hat den Gegner genau studiert: "Lok Leipzig hat eine sehr, sehr robuste und zweikampfstarke Mannschaft, die viel Wert auf die Defensive legt. Schwächen gibt es nur ganz wenige." In der Tat: Von den letzten fünf Spielen hat Lok als Tabellenzweiter zuletzt viermal zu null gespielt und die Probstheidaer kassierten in dieser Saison bislang erst eine Niederlage (0:2 beim Stadtrivalen Chemie Leipzig). "Zudem hat Lok etliche ausgezeichnete Fußballer, die jederzeit in der Lage sind, Akzente zu setzen.
Die Leipziger sind extrem gefährlich bei Standards", zählt Falk Schindler weitere Stärken auf. Obwohl er wahrscheinlich nur 13 Leute zur Verfügung hat, macht der Mini-VFC das Publikum neugierig. "Wir wollen unser Spiel machen und uns nicht verstecken. Ob uns das gelingt, das werden wir sehen. Auf jeden Fall wollen wir ein, zwei Tore schießen. Sonst können wir ja nicht weiterkommen", lacht Falk Schindler und versteckt hinter seinem Rücken den Matchplan der Plauener. VFC-Pressesprecher Volker Herold teilt mit: "Aufgrund großer Nachfrage haben wir kurzfristig einen Ticketvorverkauf für das Sachsenpokalviertelfinale zwischen dem VFC Plauen und Lok Leipzig organisiert. Der Vorverkauf findet am Freitag, den 15. November von 16 bis 18 Uhr im Foyer des Dormero-Hotels an der Theaterstraße 7 in Plauen statt."
Quelle: blick.de