Fußball - National

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TonyBombe
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Re: Fußball - National

Beitrag von TonyBombe »

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greenwhite
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Re: Fußball - National

Beitrag von greenwhite »

TonyBombe hat geschrieben:Ich stell das mal Wertungsfrei (da man nie die ganze Wahrheit erfahren wird) hier rein.
Ist natürlich ein krasser Tagesverlauf.

https://www.spiegel.de/sport/fussball/eintracht-frankfurt-polizei-findet-offenbar-jugendpornografische-fotos-bei-verstorbenem-jugendfussballtrainer-a-092f4bb7-9205-4353-adf6-26ffcf57ffe9?dicbo=v2-KGt8OvV

Unfall ist hier wohl eher eine nette Umschreibung.
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lillyput
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Re: Fußball - National

Beitrag von lillyput »

Er wollte wahrscheinlich damit ausdrücken, daß man das mit dem Gleis und dem Fernglas auch nicht auf alle projiziert. Oder doch?
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Europapokalfinalist
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Re: Fußball - National

Beitrag von Europapokalfinalist »

Neben Bayern, Rattenball, Düsseldorf, Magdeburg, Karlsruhe und Paderborn - zählt Lok noch den ungeschlagenen Mannschaften ab Liga 4 aufwärts. Havelse ist heute mit nem 0:4 in Meppen aus dem Kreis ausgestiegen.
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Europapokalfinalist
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Re: Fußball - National

Beitrag von Europapokalfinalist »

Da, der KC heute verloren sind nur Bayern, RBrechlich und wir ungeschlagen von Liga 1-4. Wobei die Bundesliga aktuell noch deutlich weniger Spiele hat als wir. Man muss es fairerweise dann auf den Spieltag, wann auch immer der war, abstellen.
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Oberfranke1976
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Re: Fußball - National

Beitrag von Oberfranke1976 »

Die 2.Runde im DFB-Pokal hat eindrucksvoll bewiesen wie schlecht die Schiedsrichtergespanne im Profi-Fußball seit Einführung des VAR geworden sind...da gab es ja quasi fast in jedem Spiel etliche Fehlentscheidungen, die man auf dem Niveau schon hätte erkennen müssen...kann nicht nachvollziehen warum man sich da den VAR spart...
Gizeh
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Re: Fußball - National

Beitrag von Gizeh »

Mehr als Gewalt und Pyro? So ticken Fußball-Ultras wirklich!

Rauchverhangene Fan-Kurven im Fußballstadion, grölende Menschenmengen, aggressiv auftretende oder gar prügelnde Fußball-Anhänger. Und immer wieder ein Begriff: "Ultras". Was macht diese Szene aus - sind Ultras nur ein anderer Name für gewaltbreite Hooligans? Fakt ist: Den besten Ruf haben die Ultras nicht - Gewalt, Rassismus, Homophobie, Sexismus, Pyrotechnik - all das sind Themen, die mit ihnen in Verbindung gebracht werden. Doch: Ist das wirklich alles?

In einer neuen Folge des jungen ARD-Geschichtsformats "Past Forward" macht sich MDR-Reporterin Friederike "Rieke" Franke auf die Suche nach Herkunft und Hintergründen und fragt: Sollten wir nicht vielleicht alle mehr Ultras sein? Denn, so erfährt sie aus der Szene und von Expert:innen: Der Ultra-Gedanke steht an erster Stelle für bedingungslose Unterstützung des eigenen Vereins - auch wenn es gerade mal nicht läuft. Für die Bereitschaft, für die eigene Gruppe einzustehen, gegen Kommerzialisierung. Und: "Gewalt spielt bei Ultras eigentlich nur eine untergeordnete Rolle", erklären Fanforscher.

Was also sind die Unterschiede, zu den gerade in den 1980er und 90er Jahren stark wahrgenommenen Hooligans? Wie definiert sich die Szene? Politisch, so zeigen die Recherchen schnell, gibt es bei Ultras - anders als bei den fast ausschließlich rechtsgerichteten Hooligans - keine einheitliche Richtung. Dagegen existieren teils starke Gruppen-Normen - zu denen besonders Distanz zu Polizei und Medien gehören. Gespräche mit Journalist:innen gibt es nicht - es sei denn, man selbst hat ein aktuelles Anliegen, wie etwa jüngst den Widerstand gegen den Einstieg von Investoren bei der Bundesliga.

Bei ihrer Recherchen spricht Rieke mit dem Leipziger Fan-Experten und Historiker Alexander Mennicke, der zu "Ostdeutschen Identitäten in Fußballstadien" promoviert und Themen wie Rechtsextremismus und Gewalt in Fußballstadien einordnet - mit einem speziellen Blick auf die frühen 90er Jahre. Felix Nebel, heute Fanbetreuer beim 1. FC Magdeburg, war bis 2017 Teil der Magdeburger Ultraszene. Er erzählt, warum Choreographien so wichtig sind für die Szene - und, was man aus der "Ultra-Gemeinschaft" lernen kann. Mit ihm ist Rieke dabei, wenn die Magdeburger Fans mit Marsch und Choreo 50 Jahre Europacup-Sieg feiern.

"Keine Weiber in den ersten drei Reihen" - diese "Regel" eines Rostocker Fanmagazins für die Hansa-Südtribüne sorgte vor zwei Jahren für Aufsehen. Mit der "11 Freunde"-Sportjournalistin Mia Güthe spricht Rieke über die Situation von Frauen in der männlich dominierten Welt. Die DFL schätzt, dass mittlerweile 25 bis 30 Prozent der Stadionbesucher*Innen weiblich sind.

Was allerdings alle Ultras eint: Die Kritik an der Kommerzialisierung ihrer Leidenschaft. Die lernt Rieke beim Lokal-Verein "HFC Falke" in Hamburg kennen - eine ehemalige HSV-Ultragruppe, die aus Protest ihren Lieblingsclub verlassen hat und nun einen eigenen Verein auf die Beine gestellt hat.

Zur Reportage ---> https://www.ardmediathek.de/video/past- ... ktNDQ1NTk3
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Re: Fußball - National

Beitrag von Wolkser »

So jetzt hat es funktioniert der BVB bringt den Ratten die erste Niederlage bei. Glückwunsch.
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Re: Fußball - National

Beitrag von Europapokalfinalist »

Und somit nur noch Lok und Bayern ungeschlagen.
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Münster
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Re: Fußball - National

Beitrag von Münster »

Und wenn wir auch noch bis in die 14 Oberligen schauen, sind da noch ungeschlagen:
SG Sonnenhofhof-Großaspach, Baden-Württemberg, 15 Spiele
SV Lichtenberg, NO-Nord, 11. Spiele
FK Pirmasens, Rheinland-Pfalz/Saar, 15 Spiele
Killia Kiel, Schlesweig Holstein, 15 Spiele
SV Eichede, Schleswig Holstein, 15 Spiele
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Re: Fußball - National

Beitrag von Zeitzer Lokist »

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Re: Fußball - National

Beitrag von Europapokalfinalist »

Zeitzer Lokist hat geschrieben:https://www.11freunde.de/bundesliga/youssoufa-moukoko-soll-vier-jahre-aelter-sein-wer-ist-moukoko-a-cf2f9985-9ffb-4e5e-b2b6-8f5c58dd0651


Bezahlschranke... :manno
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Re: Fußball - National

Beitrag von BRM »

Es hat einer aus dem Geburtsland mitgeteilt, dass sie den Spieler als Kind/Jugendlichen vier Jahre jünger gemacht haben, als er ist. Nicht der erste Fall dieser Art, richtig mies in Sinne des Sports, aber wohl leider unvermeidbar, solange es nicht weltweit ordentliche Personenstandsregister nach europäischen Maßstäben gibt.
Am meisten tun mir seine Mitspieler und Gegner aus den NW-Mannschaften leid, die neben ihm naturgemäß wie Trottel ausgesehen haben müssen.
Aber moderner Fußball auff diesem Niveau ist ein unappetitliches Geschäft, Menschenhandel und Betrug sind feste Betandteile dieses Geschäfts.
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Re: Fußball - National

Beitrag von Europapokalfinalist »

Aber jeder Spieler, der eine Spielberechtigung benötigt muss eine Geburtsurkunde hinterlegen. Da nehme ich die Vereine mal aus der Schusslinie und schiebe ein Fragezeichen an die zuständigen Standesämter hinterher.
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Re: Fußball - National

Beitrag von BRM »

Es gibt nicht auf der ganzen Welt Standesämter, die tagesgenauen Geburtsurkunden ausstellen.
Außerdem gab es wohl auch schon Fälle, dass Identitäten ausgetauscht worden.

Wir hatten bei Lok vor über 10 Jahren auch mal einen ähnlichen Fall, bei einem Gegner. Der lief bei D-Junioren- Spielen für einen Verein aus dem Leipziger Umland auf, behaarte Beine, zumindest mitten im Stimmbruch , augenscheinlich zwei Jahre älter als alle anderen Spieler auf dem Feld.
Er war afghanischer Herkunft. In den Bergdörfern des Hindukusch war und ist kein Staat vertreten, gleich gar nicht nach 30 Jahren Krieg. Wenn da was erfasst wird, dann höchstens von lokalen Chef oder vom zuständigen religiösen Herrn. Das aber nicht systematisch nach europäischen Maßstäben und auch nur, wenn die Geburt angezeigt wird.

Was willste machen? Dem Jungen wurde irgendwann mal gesagt, dass er in dem Jahr geboren wurde, das bei uns das Jahr 1999 war. Damit ist er hergekommen.

Natürlich gibt es Testverfahren, mit denen man das Alter von Heranwachsenden mit sehr großer Wahrscheinlichkeit genau bestimmen kann. Aber eben nur mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit, nicht mit 100%iger Sicherheit. Und mal ehrlich, beim Kinderfußball wäre so etwas unverhältnismäßig.

Das gute ist, dass der Altersvorteil früher oder später weg ist. Der besagte Junge hat dann auch mal eine Weile in der Jugend von Eintracht Frankfurt gespielt, aber nicht allzu lange.
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Re: Fußball - National

Beitrag von Münster »

weltfußball.de: DAZN-Chefin will die große TV-Revolution im Fußball
https://www.weltfussball.de/news/_n7328 ... -fussball/
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Re: Fußball - National

Beitrag von Europapokalfinalist »

Münster hat geschrieben:weltfußball.de: DAZN-Chefin will die große TV-Revolution im Fußball
https://www.weltfussball.de/news/_n7328 ... -fussball/


Während Corona hat man doch auch viel mitbekommen. Und vermisst das seitdem jemand? Finde ich Schwachsinn. Ein Feldversuch wurde letztens bei Magenta TV beim Kick Viktoria Köln vs. Osnasen mit Sportfreund Jansen gemacht. Soll sehr ernüchternd gewesen sein.
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Re: Fußball - National

Beitrag von Zeitzer Lokist »

https://www.goal.com/de/listen/lars-ric ... dd14ffb92f

Normal müsste es richtig hart bestraft werden.
Und zwar alle Beteiligten.Auch der Spieler selbst.
Wird es natürlich nicht in der Bundesrepublik.
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Re: Fußball - National

Beitrag von BRM »

Auch diese Schein-Arbeitsverträge für die Eltern sehr junger Spieler sind schon lange gängige Praxis in den NWLZ, zumindest in denen der sehr großen Vereine.
Wenn Verein A Spieler B, der zu jung für einen Fördervertrag, unbedingt haben will, ist das ein Weg, Geld fließen zu lassen. Es dürfte rechtlich nicht möglich sein, den Vereinen den Abschluss von Arbeitsverträgen mit Erwachsenen zu verbieten.
Profi-Fußball ist nun mal ein dreckiges Geschäft, weit ab von jeder Romantik.
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Re: Fußball - National

Beitrag von Zeitzer Lokist »

Ich sehe ganz klar einheimische Fußballer im Nachteil.
Seit Jahren werden massenweise Jugendliche nach D, ich nenne es mal gelotzt, in der Hoffnung das große Geld zu machen.
Ich persönlich wäre ganz klar für eine Quote.
Es dürfen nur so und so viele nicht Europäer in einer Altersklasse pro NLZ sein.
Ganz sicher wäre das Niveau nicht schlechter.
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Nightliner
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Re: Fußball - National

Beitrag von Nightliner »

https://www.kicker.de/habe-ein-zweites- ... 92/artikel

Sieht man mal das Fußball ,, die schönste Nebensache der Welt '' ist und es wichtigeres im Leben gibt ! :daumenhoch
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Kampfhamster
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Re: Fußball - National

Beitrag von Kampfhamster »

In den letzten Tagen gab es noch etwas Action in Liga 1 und 2:

Union holt Steffen Baumgart:
https://www.fc-union-berlin.de/de/union-live/news/profis/Steffen-Baumgart-ist-neuer-Cheftrainer-des-1-FC-Union-Berlin-21168K/

Hannover 96 entlässt (endlich) Leitl und präsentiert fast zeitgleich erneut Andre Breitenreiter:
https://www.zdf.de/nachrichten/sport/fussball-hannover-96-breitenreiter-leitl-zweite-liga-100.html
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Re: Fußball - National

Beitrag von Gizeh »

Fußball muss für Polizeikosten zahlen

Der Profifußball kann zur Kasse gebeten werden: Die Bundesländer dürfen ihre Polizeikosten bei Hochrisikospielen in Rechnung stellen. Dieses Urteil verkündete das Bundesverfassungsgericht (BVG) in Karlsruhe am Dienstag.

Damit ist der zehn Jahre dauernde Streit um die Gebühren beendet. "Auf diese Weise sollen die Mehrkosten der Polizeieinsätze nicht durch die Gesamtheit der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler, sondern jedenfalls auch durch die wirtschaftlichen Nutznießerinnen und Nutznießer der Polizeieinsätze geschultert werden. Das ist ein verfassungsrechtlich legitimes Ziel", sagte der Vorsitzende des Ersten Senats, Stephan Harbarth. 2015 hatte das Land Bremen nach dem Derby zwischen Werder und dem Hamburger SV der Deutschen Fußball Liga (DFL) erstmals eine Rechnung (425.000 Euro) für einen Polizeieinsatz gestellt. Die DFL wehrte sich dagegen, musste aber juristische Niederlagen vor dem Oberverwaltungsgericht Bremen und dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hinnehmen. Das Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht wurde im April 2024 eröffnet.

Das breite Grinsen wollte Ulrich Mäurer nach dem Urteilsspruch vor Ort nicht aus dem Gesicht weichen. "Das ist ein sehr schöner Tag. Es zeigt sich, dass sich das Kämpfen lohnt", sagte der strahlende Sieger in dem Dauerzwist. Das Urteil in Karlsruhe war ganz in seinem Sinne: "Die Entscheidung ist voll befriedigend. Es bleibt nichts offen. "Die angegriffene Norm sei mit dem Grundgesetz vereinbar, erklärte Harbarth in der Urteilsverkündung. Ziel der Regelung sei es, die Kosten auf denjenigen zu verlagern, der sie zurechenbar veranlasst habe und bei dem die Gewinne anfallen. Das sei ein verfassungsrechtlich legitimes Ziel. "Leider ist uns das Bundesverfassungsgericht nicht gefolgt. Das ist für uns natürlich enttäuschend. Aber das ist so zu akzeptieren", sagte Bernd Hoefer, Rechtsanwalt der Dachorganisation der 36 Lizenzvereine. Die DFL verzichtete im Laufe des Tages in einer langen Stellungnahme darauf, verbittert nachzutreten. Statt dessen betonte der Ligaverband, sich gemeinsam mit dem DFB im konstruktiven Austausch mit der Politik, insbesondere den Sport- und Innenministern zu befinden. "Statt auf Kostenverlagerungen fokussieren sich die Gespräche auf konkrete Maßnahmen, um das Sicherheitsniveau rund um die Stadien weiter zu stärken und Polizeieinsatzstunden zu reduzieren", hieß es. Klare Ablehnung artikulierte der DFB: "Dass der Fußball jetzt auch die Mehrkosten für die Sicherheit im öffentlichen Raum tragen soll, auf den er gar keinen Einfluss hat, halten wir für nicht richtig." Durch die BVG-Entscheidung sei bei der Durchführung von Sportgroßveranstaltungen im internationalen Kontext nun "grundsätzlich ein Wettbewerbsnachteil für den Fußballstandort Deutschland" entstanden. Das Urteil bedeute zudem "keinerlei Gewinn an zusätzlicher Sicherheit". Der DFB sorgt sich vor allem um Vereine in der 3. Liga oder Regionalliga, für die solche Gebührenbescheide "existenzgefährdend" sein und "massiv in den Wettbewerb eingreifen" können.

Zustimmung kam prompt von Heiko Teggatz, stellvertretender Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft DPolG: "Es kann nicht sein, dass jeder Bürger für kleinste Dienstleistungen der öffentlichen Verwaltung mit teilweise drastischen Gebühren zur Kasse gebeten wird, aber die milliardenschwere DFL die Arbeit zigtausender Polizeikräfte geschenkt bekommt." Dagegen ist der SV Werder zwar mit langem Vorlauf vom eigenen Senator ausgetrickst worden, reichte aber den schwarzen Peter an die DFL weiter. "Wir müssen nun im Ligaverband Diskussionen führen. Werder darf nicht alleine die Zechen zahlen. Das wäre eine Benachteiligung für uns", wetterte Werders Geschäftsführer Tarek Brauer: "Wir wünschen uns die Solidargemeinschaft der Liga und eine faire Verteilung der Kosten." Doch das könnte ein frommer Wunsch bleiben. "Es wird nicht so kommen, dass die Klubs aus den Bundesländern, in denen diese Kosten nicht erhoben werden, in einen Solidartopf einzahlen", sagte der DFL-Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Joachim Watzke - und erteilte damit einem gemeinsamen Fonds der Profivereine eine Absage: "Das ist schon die Verantwortung auch der einzelnen Landesregierungen." Der zu erwartende Zoff um die Begleichung der Kosten könnte der Endpunkt einer Diskussion sein, die seit 2015 köchelt. Die Liga argumentierte vergebens, dass die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit außerhalb der Stadien eine staatliche Kernaufgabe sei, die grundsätzlich aus Steuermitteln zu finanzieren ist. In dieselbe Kerbe stieß auch noch einmal der Hamburger SV, der über Finanzvorstand Eric Huwer seine Irritation kund tat. "Wir respektieren das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, auch wenn wir es mit Irritation zur Kenntnis nehmen, da es die staatliche Sicherheitsarchitektur infrage stellt", sagte Huwer in einer Stellungnahme des Zweitligisten. Öffentliche Sicherheit dürfe nicht privatisiert werden, betonte er. "Der HSV übernimmt bereits umfassend die Kosten für den Veranstaltungsschutz im Stadion und der direkten Umgebung. Ereignisse im öffentlichen Raum, unabhängig vom Anlass, liegen jedoch außerhalb unserer Zuständigkeit und Einflussmöglichkeiten."

Heftige Kritik kam auch von Fanvertretern. Die Vereinigung Unsere Kurve nahm das Urteil nach einer Mitteilung "fassungslos zur Kenntnis". Es sei zu befürchten, "dass damit der staatlichen Ordnung der Bundesrepublik Deutschland langfristig schwerer Schaden zugefügt wurde. Nach Auffassung von Unsere Kurve und im Einklang mit den Ansichten unzähliger Fachleute ist die Gewährleistung öffentlicher Sicherheit und Ordnung eine Kernaufgabe des Staates." Gemäß des Steuerstaatsprinzips habe diese Gewährleistung aus Steuermitteln zu erfolgen. Und hier leiste der deutsche Profifußball bereits seinen Beitrag - zuletzt in Höhe von ca. 1,6 Milliarden Euro pro Jahr." Durch das heutige Urteil verkommt Polizeiarbeit zur simplen Dienstleistung. Es ist nun unabdingbar, dass den Klubs Entscheidungsgewalt in der polizeilichen Einsatzplanung eingeräumt wird und überdimensionierte Polizeieinsätze endlich ein Ende haben", sagte der Vorsitzende Jost Peter. Fast zynisch merkte Sprecher Thomas Kessen an: "Wir erwarten nun vom Freistaat Bremen jährliche Rechnungen an die Veranstalter des Bremer Freimarkts. Auch das Münchner Oktoberfest, der Kölner Karneval und die Silvesterpartys am Brandenburger Tor müssen den Veranstaltern in Rechnung gestellt werden. Ob wir als Gesellschaft das allerdings wollen, darf bezweifelt werden – und ebenso zweifelhaft ist das heutige Urteil." Tatsächlich ist es eine Kardinalfrage, welche Auswirkungen das Urteil auf alle Großveranstaltungen hat, bei denen eine Gewinnabsicht dahintersteht.

Knapp zwei Millionen Euro hat Bremens streitlustiger Senator Mäurer der DFL über die Jahre in Rechnung gestellt. Die Hälfte davon musste Werder beim Ligaverband begleichen, der Rest wurde vorerst gestundet. Da Mäurer in seiner Praxis des Rechnungsschreibens bestätigt wurde, dürfte er weitere Mitstreiter in anderen Bundesländern finden. Vor allem Hamburg, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz gelten als Kandidaten. Die Verantwortlichen streben allerdings eine bundesweit einheitliche Lösung an. Deshalb hat Mäurer eine jährliche Beteiligung der DFL in Höhe von rund 20 bis 30 Millionen Euro in Form eines Fonds vorgeschlagen. Das ist in etwa die Summe, die für die ungefähr 50 Hochrisikospiele in der Bundesliga und der 2. Liga pro Saison anfällt. Unterstützung erhielt Mäurer in der Vergangenheit von den Landesrechnungshöfen, die allen Bundesländern das Bremer Vorgehen empfohlen haben. Schließlich ist das Ansinnen Mäurers im europäischen Kontext nicht aus der Luft gegriffen - so werden unter anderem in Italien und Frankreich die Klubs zur Kasse gebeten. Die mögliche Praxis, wonach Vereine künftig abhängig von ihrem Bundesland für die Polizeikosten zahlen müssen oder eben nicht, dürfte allerdings zu einem Aufschrei der betroffen Klubs führen. Doch Watzke weist schon jetzt den Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung zurück. "Als DFL können wir solche Themen nicht lösen. Wettbewerbsverzerrung kann im Prinzip alles sein", sagte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund der "Sport Bild": "Wenn der eine einen größeren Sponsor hat als der andere, sehen manche Menschen das auch als eine Wettbewerbsverzerrung an. Oder nehmen Sie die unterschiedlichen Steuer-Hebesätze. Da müssen wir die Kirche im Dorf lassen."

Quelle ---> https://www.sportschau.de/fussball/fuss ... t-100.html

Zum kompletten Urteil ---> https://www.bundesverfassungsgericht.de ... 54822.html
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Re: Fußball - National

Beitrag von Marco Dorn »

Meiner Meinung nach ein Katastrophenurteil, die Büchse der Pandora ist geöffnet.
Peter Gießner, Freund und Held des Leipziger Fußballs.
Geliebt und verehrt, von Probstheida bis Leutzsch,
und über die Grenzen der Stadt hinaus.
Oldie
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Re: Fußball - National

Beitrag von Oldie »

Das Urteil betrifft bisher nur "Hochrisikospiele". Doch wer legt diese Einstufung fest? Dürfen dabei Vereine oder Fanvertreter mitreden oder mitbestimmen?
Bei meinem Besuch vor Wochen in Greifswald hatte ich schon am Vorortbahnhof eine seltsame Wahrnehmung. Polizei in großer Zahl und erst Recht am Hauptbahnhof und in der Innenstadt. Ist der Bundeskanzler o.ä. auf Reise? Nein, nur sportinteressierte Sachsen! Vorfälle? Keine!
Wer legt solche übermäßigen Personaleinsätze fest? Bisher liegen die Kosten im Dunkeln. Wenn dann erst Rechnungen bei Vereinen mit ansehnlicher Supporterzahl eintrudeln... Gute Nacht.
Dann haben wir in einigen wenigen Jahren nur noch Zehlendorf, Meuselwitz usw. in dieser Liga.
Oder folgen wir Beispielen aus Europa, wo Auswärtsfans von Vornherein ausgeschlossen werden?
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